Bau ohne Keller und ohne Baugenehmigung

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Zuletzt aktualisiert 18.11.2025
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Y

ypg

Es ist tatsächlich ein Bauträger, der aber auf ein Grundstück baut, das schon in unserem Besitz ist. Also quasi ein Hausbau mit Fixpreis auf unser Grundstück.
Generalunternehmer.
Ass im Ärmel wäre und wir damit auf jeden Fall keine weiteren Bodenarbeiten benötigen bzw. definitiv genügt.
Das sind doch zwei unterschiedliche Schuhe. Der Typ muss doch wissen, wie tief ausgeschachtet werden muss.

Würdest du also grundsätzlich ein Bodengrundgutachten beauftragen
Ja, definitiv! Ich schrieb:
Ein Bodengrundgutachten dient Euch als Sicherheit ggü. der Gründung des BUs. Ohne könnte er sich von Mängeln freisprechen, die mit der BoPla zu tun haben, weil alles, was das Grundstück betrifft, nicht seine Sache ist, sondern die des Bauherren.
Es bestärkt mich, dass ich nun eine erste Meinung habe, die auch mal sagt, dass es ohne geht...
Es gibt Menschen, die kann man warnen und gute Tipps geben, alle einschlägig. Dann kommt einer, der schreibt, was man lesen will und beruft sich nur auf die konträre Meinung - weil’s billiger wird.
Es gibt ein Gutachten von Zeiten der Erschließung des Baugebiets.
Gab es bei uns auch. Bei uns war der Boden schlechter als nebenan, sodass die Bewehrung der BoPla verstärkt wurde. Für unseren GU war ein Bodengrundgutachten Pflicht. Der hätte keinen Spatenstich ohne gemacht. Und das ist auch gut so.

Nochmal: alles, was mit dem Grundstück zu tun hat, geht auf Eure Verantwortung. Wenn das Haus absacken würde oder Setzrisse entstehen, dann kann der GU seine Hände im Sinne von „ist nicht mein Bier“ hochhalten.
 
Papierturm

Papierturm

Das allgemeine Bodengutachten liest sich so schauerhaft, da würde ich ohne eigenes Bodengutachten noch nicht mal daran denken zu bauen. Da würde ich schon wissen wollen, wie es da bei dem eigenen Grundstück aussieht.

Im Vergleich zu den restlichen Kosten ist das Bodengutachten spottbillig.

Außer für den Anbieter: Hier könnte dann der Kunde abspringen bzw. das Haus deutlich kleiner planen, da hier viel in die Gründung fließen müssen könnte.

Auf Nachbargebäude würde ich mich da auch nicht 100% verlassen. Können durchaus Kellerbauten sein (bedeutet, bis zur tragfähigen Schicht runter gebaut). Oder andere Bodenverhältnisse. Weiß man ohne Bodengutachten alles nicht.
 
S

Simon-189

Es gibt ein Gutachten von Zeiten der Erschließung des Baugebiets.

0,0 – 1,6 m: Quartäre Deckschichten

  • 0,0–0,3 m: Mutterboden
  • 0,3–1,3 m: Schluff, tonig, feinsandig, hellbraun, halbfest
  • 1,3–1,6 m: Schluff/Sand, kiesig und feinsandig, hellbraun, steif bis halbfest
1,6 – 4,0 m: Lettenkeuper (tragfähiger Baugrund)
  • bis ca. 2,0 m: Schilf-/Schluffstein, feinsandig, graugrün, fest...
Das ist hochdeutsch für "die ersten 30cm seitlich lagern, 1,60m tief ausschachten, Vliesmatte und 1,30m Schottertragschicht einbauen und Schichtenweise verdichten, darauf XPS-Dämmung und die tragende Bodenplatte".

Alles andere ist schlichtweg dumm. Wir haben hier ähnlichen Boden, allerdings nicht so tief. Bei uns reichten 80cm Schottertragschicht um den Mist-Boden rauszubekommen. Schluff tonig und feinsandig ist wenn er trocken ist knüppelhart und wenn er nass ist wie Pudding.
Als wir unsere Muschelkalkwand gesetzt haben war der Boden "nur" feucht, nicht nass. Sobald der Bagger losgefahren ist, hats dich 2,0m weiter locker 10cm hochgedrückt, weil dich der Pudding einfach angehoben hat.

Bei diesem Untergrund ist es fast vorprogrammiert, dass es zu Setzungen oder gar Verschiebungen kommt.
Daher mein gut gemeinter und Pudding-unterm-Haus-Sch***e-Finder Rat: dringendst detailliertes Bodengutachten erstellen lassen!
Stellt euch sicherheitshalber gedanklich auf eine großzügige Schottertragschicht ein oder evtl. sogar auf Pfahlgründung gefasst.
Achtung: beides verursacht Mehrkosten! Aber immer noch besser, als ein schief abgesetztes Haus...

Das ist einfach ein nicht tragfähiger Boden. Basta.
 
Zuletzt aktualisiert 18.11.2025
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