Anschlussfinanzierung mit Bausparer ?

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S

seppo

Ich kann Deine Rechnung ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Aber mal so ganz allgemein ein paar Hinweise als Entscheidungsgrundlage:

1. Die Kosten für einen Kredit sind praktisch immer deutlich höher als die Gewinne durch irgendeine sichere, feste Sparform, die zum selben Zeitpunkt startet. Sonst würde eine Bank nicht funktionieren. Vielleicht findet man doch irgendwann unter ganz bestimmten Umständen eine Ausnahme, aber man kann den Fähigkeiten der Mathematiker bei Banken (und auch Versicherungen!) in der Hinsicht voll vertrauen.

2. Deine Sondertilgung wirkt sich dem zufolge auch direkt und sofort auf Deine aktuellen Zinskosten aus. Der Zinsanteil Deiner Raten wird damit sofort kleiner, der Anteil zur Tilgung größer. Und die Tilgung nimmt über die Laufzeit des Kredits exponentiell zu! 150 Euro getilgte Schulden sind für Dich deutlich profitabler als 150 verzinste Euro auf der hohen Kante.
 
K

Koalaluzu

ok andere Idee:

Vor dem Hausbau habe ich bereits paar Jahre in einen Riester-Vertrag eingezahlt und das Guthaben als Eigenkapital eingesetzt.
Ich würde nun wieder weiter Riestern mit dem Ziel, nach Ende der Zinsbindung wieder das Guthaben rauszunehmen.

Meine Rechnung:
Ab dem nächsten Jahr 2 habe ich zwei Kinder. Ich würde die Zulage auf mich übertragen lassen, so dass ich weniger Eigenbeiträge zahlen müsste.

Bsp: 4 % vom Bruttoeinkommen = 1.750,00 € - Zulage 154 € - Kinderzulagen 2*300 € = 996,00 € Eigenanteil

Hochgerechnet auf 15 Jahre: 1.750,00 € *15 Jahre = 26.2500,00 € Gesamtguthaben bei nur 14.940,00 € geleisteten Eigenbeiträgen.

Das Gesamtkapital würde ich als Wohnriester nach Ende der Zinsbindung rausnehmen, so dass der Anschlussfinanzierungsbetrag deutlich weniger wäre.

Hab ich grundlegende Dinge bei der Rechnung übersehen ?
Wo ist der Haken ?
 
K

kubus

Finanzierungskosten hin, Finanzierungskosten her. Fakt ist, dass das Zinsniveau derzeit historisch niedrig ist. Man kann zwar spekulieren, ob das in einigen Jahren, wenn die Anschlussfinanzierung fällig wäre, vielleicht ähnlich ist, aber man kann sich auch jetzt die niedrigen Zinsen durch einen Bausparvertrag sichern.
Für mich klingt das sinnvoll, es macht vieles planbar und nimmt einem ein bisschen die Sorgen, ob und wie die Anschlussfinanzierung in Zukunft zu stemmen ist.
 
S

Saruss

Das ist halt ein klein wenig Pokern mit den Bausparern.
Man hat damit zusätzliche Fixkosten wie Gebühren und eine zusätzliche monatliche Belastung, die die Tilgung des Kredits verlangsamt (der Bausparer muss ja rechtzeitig voll sein - und Zuteilungsreif - ich weiß, dass meine Eltern trotz planmäßigem Einzahlen am Ende 2 Jahre auf die Zuteilung gewartet haben, und die Zwischenfinanzierung hat erhebliche Kosten verursacht...). Gleichzeitig bekommt man kaum Zinsen auf die angesparte Summe, zahlt aber ja jedes Jahr Zinsen auf seinen Kredit. Mit Zinseszinsen kommen durch diese Effekte in 10 oder 15 Jahren erst mal Mehrkosten des Bausparers in Höhe eines oft 5stelligen Betrags zustande. Diesen muss man dann auch erst wieder durch "guten Zinssatz" einspielen.
Man sollte sich dazu auch immer die Restsumme, für die man nach der Zeit von z.B. 15 Jahren eine Anschlussfinanzierung benötigt ansehen. Meistens ist diese ja gar nicht mehr so hoch, dass man sich Sorgen wegen des Zinssatzes machen müsste.
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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