Leichte Nachtabsenkung sinnvoll?

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Cascada

Cascada

Guten Tag,

erst einmal Daten zum Holzständer-Haus: Kfw 70, beheizte Fläche (inkl. Teile vom Keller) ca. 200qm, Fußbodenheizung überall, Sole-Wärmepumpe, Kontrollierte-Wohnraumlüftung/Wärmerückgewinnung, Verbrauch 2012 ca. 2500 Kw/h, Standort kalte Region.

Ich überlege nun, ob eine geringe Nachtabsenkung vielleicht einen Verbrauchsvorteil bringen würde, auch wenn dieser klein ausfällt. Ich dachte dabei an eine Nachtabsenkung von z.B. 21:00 bis 05:00 Uhr um 1 Grad, steuerungsmäßig bezogen auf die Soll-Rücklauftemperatur.

Was meinen die Fachleute unter euch? Lohnen sich solche Gedankenspielereien? Oder kostet morgens die Erhöhung/Ausgleich des um ein Grad verminderten Soll-Rücklaufs im Endeffekt mehr Energie? Gibt es hier Erfahrungen/Meinungen/Rechenbeispiele? Auswirkungen auf die Wärmepumpe, Quelle?

Eine deutliche Nachtabsenkung ist wahrscheinlich weniger sinnvoll.

MfG
 
Mycraft

Mycraft

Moderator
Dein Haus wird sich dann erst gegen morgen abgekühlt haben und muss dann wieder hochgeheizt werden...abends hast du dann wieder die gewünschte Temperatur...und es geht von vorn los....

Ersparnis unter dem Strich: nichts...eher mehr Ausgaben, weil die Regelung versucht wieder das Haus aufzuheizen...
 
Cascada

Cascada

Dein Haus wird sich dann erst gegen morgen abgekühlt haben und muss dann wieder hochgeheizt werden...abends hast du dann wieder die gewünschte Temperatur...und es geht von vorn los....

Ersparnis unter dem Strich: nichts...eher mehr Ausgaben, weil die Regelung versucht wieder das Haus aufzuheizen...

Hallo,

ich glaube nicht, dass das Haus erst gegen morgen "abkühlt" - auch nachts springt die Wärmepumpe an - bei momentan -5 Grad sogar 2 oder 3mal (von 21 - 05 Uhr Wir reden hier von lediglich 1 Grad niedrigerem Soll-Rücklauf.

Ich dachte, dass es vielleicht effizienter wäre, wenn die Wärmepumpe morgens beim Ausgleich der Absenkung länger läuft.
Dass eine deutliche Absenkung hier nichts bringt, leuchtet mir ein. Aber bei einem Grad kann man doch nicht von Aufheizen sprechen?

MfG
 
Mycraft

Mycraft

Moderator
Ein Fachbuch schreibt dazu: „Je größer die Wärmespeicherfähigkeit der internen Baumassen ist und je kleiner im Verhältnis dazu die Wärmeverluste des Gebäudes, desto niedriger sind die durch eingeschränkten Heizbetrieb erzielbaren Einsparungen.“ Sprich: Ein sehr gut gedämmtes, massives Haus kann durch die Nachtabsenkung nichts sparen, weil die gute Dämmung und die große Speichermasse das nächtliche Auskühlen verzögern. Ein leichtes und noch dazu schlecht gedämmtes Haus dagegen kann sehr wohl durch Nachtabsenkung sparen.

Wie ist der Effekt bei Wärmepumpen und Fußbodenheizung?

Bei Wärmepumpen empfiehlt es sich, keine Absenkung durchzuführen, insbesondere bei Luft-Wärmepumpen. Bei Fußbodenheizung muss die Wiederaufheizung wegen der größeren Trägheit entsprechend früher beginnen. Entsprechend geringer sind die Einsparungen durch die Absenkung.

usw.
 
Cascada

Cascada

Hallo,

vielen Dank für die Infos.

Ich steh genau dazwischen
(Sehr) gut gedämmtes Haus, aber keine Speichermasse außer dem Estrich…

Das mit der Trägheit stimmt natürlich. Ich habe als Beginn nun 19 Uhr und Ende 5 Uhr und eine Absenkung um 0,5 Grad im Sollrücklauf.

Grüße
 
Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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