Bodenheizung sanieren - Heizungswasser-Analyse

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S

samy12-1

Hallo zusammen

Wir haben ein 20-jähriges Haus gekauft. Jetzt habe ich kürzlich einen Bericht im Fernsehen gesehen, dass man keiner Bodenheizung über 20 Jahre trauen kann.

Vor allem seien Kunststoffrohre sehr diffusionsanfällig für Sauerstoff. Ich habe vom der Firma LSE System gehört. Hat jemand von euch schon Erfahrungen mit dieser Firma gemacht?

Beim HAT-Verfahren werden die Rohre der Bodenheizung gereinigt und anschliessend mit einer Schicht von innen neu bezogen, sozusagen das Rohr im Rohr. Allerdings kostet diese Sanierung CHF 25.000.

Gibt es günstigere Alternativen? Z.B. nur das Rohr vom Schlamm entfernen? Oder ist das Problem damit nur aufgeschoben?

Wenn die Rohre defekt sind, bleibt mir dann nur noch das Ersetzen der Rohre übrig bzw. den ganzen Boden aufzureissen? Oder kann man irgendwie dann die Bodenheizung stilllegen und kosten- und aufwandsgering z.B. Niedertemperatur Radiotoren installieren?

Besten Dank für euer Feedback!
 
H

Heizungswasser-1

Guest
Heizungswasser-Analyse

Ich bin ein neutraler Heizungswassertechniker, leider muss ich mind. 4-6 Eigentümer pro Woche über die Fakten einer Bodenheizung aufklären.

Fakt ist es gibt keine Flächendeckende Schäden an Bodenheizungsrohre.

Das Alterungsverhalten von Kunststoffen, Einflussfaktoren sind, neben den Eigenschaften des Kunststoffes selbst, Zeit, Temperatur, Druck und Zusammensetzung des geförderten Mediums.

Beeinträchtigt wird die Haltbarkeit der Rohre aber vor allem durch die Wirkungsdauer der im Kunststoff enthaltenen Stabilisatoren. Zugespitzt formuliert leben diese Beistoffe weniger lang als das Trägermaterial, der Kunststoff. Das Material altert, wird weniger elastisch, also spröde. Gerade ältere Bodenheizungen, die mit vergleichsweise hohen Vorlauftemperaturen (um 60° bis 70°C) betrieben wurden, altern sehr viel schneller als Niedertemperatursysteme, wie sie in heutigen Neubauten üblich sind.

Was bedeutet dieser Effekt für die Register der Bodenheizung? Und hier sind einige deutliche Relativierungen angezeigt:

Rohre von Bodenheizungen bestehen aus Polyäthylen (PE), insbesondere vernetztes Polyäthylen (PE-X), Polypropylen (PP) – darunter co-polymeres Polypropylen (PPC) – oder Polybutylen (PB, auch als Polybuten bezeichnet).

Zweitens: In einer Stellungnahme der EMPA ist – bei einer Objekt spezifischen und korrekten Dimensionierung der Systeme – von einer Nutzungsdauer von 50 Jahren die Rede. Auch das Normenwerk geht von dieser Lebensdauer aus. Der SIA schlägt 30 Jahre als rechnerische Lebensdauer einer Bodenheizung vor. Bei diesen Zeiträumen sind die erwähnten Versprödungseffekte völlig unkritisch.

Andersherum: Der Alterungsvorgang des Kunststoffes bis hin zu einer Leckage dauert sehr viel länger als die Bodenheizung überhaupt «lebt». Fazit: Bodenheizungsrohre neigen zur Versprödung, verursachen aber in der Regel keine Schäden.

Unterhalt und Pflege einer Bodenheizung:

Hauseigentümer sollten jährlich eine Heizungswasser-Analyse ausführen. Wenn die Werte nach VDI 2035 Blatt 1 + Blatt 2 entsprechen kann man auch auf 2-3 Jahre gehen.

Eine Heizwasseranalyse soll fachlich korrekt,
das heisst mit akkreditierten Messgeräten und von
einem ausgebildeten Fachmann durchgeführt werden.

Die Analyse sollte neutral sein.

Es bedarf einer verständlichen Interpretation
der Messwerte und einem Abgleich mit den Richtlinien,
so dass die Kundschaft genau weiss, woran sie ist und was
allenfalls zu tun ist.

Mit Gruss Daniel Weiss
 
B

Bob der Baumeister-1

Was wird bei einer Heizwasseranalyse eigentlich genau gemacht oder festgestellt? Mich interessiert da eher der fachliche Teil, du scheinst dich nämlich sehr sehr gut damit auszukennen :)..
 
H

Heizungswasser-1

Guest
Heizungswasser-Analyse

Eine Heizwasseranalyse soll fachlich korrekt,
das heisst mit akkreditierten Messgeräten und von
einem ausgebildeten Fachmann durchgeführt werden.

Die Analyse sollte neutral sein.

Es bedarf einer verständlichen Interpretation
der Messwerte und einem Abgleich mit den Richtlinien,
so dass die Kundschaft genau weiss, woran sie ist und was
allenfalls zu tun ist.


Zu denn Fakten:

Eine Heizungswasser-Analyse geht nur vor Ort, wegen Sauerstoff.

Heizungswasser
- Sauerstoff
- pH-Wert
- Leitwert
- Clorid
- Härte
- usw.

Füllwasser
- Leitwert
- pH-Wert
- Härte

So und jetzt kommt noch ein Bericht ca. 40-100 Seiten,
inkl. eine NEUTRALE Beratung über das Kapital der Heizungsanlage.

Auch sollte der Heizungswassertechniker alle Vorschriften, Normen usw.
kennen, vor allen aber auch die einzelnen Wärmeerzeuger.

Eben eine Heizungswasser-Analyse sollte neutral sein.


Eigentümer sollte sich über das Kapital was so eine Heizungsanlage kostet gedanken machen, egal was für einen Wärmeerzeuger er hat, egal ob Bodenheizung oder Radiatroren, ob Gas / Oel / Wärmepumpe/ usw. es geht um Kapitalwerterhaltung oder um Kapitalvernichtung!?

Jede Hausfrau kennt den Britta-Filter, fragt mal einen Heizungsbauer ob man Füllwasser aufbereiten soll?


Gruss Daniel Weiss
 
D

Dämmunsinn-1

Aufhören mit Luftheizerei

Hallo samy 12

Hier ein guter Tipp!

Vergiss die Bodenheizung, und bau Dir eine Strahlungsheizung ein. Am einfachsten mit Heizleisten entlang der Außenwände! Kannst Du selber einbauen. Und sparst auch etwa 30% Energie, und das ohne Dämmung.

wer wagt gewinnt
 
S

samy12-1

kannst du gerade jemanden empfehlen, der solche heizwasseranalysen macht. was kostet so eine analyse in etwa?
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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