KfW 70 - 36er Ytong - Lüftungsanlage

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f-pNo

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Die Stromkosten sind bei beiden Varianten vergleichbar...die zentrale Anlage hat nur 2 Ventilatoren...die dezentrale dagegen gleich 10 und mehr...also kommt man in Summe auf ähnliche Werte.

Aber man braucht bei der dezentralen eben mehr Filter, muss die Anlagen öfter reinigen, da die Wärmetauscher etc. viel schneller zu sind als bei zentralen Anlagen...Jeder Lüfter benötigt auch einen separaten Kondensatablauf und muss absolut dicht in die Wand eingebaut werden...und bei 10 Löchern in der Wand ist das Fehlerpotenzial sehr groß...

Außerdem kommt eben der Faktor hinzu, dass die Lüfter auch ab und zu den Dienst quittieren...und nicht immer innerhalb der Gewährleistungsfrist...natürlich sagt der Verkäufer "Die laufen ewig" aber dem ist nicht so...und dann muss man eben etwas tiefer in die Tasche greifen...usw.

Also erst mal - ich finde es gut, wenn solche Punkte mal ganz unaufgeregt diskutiert werden. Damit kann dann auch mal mit Gerüchten und Halbfakten zu zentralen und dezentralen Anlagen ein wenig aufgeräumt werden.

Wie ich schon schrieb, brauchen wir für unsere zukünftige dezentrale Anlage 6 Lüfter mit Wärmerückgewinnung (bei ca. 170 qm), welche einen Filter haben + 4 Ablüfter (haben keinen). Nun kann ich den Preis für die zwei Filter der zentralen nicht einschätzen, aber für die 6 Stück würden bei uns 1 x p.a. zwischen 9 und 15 Euro (je nach Filterart) anfallen. Pollenfilter (15 Euro) können übrigens bei der dezentralen nur einmal verwendet werden, die anderen auch mal gewaschen.

Die Anlage kann (muss nicht zwingend) beim Filterwechsel gereinigt werden - d.h. ein mal pro Jahr (bei starker Verschmutzung der Außenluft wäre ggf. ein Filterwechsel + Reinigung 2 x p.a. sinnvoll). Das ganze ist relativ simple. Abdeckung abschrauben, Lüfteranlage aus Rohr ziehen, reinigen, genauso wieder reinschieben, fertig. Das Rohr, in dem der Lüfter sitzt, ist ja nur so lang, wie die Wand breit. Der Wärmetauscher kann in den Geschirrspüler gepackt und durchgespült werden (oder Eimer oder wo auch immer).

Kondensatablauf - unsere Lüfter haben außen eine Abdeckung (unsere wird aus Edelstahl sein). Die feuchte Luft wird nach draußen befördert, kondensiert an der Abdeckung und tropft über eine Abtropfkante an der Abdeckung ab. Diese Abtropfkante sorgt dafür, dass das Kondensat nicht an der Hauswand abläuft (wäre unschön). Von den 5 im Lüftungsbüro eingebauten Anlagen, hatten 4 eine solche Abdeckung MIT Abtropfkante. Nur bei einem bekannten Hersteller aus Berlin war diese nicht dabei. Die Abdeckung ist im Preis der Lüfter mit Wärmerückgewinnung enthalten. Für die Ablüfter haben wir diese zusätzlich geordert.

der Lüfter quittiert irgendwann den Dienst: Nun - dies kann wohl auch der Zentralen Anlage passieren. Oder? Sollte es nicht reparabel sein (bzw. die Reparatur sich nicht mehr rentieren, müsste der Ventilator / Lüfter ersetzt werden. Ich denke, da könnten bei der zentralen Anlage auch höhere Kosten auf einen zukommen.

Fehlerpotential Einbau: Da gebe ich Dir 100% Recht. Dies war eine der wichtigsten Fragen, die ich im Lüftungsbüro hatte. Wie müssen die Lüfter eingebaut werden und vor allem - wie vermeide ich Wärmebrücken. Anhand der Erklärung hab ich mir eine nette Zeichnung erstellt, die ich dem Einbauer in die Hand geben werde (auch wenn der mich dann für verrückt hält. Zudem habe ich mir vorgenommen, am Tag des Einbaus Urlaub zu nehmen und diesen persönlich zu überwachen (auch wenn der Handwerker dann genervt ist) .

Einziges, was evtl. mehr Aufwand verursacht, wäre, dass man mit ner Leiter von Lüfter zu Lüfter trabt und jedesmal hoch und runter steigt. Bei der zentralen wechselst Du die Filter an einer Stelle (außer, Du hast auch Abluftfilter - wenn ich es richtig verstanden habe). Dafür musst Du aber, wenn Du die Rohre bei der zentralen reinigen willst auch durch das gesamte Haus traben, aufschrauben, abbauen, reinigen, dranschrauben (siehe Dein Link im anderen Thread). Ob der Aufwand gleich oder höher ist mag ich nicht beurteilen.
 
Mycraft

Mycraft

Moderator
Jo das klingt alles gut...die Abtropfkanten sind natürlich auch ein Weg...allerdings ist meine Beobachtung gewesen, dass durch Regen und Wind an den Stellen wo die Fassade durchbrochen wurde trotzdem Kondensat etc. anfällt...bei allen Anlagen, somit ist natürlich bei dezentralen die Fassade öfter zu reinigen...

Wie du selber Schreibst die ganze Einheit kann man beim Filterwechsel reinigen...das "kann" kann man ruhig durch muss ersetzten...denn der Durchmesser der Anlagen ist doch relativ klein und ist dann bei Dauerbetrieb innerhalb eines Jahres ziemlich zu...

Natürlich kann auch ein Lüfter der zentralen Anlage den Geist aufgeben, bei den dezentralen Anlagen ist es aber viel wahrscheinlicher, allein schon durch die Menge und Größe...ist eine einfache Rechnung...

Ich bin eben für zentrale Anlagen wenn man eben Platz und Möglichkeiten hat...aber ich bin natürlich in erster Linie pro Lüftung...also besser eben dezentral als gar nichts...denn das ist der total falsche Weg...zumindest im Zeitalter der Plastiktütenhäuser...
 
f-pNo

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Jo das klingt alles gut...die Abtropfkanten sind natürlich auch ein Weg...allerdings ist meine Beobachtung gewesen, dass durch Regen und Wind an den Stellen wo die Fassade durchbrochen wurde trotzdem Kondensat etc. anfällt...bei allen Anlagen, somit ist natürlich bei dezentralen die Fassade öfter zu reinigen...

Wie du selber Schreibst die ganze Einheit kann man beim Filterwechsel reinigen...das "kann" kann man ruhig durch muss ersetzten...denn der Durchmesser der Anlagen ist doch relativ klein und ist dann bei Dauerbetrieb innerhalb eines Jahres ziemlich zu...

Natürlich kann auch ein Lüfter der zentralen Anlage den Geist aufgeben, bei den dezentralen Anlagen ist es aber viel wahrscheinlicher, allein schon durch die Menge und Größe...ist eine einfache Rechnung...

Ich bin eben für zentrale Anlagen wenn man eben Platz und Möglichkeiten hat...aber ich bin natürlich in erster Linie pro Lüftung...also besser eben dezentral als gar nichts...denn das ist der total falsche Weg...zumindest im Zeitalter der Plastiktütenhäuser...


Die Außenabdeckungen sind insgesamt größer, als der Lüfter- bzw. Durchbruchdurchmesser. Somit ist noch ein gewisser Schutz vor Wind, Wetter und Schmutz vorhanden. Wie gesagt – ein großer Anbieter, mit dem häufig Handwerker auch Vertriebsverträge haben, hat diese Abdeckungen leider nicht im Programm.

„Kann gereinigt werden“ habe ich geschrieben, da es jedermanns Sache ist. Persönlich bin ich der Meinung: „Wenn man so viel Geld für den Hausbau in die Hand nimmt, wäre es als Hausbesitzer sträflich, seinem Eigentum nicht die nötige Sorgfalt und Pflege zu geben.“

Inwiefern ein dezentraler oder ein zentraler Lüfter eher den Geist aufgibt, kann und will ich nicht bewerten. Dafür habe ich bei diesem Thema einfach zu wenig Erfahrung. Ich bin allerdings der Meinung, dass mit entsprechender Pflege (siehe der Absatz drüber) die Lebensdauer generell erhöht werden kann (von Materialschwäche oder Fehlproduktion mal abgesehen).

Ansonsten bin ich auch Befürworter von einer Lüftungsanlage – mit Wärmerückgewinnung. Klar musste ich erst mal lernen, dass trotz der prognostizierten 90 % Wärmerückgewinnung (tatsächlich eher 80 %) sich die Anlage rein finanziell nie rechnen wird. Aber ich freue mich schon auf die höhere Lebensqualität und dies kann man nicht mit Geld beziffern.
 
B

Bauexperte

Hallo,

Jo das klingt alles gut...die Abtropfkanten sind natürlich auch ein Weg...allerdings ist meine Beobachtung gewesen, dass durch Regen und Wind an den Stellen wo die Fassade durchbrochen wurde trotzdem Kondensat etc. anfällt...bei allen Anlagen, somit ist natürlich bei dezentralen die Fassade öfter zu reinigen...
Was die zu "reinigende Fassade" betrifft, so stimme ich f-pNo zu. Du kannst nicht davon ausgehen, daß ein Einfamilienhaus - einmal errichtet - keiner Pflege bedarf; gleiches gilt für Verblendfassaden. Außerdem gibt es auch für den Bereich dezentrale Lüftungsanlagen verschiedene Anbieter.

Wie du selber Schreibst die ganze Einheit kann man beim Filterwechsel reinigen...das "kann" kann man ruhig durch muss ersetzten...denn der Durchmesser der Anlagen ist doch relativ klein und ist dann bei Dauerbetrieb innerhalb eines Jahres ziemlich zu...
Vlt. kannst Du Dir angewöhnen, deutlich hervorzuheben, daß Du lediglich Deine Vermutungen äußerst?

Jeder Hausbesitzer kann die dezentralen Anlage recht einfach reinigen; leichter und weniger aufwendig, als bei einem zentralen System. Die Anlage zeigt in aller Regel selbstständig an, daß der Filter gewechselt werden muß. Dazu muß der Eigentümer lediglich die Innenraumabdeckung abnehmen, den Filter entnehmen und einen neuen oder gereinigten Filter (reinigen lassen sich die Filter btw. in der Spülmaschine) einlegen. Dann noch dem Gerät mitteilen, daß der Filter gewechselt ist und fertig. Und selbst, wenn dies 1/Jahr geschehen muß, ist das nicht gerade ein riesiger Aufwand

Die Lüftungskanäle einer zentralen Anlage bedürfen dagegen der Gegenwart eines Wartungstechnikers, der Kamera, Unterdruckgerät und langen Besen parat hält.

Unter dem Strich möchte ich annehmen - alle Kosten zusammengerechnet - daß sich die reinen Kosten der Reinigung bei beiden Systemen nicht wesentlich unterscheiden.

Natürlich kann auch ein Lüfter der zentralen Anlage den Geist aufgeben, bei den dezentralen Anlagen ist es aber viel wahrscheinlicher, allein schon durch die Menge und Größe...ist eine einfache Rechnung...
In den letzten Jahren haben unsere Bauherren viele Lüftungsanlagen verbauen lassen; mal dezentrale, mal zentrale Anlagen. Je nach Präferenz und Mittel. Zu keiner Lüftungsanlage - weder des einen, noch des anderen Systems, habe ich Klagen über häufige Filterwechsel oder Reinigungsintervalle gehört. Bei vernünftiger Beratung - abseits der "Weisheiten" des Netzes, wissen die Bauherren in aller Regel gut, womit sie wann zu rechnen haben. Wäre es anders, würde mein AB sicher fluten oder es fänden sich zumindest negative Merkmale im Netz zu unserer Art der Bauberatung und Verkauf von Einfamilienhaus.

Ich bin eben für zentrale Anlagen wenn man eben Platz und Möglichkeiten hat...aber ich bin natürlich in erster Linie pro Lüftung...also besser eben dezentral als gar nichts...denn das ist der total falsche Weg...zumindest im Zeitalter der Plastiktütenhäuser...
Jedes System hat - wie immer im Leben - Vor- und Nachteile; die seeligmachende und eierlegende Wollmilchsau gibt es auch nicht beim Thema Lüftung. Aber ich gebe Dir in einem gerne Recht - besser ein dezentrales System, als überhaupt keines; wenn die äußeren Parameter ein Weglassen des einen oder anderen Systems nicht zulassen.

Du hast Dich für die zentrale Lösung entschieden; gut. Deine persönliche Entscheidung darf aber nicht als Grund herhalten, andere Systeme unter Verwendung von Annahmen negativ zu belasten.

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
f-pNo

f-pNo

Du hast Dich für die zentrale Lösung entschieden; gut. Deine persönliche Entscheidung darf aber nicht als Grund herhalten, andere Systeme unter Verwendung von Annahmen negativ zu belasten.

Liebe Grüsse, Bauexperte

Mit diesem Thread und dem Thread haben wir, denke ich, allgemein mal mit vielen Vermutungen, Annahmen und Vorurteilen aufräumen können (bei mir bzgl. zentraler Lüftung und bei @Mycraft bzgl. dezentraler). Daher fand ich die Diskussion nach einigen Anlaufschwierigkeiten gut und hilfreich. Alles ist gut.

 
E

Explosiv

Hi
als ich nach der notwendigen Reinigung unserer zentralen Lüftungsanlage fragte, wurde mir gesagt, ist nicht nötig. Die Zuluft hat sowieso einen Filter, dahinter bleiben die Kanäle sauber. Und jede einzelne Ansaugöffnung für die Abluft hat ebenfalls einen eigenen Filter, so dass auch die Abluftkanäle sauber bleiben. Somit müssen nur die Abdeckungen, die ja leicht zugänglich sind, gereinigt werden. Wartungstechniker mit langen Besen, Kameras etc. sind nicht erforderlich.
Mal sehen, ob das in der Realität auch so funktioniert. Wenn nicht, kann ich mir das erforderliche Equipment auch selber anschaffen und tätig werden, ist ja keine Raketenwissenschaft, sondern ne reine Fleißaufgabe.
 
Zuletzt aktualisiert 24.04.2024
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