Erfahrungen mit der Aufstockung einer Baufinanzierung?

[Shadowblues]

Hallo,

wir bauen mit einem Architekten. Der Hausbau war durchkalkuliert mit entsprechenden Reserven - eigentlich alles problemlos - dachten wir. Wir haben uns eine Finanzierung bei einer grossen deutschen Versicherungsgesellschaft besorgt und angefangen zu bauen.

Es fing gleich gut damit an, dass der Rohbau ca. 10000 Euro teurer wurde wie geplant. In der Folgezeit hat sich dann herausgestellt, dass der Architekt in seiner Kalkulation Teilsummen ganz vergessen hatte (Standen auf der Liste, waren aber in der Summe nicht enthalten) und auch einige Nebenkosten vergessen hatte.

Entsprechend wird es jetzt eng mit dem Geld. Wir sind aktuell in der Nachplanung ca. 50.000 höher als geplant. Ich könnte das grade noch mit Eigenkapital abfedern, Solaranlage usw. verschieben / streichen, jedoch wenn dann noch mal ein Gewerk höher ist als geplant, wird es eng.

Darum wollte ich euch fragen welche Erfahrungen ihr mit der Erhöhung einer Baufinanzierung habt (ca. 30-40TEuro). Geht sowas meist problemlos? Aktueller Beleihungsanteil Gesamtprojekt bei ca. 60% - also 40% Eigenkapital.

Gruß
Roger

 

[Der Da]

Ich will dir absolut keine Angst machen, aber wir wollten auch mal eben etwas nachfinanzieren, da uns das Geld für die Außenanlagen komplett durch die Hände gerauscht ist.
Wir wollten ca 20 000€ haben.
Unsere Ausgangssituation war die Gleich wie bei Euch: 60 % Eigenkapital, und ein Gehalt von weit über 4000€ netto.

Tja Rechnung aber leider ohne den Wirt gemacht. Finanzberater gab grünes Licht, sogar die Voranfrage bei der Bank... grünes Licht.
Abgelehnt wurde es von der Bewertungsabteilung. Nach langem bohren, und ein, zwei Eskalationsstufen, haben wir den Grund erfahren:
Fertighaus, ohne Keller im ländlichen Bereich, und ein Bodenrichtwert der weit unter der Hälfte des tatsächlich bezahltem lag.
Unser Haus wurde knapp 100.000€ unter Kaufpreis bewertet.

Wir haben es bei zwei anderen Banken versucht, aber Ablehnung, da gleiche Bezugsdaten.
Die Bezugsdaten sind aber in der Realität Schwachsinn. Unser Ort hat zwar nur 1500 Einwohner, aber hat einen Kindergarten, einen Hofmarkt, zwei Bäcker, eine Grundschule, Anschluss ans Busnetz und mit dem Auto bin ich in 15-20 Minuten beim Arbeitgeber in Karlsruhe. Aus der Innenstadt in Karlsruhe habe ich oft doppelt so lange gebraucht.

Naja kann man nichts machen, wir haben es dann eben alles aufgeschoben und machen es jetzt Nach und Nach...
geht auch.

manchmal wundert man sich schon, warum Banken einen sicheren Kredit nicht vergeben. Wir hatten im ersten Angebot 300 000€ von der Bank bekommen können, haben aber nur 250 000€ aufgenommen, da die Kosten sich erst im laufe der Hausplanung ergaben... also Aufpreis auf Kfw55 und noch einen extra Erker und ne Weichwasseranlage.


Kommt also auf dei Bank und die Baugegend an, ob sowas Problemlos geht. In der regel würde ich sagen : ja.

 

[nordanney]

Die Bewertung durch die Bank ist ein echtes Problem. Dort wird mit einem Marktanpassungsfaktor gerechnet. In guten Gegenden (Städte, Ballungszentren) wird das Haus immer einen guten Preis in der Verwertung/im Verkauf erzielen.
Wenn jetzt aber eine großes und teures Haus jwd steht, gibt es vielleicht Liebhaber, die es zu einem hohen Preis kaufen. Der Normalkäufer wird sich aber doppelt überlegen, wie viel er bezahlt. Wenn dann auch noch Fertighaus darauf steht, wird es noch schwerer, da da schlechte Image der Häuser aus den 70er/80er Jahren noch immer in den Köpfen von vielen Menschen ist.
Ich habe vor Jahren Kunden gehabt, die am Niederrhein (auf dem Platten Land) ein tolles Haus hatten, was aber weniger Jahre nach Fertigstellung beim Verkauf fast 1/3 an Wert eingebüßt hatte.

Es kommt für Euch also darauf an, was die Bank (bzw. Versicherung) in der Bewertung macht.

 

[Der Da]

Wahaaahaaa 3 Tage... das ist nichts. Unsere Bank hat immer ca 3 Wochen gebraucht, bis reagiert wurde

 

[Shadowblues]

Ach, sowas ist normal?

Traurig eigentlich, oder? Ist ja nicht so, dass man nicht als Hausbauer Dinge zu entscheiden hat ..

Gruß
Roger