Eigenheim - Realistische Finanzierung möglich?

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H

Hecki

Hallo Forengemeinde,

wir planen den Neubau eines Hauses. Zur Zeit befinden wir uns in der Informations-Sammelphase.

Folgende Fakten gibt es:
- Nettoeinkommen derzeit 2.000€ + 184€ Kindergeld + 570€ Elterngeld
- Ich würde hier zur Zeit nur die 2.000€ einkalkulieren.
- Nach der Elternzeit ist ein zweites Kind geplant. Auf Einkünfte meiner Frau können wir also nicht bauen
- Eigenkapital: 60.000€
- 2 x 50.000€-Bausparverträge, zuteilungsreif in 6 Jahren mit dann ca. 30% Eigenkapital

Auf Grund der niedrigen Zinslage überlegen wir, jetzt schon zu bauen.

Erwartete Kosten:
- Einfamilienhaus Fertigbau mit Keller 220.000€
- Baunebenkosten: 20.000€
- Garten: 10.000€
- Grundstück: 80.000€
= 330.000€

Kaltmiete derzeit: 470€
Wir können monatlich momentan > 750€ bei Seite legen

Der Plan ist folgender:
Finanzierung von 270.000€ zu günstigen Konditionen, nach 10 Jahren Ablösung eines Teilbetrags durch die Bausparverträge, um evtl. Zinserhöhungen auffangen zu können. Ein Bankgespräch folgt in zwei Wochen dazu.

Meine Fragen:
- Ist das realistisch?
- Ich habe irgendwie das Gefühl, das man trotz relativ gutem Verdienst so einen Neubau fast nicht stemmen kann?

Vielen Dank für eure wahre Einschätzung!
Hecki
 
B

Bauexperte

Hallo,

Erwartete Kosten:
- Einfamilienhaus Fertigbau mit Keller 220.000€
- Baunebenkosten: 20.000€
- Garten: 10.000€
- Grundstück: 80.000€
= 330.000€
Diese Rechnung ist insofern falsch, als dass Du die Baunebenkosten zu niedrig angesetzt hast. Hier kalkulierst Du besser mit TEUR 35 plus einem Polster für den Fall, dass Gründungsmehrkosten infolge der Grundstücksgegebenheiten anfallen. In diesen Nebenkosten sind ebenfalls die Kosten für Malerarbeiten und Bodenbeläge, sowie Zufahrt und Terrasse nicht berücksichtigt; also mußt Du auch für diese Arbeiten nochmals Geld zur Verfügung haben.

Ich habe die Nebenkosten hier schon mehrfach gepostet; solltest Du über die Suche nicht fündig werden, findest Du sie spätestens über unsere HP (findest Du über meine Sig)

Ich habe irgendwie das Gefühl, das man trotz relativ gutem Verdienst so einen Neubau fast nicht stemmen kann?
Das läßt sich so schlicht nicht beantworten, denn jedes Bauvorhaben und damit auch jede Finanzierung sind anders. Führe neben einem Bankgespräch auch ein Gespräch mit einem unabhängigen Finanzierungsmakler; Letzterer hat kein Problem damit, KfW-Mittel in die Finanzierung einzuarbeiten und damit dem Kunden und nicht der Bankführung zuzuarbeiten ;)

Freundliche Grüße
 
Der Da

Der Da

Für ein Bauvorhaben nach deinen Ansprüchen (deckt sich ziemlich mit unseren Plänen) brauchst du monatlich 1300 €. Da sind dann Zinsen und Tilgung und hausnebenkosten drin (1% Tilgung). Aber du solltest mehr als diese Tilgungsrate anstreben. Das heisst deine Frau muss irgendwann gut dazuverdienen, um das Haus in einem akzeptablen Zeitraum zu finanzieren. Wenn deine Frau mit 2 Kindern wieder arbeiten will, wird wahrscheinlich die Kita den Mehrverdienst auffressen, da wenn ich richtig gerechnet habe der Lohn deiner Frau vor der Mutterschaft bei knapp 900 Netto lag.

In deiner Kostenaufstellung fehlt so einiges. Baunebenkosten können massiv viel höher werden, und auch 220 000 für Haus mit Keller halte ich für knapp bemessen. Aber letzten Endes entscheidet sich das nicht am Haus, sondern am Grundstück. Wenn wirklich alles passt, kann es hinhauen. Aber eben ohne neue Küche, Sonderwünsche, und gepflasterter Einfahrt, und Garage...

Wir bauen 150qm ohne Keller auf einem 100 000€ Grundstück und werden fast 400 000 € zahlen. Da sind einige Extras dabei, aber unter 350-360 geht es nicht.
 
Der Da

Der Da

Ich habe irgendwie das Gefühl, das man trotz relativ gutem Verdienst so einen Neubau fast nicht stemmen kann?
Gut is eben relativ. Ich weiß, man kann oft selbst nicht viel ändern, aber 2000€ mit 2 Kindern ist schon nicht wirklich üppig, vor allem fürs Häuslebauen.
 
W

wadi1982

Ich würde auf jeden Fall auch wie Bauexperte sagt mal bei einem unabhängigen Finanzierer anfragen.
Aus unserer Erfahrung kann ich dir sagen das das das Beste ist. Eine guten (und ich denke auch seriösen) erkennst du daran das er

1. Von dir keinen Cent für seine Dienste bekommt
2. Dir am Tag des ersten Gesprächs keine Zahlen nennen kann
3. mit euch auch nochmal die gesamten Kosten durch geht.

Ob die Kosten jetzt passen oder nicht, wird er denke ich einschätzen können (wenn er regional tätig ist und viel mit Bauherren zu tun hat).
Bei uns sind z.B. die ganzen Nebenkosten weitaus günstiger. Wir kommen nie und nimmer auf 35 K.
Das liegt aber rein an der Region. Das hatte uns unser Finanzierer auch direkt gesagt.
In anderen Regionen Deutschlands werden denke ich die 35K schon nötig sein.
 
H

Hecki

Hallo zusammen,
vielen Dank für die zahlreichen Antworten!
Wir werden einen Termin bei einem unabhängigen Dienstleister machen und mal hören, was dieser sagt.

Unser Vorteil ist, dass wir keineswegs in Eile sind. Wir könnten auch noch ein paar Jahre warten und weiter sparen. Jedoch tut mir jeder Monat, den ich Miete überweise, weh. Das Geld könnte ich auch direkt in mein eigenes Haus stecken.

Gruß,
Hecki
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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