100%-Finanzierungen - Ich verstehe das!

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Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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Marit

In diesem Fall muss ich mir nichts schönreden, da ich keine selbst geborenen Kinder habe. Ich denke aber, dass die Vertreter beider Ideologien ihre Entscheidungen nach bestem Wissen und Gewissen zum Wohl des Kindes treffen und denke, das ist so in Ordnung.
Die Argumentation „für was habe ich denn studiert“ ist aber nicht zum Wohle des Kindes getroffen, sondern dient nur dem eigenen Wohle, der Karriere!!!
 
S

saralina87

Interessant, dass diese Diskussion immer noch wie im letzten Jahrtausend geführt wird ... und ebenso interessant, dass sich hierbei Frauen immer noch gegenseitig in den Rücken fallen.

Meine Erfahrung als Laie:
Nach der Wende kamen in der früheren DDR sozialisierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen (das Erziehungssystem der früheren DDR setze ich als bekannt voraus) in unser Unternehmen hier im Westen. Das gesamte Team hat auch privat viel gemeinsam unternommen, da wir alle gleich jung und im universitären Bereich beschäftigt waren. Somit meine ich, mir eine Meinung bilden zu können.
Keine/r davon erschien mir mehr mehr oder weniger "beschädigt" als die hier im Westen erzogenen/aufgewachsenen Mitarbeiter. Den einzigen Unterschied den ich meinte wahrzunehmen, war, dass mir die Mitarbeiter aus der früheren DDR sozial kompetenter erschienen. Beispielsweise öfter Kuchen mitbrachten, mehr bei der Vorbereitung von Weihnachtsfeiern geholfen haben, häufiger an Geburtstage der Kollegen gedacht haben etc.. Aus meiner Sicht könnte das durchaus damit zusammenhängen, dass sie schon sehr früh gelernt haben, mit anderen sozialen Wesen zu interagieren und auch mit deren Bedürfnissen konfrontiert zu werden.
Hinsichtlich persönlichem Glück, privater Lebensführung und beruflichem Erfolg konnte ich bei den in den ersten Lebensjahren nicht ausschließlich von der Mutter oder dem Vater betreuten Personen keinen Unterschied feststellen.
Komisch, ich nehme Leute aus dem Osten meist ganz anders wahr, aber gut, das ist wirklich ein ganz anderes Thema.

Ich persönlich mache da keinen Unterschied zwischen Frau und Mann, aber in dem Moment wo ich als Paar sage "wir wollen ein Kind" muss doch der Wunsch nach Beschäftigung mit eben diesem dahinterstehen - ansonsten macht doch der Entschluss dazu gar keinen Sinn.
Wenn ich aber gleichzeitig als Paar 70 bis 80 Stunden die Woche arbeite dann fehlt einfach die Zeit für die Beschäftigung mit dem Kind - das müsste einen folglich eigentlich belasten und nicht das anzustrebende Ziel sein.
Wer das trotzdem so leben mag: Klar! Ich maße mir da kein Urteil drüber an ob das für das Kind toll ist oder nicht (selbst Kinder sind übrigens verschieden) - aber den KinderWUNSCH würde ich doch mal in Frage stellen. Meiner Meinung nach werden in solchen Konstellationen dann andere Bedürfnisse im Sinne von "die perfekte Familie darstellen" gestillt.
 
M

Maschi33

Und du bist als männlicher Ing mit Kindern Vollzeit zu Hause geblieben und machst jetzt 3-5 Jahre Kinder pur? Frage nur, weil du da so intensiv bei dem Thema bist.
Bitte nicht die Worte im Mund herumdrehen. Ich „kritisiere“ diejenigen Konstellationen, in denen beide nach spätestens einem Jahr sofort wieder Vollzeit arbeiten gehen, obwohl dazu keine finanzielle Notwendigkeit besteht. Klar, wenn man sich beispielsweise seine Immobilie durch die rosarote Brille auf Basis von 2 Vollzeitgehältern schön gerechnet hat, bleibt oft keine andere Wahl, aber das finde ich genauso traurig, wie die Karrierehunter, die meinen, ihnen könnte wegen 2-3 Jahren Teilzeit zur Betreuung des eigenen Nachwuchses irgendein Nachteil bei der Karriere entstehen.
 
B

blubbernase

Das Ding ist: Es gibt genügend Forschung zu dem Thema, es braucht die ganzen biased Anekdoten nicht - Das erinnert mich alles an die Gewaltdiskussion (ich wurde geschlagen, es hat mir nicht geschadet ). Man kann anhand der Cortisonlevel von Teenagern ziemlich genau sagen, wer davon innerhalb der ersten 18 Monate in die Fremdbetreuung gekommen ist. Diese Stresslevel ziehen sich durch die ganze Kindheit. Kinder in längerer und ausführlicher Fremdbetreuung (und ich meine damit nicht die Oma oder so, sondern ne Kita) unter einem Jahr sind quasi immer schlechter dran als vergleichsgruppen. Ab einem Jahr kann eine exellente Betreuungsqualität zumindest dafür sorgen, dass das Kind sich nicht schlechter entwickelt als Vergleichsgruppen. Erst ab 18-24 Monaten gleicht sich das aus, aber auch da kommt das extrem auf die Qualität der Betreuung und das Kind an. Erst danach kommen so kommunikative Entwicklungsgeschichten die durch Kita und so gefördert werden wirklich zur Geltung.

Aber wir sind nun mal in Deutschland und Haarers Geist wandert hier noch durch viele Kinderzimmer..

"Am besten ist das Kind in einem eigenen Zimmer untergebracht, in dem es dann allein bleibt", schrieb auch Johanna Haarer in ihrem 1934 veröffentlichten Ratgeber Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind. Beginnt das Kind zu schreien oder zu weinen, solle man es ignorieren: "Fange nur ja nicht an, das Kind aus dem Bett herauszunehmen, es zu tragen, zu wiegen, zu fahren oder auf dem Schoß zu halten, es gar zu stillen. Das Kind begreift unglaublich rasch, dass es nur zu schreien braucht, um eine mitleidige Seele herbeizurufen und Gegenstand solcher Fürsorge zu werden. Nach kurzer Zeit fordert es diese Beschäftigung mit ihm als ein Recht, gibt keine Ruhe mehr, bis es wieder getragen, gewiegt oder gefahren wird – und der kleine, aber unerbittliche Haustyrann ist fertig!"

Es ist und bleibt gruselig.
 
W

Worrier84

Somit bestätigt sich wieder die Theorie, dass jeder Thread irgendwann die Nazis in's Spiel bringt . Am Ende interessiert es kein Mensch wer was hier denkt. Die Beiträge sind für die digitale Papiertonne.
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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