Massives Ausbaufertighaus oder Steinhaus

4,00 Stern(e) 4 Votes
E

eifohn

Hallo,

wir haben vor im Sommer eine Stadtvilla mit 135m² auf zwei Geschossen zu bauen. Auf dem Dach (ca. 23° Neigung) soll eine solaranlage zur Brauchwasseraufbereitung installiert werden, evtl. inkl. Raumbelüftung mit Wärmerückgewinnung (anderer Thread).

Die Frage die sich uns stellt, insbesondere nach diversen Messebesuchen etc. sollten wir uns nun für ein massives, Stein-auf-Stein Haus entscheiden oder ein massives, ausbaufähiges Fertighaus. Pro/Contra?

Das einzige was wir bereits wissen ist, dass der Nachteil eines Fertighauses sei, dass es keine massiven Steinwände gibt, Problem bei schweren Hängeschränken etc. und das der Wiederverkauf irgendwann mal nicht so hoch ist wie bei einem Steinhaus.
Energieeffizienz, Dämmung und Geschwindigkeit des Aufbauens sprechen natürlich für das Fertighaus, neben den günstigeren Anschaffungskosten natürlich.

Vielleicht zur Info, wir haben das Glück sehr viele Handwerker in der Familie zu haben und würde sehr viel selbst machen wollen (solange uns unser Bauträger freie Hand lässt und wir aus Gewährleistungstechnischen Gründen dieses dürfen).
Elektriker, Trockenbauer/Stuckateur,Maurer, Klinkerer ist alles in der Familie vorhanden.

Welche Hausbauform und ob Ausbau-/Mitbauhaus würdet Ihr uns empfehlen?

Was meint Ihr?
 
Der Da

Der Da

Das einzige was wir bereits wissen ist, dass der Nachteil eines Fertighauses sei, dass es keine massiven Steinwände gibt, Problem bei schweren Hängeschränken etc. und das der Wiederverkauf irgendwann mal nicht so hoch ist wie bei einem Steinhaus.
Das halte ich für ein Gerücht. wenn man nen guten Hausbauer wählt, hat man die genannten Probleme nicht. Im Gegenteil. Wie klingt es, wenn man Euch sagt, man kann sogar schwere Küchenschränke ohne Dübel an der Wand befestigen?
Das ist nämlich kein Problem, wenn der Wandaufbau stimmt. Es muss eine oder mehrere Massivholzplatten verbaut werden, dann geht das.

Das Argument mit dem Wiederverkauf haben wir auch oft gehört. Natürlich nur von Massivhausanbietern. Aber ich persönlich baue, um im Haus zu leben. Und ein 60 Jahre altes Haus verkauft sich egal welcher Bauart nicht besonders gut. Unser Anbieter baut Fertighäuser seit mehr als 50 Jahren, so verkehrt kanne s also nicht sein.

Aber der größte Vorteil, und damit unser Entscheidungskriterium: Die Bauzeit.
5 Tage nach Hausaufstellung ist alles fertig und der Estrich kann anfangen zu trocknen. Da wir Beide voll arbeiten, können wir es uns nicht Leisten ständig die Baustelle zu bewachen, und zu kontrollieren. Ich nehme mir ne Woche frei, und das wars dann.

neben den günstigeren Anschaffungskosten
Wenn du kein Papphaus kaufst, gibt es keinen Preisunterschied. Wie gesagt auf den Wandaufbau kommt es an.
 
B

Bauexperte

Hallo,

wir haben vor im Sommer eine Stadtvilla mit 135m² auf zwei Geschossen zu bauen. Auf dem Dach (ca. 23° Neigung) soll eine Solaranlage zur Brauchwasseraufbereitung installiert werden, evtl. inkl. Raumbelüftung mit Wärmerückgewinnung (anderer Thread).
Eine Lüftung ist in Zeiten immer dichterer Bauten selten die schlechteste Entscheidung!

Das einzige was wir bereits wissen ist, dass der Nachteil eines Fertighauses sei, dass es keine massiven Steinwände gibt, Problem bei schweren Hängeschränken etc. und das der Wiederverkauf irgendwann mal nicht so hoch ist wie bei einem Steinhaus.
Zunächst einmal zum besseren Verständnis: der Markt der Fertighäuser am Gesamtvolumen Neubauten beträgt Max. 15%. Die klassische Fertighausindustrie setzt deshalb naturgemäß auf kommende EnEV´s, denn sie haben es augenscheinlich leichter, die kommenden Anforderungen hinsichtlich der Außenwände zu erfüllen, ohne ihren Wandaufbau nennenswert zu erhöhen. Andererseits "schlafen" die Massivhausanbieter auch nicht und es bleibt zudem eine nicht weg zu diskutierende Tatsache, dass der klassische Häuslebauer eine massive Wand einem Fertighaus vorzieht.

Unabhängig davon, kommt es bereits heute entscheidend darauf an, welchen Fertighausanbieter Du Dir aussuchst - hier gibt es immense Unterschiede; gerade von den Billiganbietern solltest Du die Finger lassen. Ein solides Fertighaus ist immer teurer als ein massiv errichtetes Haus, dafür gibt es auch bei der Finanzierung keinerlei Probleme und auch nicht bei einem späteren Wiederverkauf. Zu den seriösen Anbietern, der "richtigen Wahl des Anbieters" dieses Segments, wird Dir Dein Finanzierer wertvolle Auskünfte geben können.

Energieeffizienz, Dämmung und Geschwindigkeit des Aufbauens sprechen natürlich für das Fertighaus, neben den günstigeren Anschaffungskosten natürlich.
Zu den Anschaffungskosten eines "klassischen" Fertighauses habe ich Dir oben schon etwas geschrieben

Wenn Du meine Beiträge hier ein wenig verfolgst, wirst Du schnell feststellen, dass ich Überzeugungstäter in Sachen Massivhaus bin - ohne allerdings den seriösen Fertighauswettbewerb an den Pranger zu stellen; was auch mehr als grenzwertig wäre, denn es gibt nicht das "gute" oder "schlechte" Haussystem - es kommt immer entscheidend auf den Anbieter an!

Es ist allerdings seit Kurzem nicht mehr richtig, dass "nur" die Fertighausindustrie einen schnellen Aufbau bietet. Ein erprobtes System hat wieder in den Markt gefunden und trägt so der Rechnung bei, dass immer noch 85% der Häuslebauer gerne die Vorteile eines massiven Einfamilienhaus mit den "augenscheinlichen" Vorteilen (hinsichtlich der Schnelligkeit) eines Fertighauses kombinieren möchten. Bei diesem System werden massive Wände aus Blähton (Liapor) vorproduziert. Aufgrund der Passgenauigkeit der Wandelemente (lasergesteuerte Fertigungsanlagen), können Fenster und Türen bereits vor der Rohbaumontage bestellt werden, die entsprechenden Öffnungen sowie Wandschlitze für die Haustechnik sind bei Lieferung bereits integriert. Durch die schalungsglatten Oberflächen entfällt das Gewerk "Innenputz" und damit zusätzliche Baufeuchtigkeit, welche auch heute noch im Bau auftritt, obgleich mehrheitlich geklebt wird.

Ich selbst habe mir erst letzte Woche das Betonwerk und die Produktion angesehen und war begeistert. Mein Partner hat - da er es vor Jahren bereits einmal verkauft hat - den Vertrieb für dieses System in seinem Vertriebsgebiet angeboten bekommen; aber das nur am Rande

Vielleicht zur Info, wir haben das Glück sehr viele Handwerker in der Familie zu haben und würde sehr viel selbst machen wollen (solange uns unser Bauträger freie Hand lässt und wir aus Gewährleistungstechnischen Gründen dieses dürfen). Elektriker, Trockenbauer/Stuckateur,Maurer, Klinkerer ist alles in der Familie vorhanden.
Dann wäre evtl. ein klassisches Ausbauhaus - geschlossener Rohbau incl. Dach und Fenster - die richtige Wahl für euch, wenn die Familie/Freunde zuverlässig zu ihrem Wort stehen! Die Frage, welche sich dann noch stellt, wäre jene, ob ihr die benötigten Materialien zum Innenausbau selbst auf dem freien Markt kaufen oder eher die entsprechenden Ausbaupakete (sofern angeboten) vom Anbieter hinzukaufen und lediglich den Einbau vornehmen wollt. Wenn der familiäre Elektriker den Meisterbrief hat, ergeben beide Varianten kein Problem; Gleiches gilt für den familieninternen Sanitärinstallateur.

Welche Hausbauform und ob Ausbau-/Mitbauhaus würdet Ihr uns empfehlen?
Empfehlen werde ich Dir gar nichts, weil Du im Kreise Deiner Lieben diese Entscheidung treffen mußt; klären, ob die Familie wirklich Wort hält und den Innenausbau gemeinsam stemmt. Abraten würde ich Dir dagegen immer von Billiganbietern - gleich ob Du Dich für Fertig- oder Massivhaus entscheidest. Denn am Ende ist ganz schon billig immer ganz schön teuer

Freundliche Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
E

eifohn

Vielen Dank an alle, also wir haben uns nach vielem Gerede und Gedanken machen für ein Steinhaus entschieden. Wir möchten was solides und was auch in ein paar Jahren noch was wert ist (auch wenn wir es hoffentlich behalten bis wir 100 sind ).

Nun kommt aber die nächste Frage, was für Steine würdet Ihr empfehlen?
Kalksandstein, Poroton.... welche haben bessere Eigenschaften, was sind es für Preisdifferenzen oder gibt es Alternativen?
 
B

Bauexperte

Hallo,

Nun kommt aber die nächste Frage, was für Steine würdet Ihr empfehlen? Kalksandstein, Poroton.... welche haben bessere Eigenschaften, was sind es für Preisdifferenzen oder gibt es Alternativen?
Es gibt nicht "den" Stein; jeder hat gleichermaßen Vor- und Nachteile und der Einsatz hängt immer am jeweiligen Objekt, bzw. der Frage, was ist mir wichtig, was sagt mein Bauch ...

Freundliche Grüße
 
Zuletzt aktualisiert 18.04.2024
Im Forum Bauplanung gibt es 4841 Themen mit insgesamt 97108 Beiträgen


Ähnliche Themen
Alle Bilder dieser Forenkategorie anzeigen
Oben