Bewertung Keller / Siedlungshäuschen Bayern

4,10 Stern(e) 17 Votes
P

Peter Silie

Guten Tag,

wir sind darauf und dran ein älteres Siedlungshäuschen in Bayern zu kaufen. BJ 1959. Oberhalb des Erdgeschosses ist das ein ganz tolles Haus, tolles Grundstück.

Das Dach ist ein Kaltdach mit Bieberschwänzen, Zustand ist ok, da machen wir erst mal nichts.

Fenster, Leitungen (Wasser), Heizungsrohre und Heizung (evtl.) und Bäder müssen gemacht werden.

Probleme bereitet uns ein wenig der Keller. Bei dem Haus wurde weder horizontal noch vertikal irgendetwas abgedichtet. Es gibt keinen offensichtlichen Schimmel und auch keinen modrigen Geruch, aber im Raum wo der Öltank steht bildet sich Salpeter an den Wänden. In den anderen Räumen erkennst du dass da Putz abbröckelt, es also ab und zu nass wird. Sie immer die Außenwände.
Der Makler meint die Flüssigkeit käme vom nachträglich installierten Abwasserrohr und dem fehlenden "Rückschlagventil?!?" Vorher floss alles in einen Sichergrube, welche ab und zu vollläuft. Das neue Rohr mit Anschluss läuft u.a. durch die Sickergrube und ist dadurch mit der Straße verbunden.

In einem weiteren Raum, der als Vorratsraum genutzt wurde, ist teilweise noch die blanke Erde zu sehen.

Meine Fragen an euch:

Wände aufmachen und atmen lassen? Schimmel ist nicht zu sehen, aber es ist klar dass es nass wird (laut Nachbarn wohl bei Starkregen. Da hätte der jetzige Verkäufer 2-3 Mal nach einer Pumpe gefragt...) Der Verkäufer ist allerdings über 90 und sitzt im Altenheim. Leichter Schimmel ist im WZ und der Küche zu sehen, wo sehr lange schränke standen.
Draußen aufbaggern und abdichten?
Wenn die Feuchtigkeit von unten kommt, Horizontalsperre?
Rückschlagventil installieren?


Ich kann das Haus leider nicht zwischen Oktober/März bewerten wenn es stärker regnet, sondern muss jetzt eine Entscheidung treffen.

Das Haus würde 230k kosten, wir hätten ca. 100k als Baubudget zur Verfügung, wollen sehr viel in Eigenleistung machen, haltet ihr das für realistisch?

Abschließend: Wie sieht es denn bei solchen Siedlungshäuschen und dem Baujahr mit Asbest aus? sehr stark belastet?

Danke euch im Voraus.

Gruß Daniel
 
B

Bookstar

Sowas würde ich mir nicht ans Bein binden. Und ebenso würde ich dem Makler kein Wort glauben, der macht seinen Job: Lügen bis die Balken sich biegen um die Schrottimmos an den Mann zu bringen.

Geht sehr bedacht an die Sache, holt euch einen zertifizierten Bausachverständigen der IHK und lasst es bewerten.

Ich rate dennoch ab von einem Kauf.
 
Winniefred

Winniefred

Unbedingt nen guten Sachverständigen anschauen lassen. Der kann euch auch sagen, ob man das gut wieder hinkriegt, oder ob es ein Groschengrab ist. Da werdet ihr um den Profi nicht herumkommen.
 
A

apokolok

Naja, es muss einem halt bewußt sein was man da kauft.
Trocken bekommt man den Keller mit vertretbarem Aufwand nicht.
Aber als Lagerraum für Kartoffeln / anderes Gemüse / Wein / alles was nicht Schimmeln kann ist er durchaus geeignet.
Waschmaschine und Tiefkühler sind die Feuchtigkeit auch egal, aber wenn du natürlich ein Gästezimmer einrichten möchtest wird das problematisch.
 
P

Peter Silie

Unbedingt nen guten Sachverständigen anschauen lassen. Der kann euch auch sagen, ob man das gut wieder hinkriegt, oder ob es ein Groschengrab ist. Da werdet ihr um den Profi nicht herumkommen.
haben wir in der Zwischenzeit auch getan. Wir sind mit einem Bausachverständigen das Haus von oben bis unten abgegangen. Er bewertete die Dinge relativ gelassen. Er empfahl uns im ersten Step das Haus mal richtig zu bewohnen, Leben in die Bude zu bringen. Da wohnte vorher ein älterer Herr, der hat dem Haus natürlich lange nicht mehr das nötige Leben eingehaucht.

Wir werden die neuralgische Stelle im 90 Grad Winkel ausbaggern, sauber machen, egalisieren, abdichten, Drainage reinlegen und zu machen. Außerdem werden wir das Fallrohr im erdberührten Bereich erneuern. Innen werden wir den Putz abschlagen, die Wand atmen lassen und evtl. einen Opferputz darauf machen (glaube aber eher nicht).
Der Bausparvertrag meinte dass schon sehr viel mit einer ordentlichen Bewohnung der Räumlichkeiten getan ist. Lüften, Bewegung, das sei schon wichtig für das Klima.
Dafür werden wir uns 2-3 Angebote einholen lassen, wir haben hierfür mal ein Budget von 10k eingeplant. Mein Schwiegervater hat selbst gebaut und traut sich das auch bis auf die Baggerarbeiten zu, könnte also auch wesentlich günstiger werden.

Den Rest des Hauses hat er unseren Erwartungen entsprechend bewertet. Der Schimmel hinter den Schrankwänden ist oberflächlich und sollte abgeschlagen werden, ist leider ein bekanntes Phänomen wenn ein Schrank 40 Jahre lang press an der Wand stand.
Fenster raus und zweifachverglaste rein, oberste Geschossdecke wird gedämmt, Dach sei völlig in Ordnung (Kaltdach mit Biberschwänzen)
Rohrleitungen (Zuwasser-Abwasser) werden komplett erneuert, Heizungsrohre lassen wir mal anschauen, wobei da doch nur Wasser durchfließt?!?
Keller ist schon dreiadrig mit FI-Schalter bestückt, alles darüber muss mit neuer Elektrik versehen werden. Heizkörper neu, Bäder neu (die sind sehr klein) Heizungstank (Metall) kommt raus, Heizung von '99 lassen wir mal durchchecken. Wenn sie hält, bleibt sie auch drin.

Den Kaufpreis hat der Bausparvertrag als sehr fair und angemessen für Bayern bewertet. Jetzt geht es in die Finanzierung

Gruß
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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