Macht Ziegelklimadecke und Fußbodenheizung in Kombination Sinn?

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S

speer

Hallo zusammen,
was man im Internet und bei den Ziegelherstellern so liest ist eine Ziegelklimadecke ohne Einschränkung super. Mir leuchtet es ein, dass Wärme von oben gestrahlt angenehmer für den Menschen sein dürfte.
Mich würde interessieren wie viel der Wärme am Boden noch ankommt gegenüber einer Fußbodenheizung. Welche Baustoffe kämen für den Boden überhaupt in Frage. Sind die Vorlauftemperaturen identisch zur Fußbodenheizung? Kommt auf die Ziegeldecke außer dem Bodenbelag sonst noch etwas wie Estrich oder dergleichen? Macht eine Kombination von Ziegeldecke und Fußbodenheizung Sinn in bestimmten Räumen beispielsweise im Badezimmer (Frauen wollen immer warme Füße )

Viele Frage, würde mich freuen wenn praktische Erfahrungen dazu hätte.

Viele Grüße

Speer
 
K

karliseppel

Hi,
die Systemtemperaturen sind - bei vergleichbarem Verlegeabstand eher etwas niedriger als
bei einer Fußbodenheizung, da der reine Strahlungsanteil höher ist. Es wird durch die fehlende
Konvektion noch weniger Staub durch das Heizsystem aufgewirbelt.

Das System springt "schneller" an - sofern nur im Putz verlegt.
Soll heissen, die Wärme kommt schneller im Raum an.
Betonkernaktivierte Deckenheizungen haben da - was die Geschwindigkeit angeht keinen Vorteil.
Es muss ja dan wiederum ein Bauteil aktiviert werden - wie der Estrich bei der Fußbodenheizung.

Der Bodenaufbau in den Räumen bleibt davon nahezu unberührt.
Lediglich die Estrichmindestdicke kann leicht sinken, da ja die Mindesüberdeckung der Fußbodenheizung-Rohre wegfällt.

Je nach System unterliegt allerdings die Decke eines Mehraufwandes (verputzen).
Die Decken sind m.E. um einiges Teurer als der vergleichbare Aufwand bei Filigrandecken oben und Fußbodenheizung als Heizsystem.

Du hast angeflanschte Fittingverbindungen unterhalb des Estrichs des darüberliegenden Geschoßes.
Das könnte mal ein Problem werden... jedenfalls entfällt sowas bei einer Fußbodenheizung da am Stück verlegt wird
vom Verteiler in den Raum und wieder zurück. Ist also erst mal ein Nachteil der Deckenheizungsgeschichte...

Die Ziegelhersteller geben das Rohrsystem vor, welches relativ teuer in der Anbindung ist (insb. Fittinge)
und man sollte ja "im System" bleiben...

Die Kühlfunktion funktioniert prächtig und man freut sich über ein kühles Haus im Sommer.
Wunder darf man aber auch nicht erwarten, aber während sich Nachbars' Stuben langsam aber sicher
über die Sommerwochen erhitzen bleibt man konstant auf 23° bei aktivierter "passiver" bzw. "stiller" Kühlung
und sinnvoller Verschattung der Fensterflächen.

(Frauen wollen immer warme Füße )
Da ist aber eine Fußbodenheizung der falsche Ansatz... Eine Vorlauftemperatur von roundabout 30° ist nämlich
für die Füß'chen der Gemahlin immer noch "gefühlt kalt"... Also nicht mit den "Fussbodentemperierungen"
der 90er Jahre und vorher verwechseln.


Dadurch, dass es "nur von oben strahlt" sind die Oberflächentemperaturen des Bodens jedoch
natürlich geringer als bei einer Fußbodenheizung. Wir haben das zumindest auf den stark wärmeleitenden Fliesen-
Böden dadurch kompensiert, dort ebenfalls eine Fußbodenheizung zu Verlegen (mit größerem Verlegeabstand jedoch)

Ich habe auch schon gelesen, dass die Raum (Luft) Temperatur durch den höheren Strahlungsanteil
gut 1 Grad niedriger sein kann. Das kann ich aus der eigenen Erfahrung aber nicht bestätigen.
grüße
ks
 
S

speer

Hallo karliseppel,
habe vor einiger Zeit einige Klimadeckenhersteller angeschrieben zwecks evtl. Besichtigung und Vorführung der Klimadecke. Allerdings nie eine Antwort erhalten. Schön wäre sich mit den dort lebenden Leuten zu unterhalten um deren Meinung zu hören.
Warum hast du Dich für diese Heizungsart entschlossen und kennst du vielleicht Besichtigungsmöglichkeiten im Raum Stuttgart?

Viele Grüße und schönen Sonntag

Speer
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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