Betonboden ohne Estrich im OG/DG was tun?

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C

christophen

Wir haben das um ganzen Haus so, also lediglich Betondecke.
Je nachdem, was Du als Fußboden verlegen möchtest machst Du einfach einen Trockenaufbau und dazu gibt es mehrere Möglichkeiten.
Im Bad z.B. haben wir Schüttung und darüber Fermacell, darauf dann Fliesen. Im restlichejn bereich haben wir Lagerhölzer schwimmend auf dem Boden verlegt, dazwischen Steico Holzfaserdämmung und darauf dann Holzdielen geschraubt. Genauso kannst Du auch OSB auf die Lagerhölzer schrauben und darauf Deinen Boden legen.
Wieso sollte das ein Problem sein?
Du musst doch keine Türen kürzen lassen, wieviel cm Fußbodenaufbau ist im OG denn möglich aktuell?
Was war denn der ursprüngliche Plan und was ist nun warum anders?
Der Bauleiter hat mir geschrieben hat, dass die Oberkante Rohfußboden bis Unterkante Türzarge ungefähr 11mm ist. Also die Türen & Zargen müssen auf jeden Fall gekürzt werden, einige Nachbarn die Parkett verlegt haben mussten auch so machen..
Alles stimmt eigentlich mit dem ursprunglichen Plan. Nur wussten wir nicht dass wir im OG/DG keinen Estrich haben werden.

Und ja es handelt sich bei uns auch ein um einen Bauträger-Reihenhäusern (Deutsche Reihenhaus konkret).
 
C

christophen

Hallo "christophen".
Parkett ist ein Bauwerkstoff, der seine Besonderheiten hat! Schön anzusehen zwar, aber er reagiert wie sonst kein anderer Werkstoff auf Veränderungen der Raumluftfeuchtigkeit durch Quellen oder Schwinden. Jedes Parkett!
Bei Betonböden ist zu beachten, dass sie zum einen üblicherweise mit einer Oberflächenebenheit ausgestattet sind, die eine Parkettverlegung (und zwar weder schwimmend noch als flächige Verklebung) zulässt. Hier muss man also mechanisch vorbereiten durch Kugelstrahlen oder Schleifen, dann grundieren und danach mit einer Verlaufmasse egalisieren.
Dann hätten wir zwar einen ebenen (Verlege)Untergrund, aber die aus einem Beton nur langsam entweichende Feuchtigkeit aus der Herstellung drängt über mindestens 2-5 Jahre an jenen Raum mit dem geringsten Feuchtepotenzial.
Um es verständlich zu belassen: In den kommenden Jahren nach Neueinbau des Betons wird dieser sein Anmachwasser an die darüber liegende Raumluft abgeben.
Das Parkett wird diese aufnehmen und sich dem entsprechend ausdehnen oder sogar verformen.
Deswegen -so meine Empfehlung- solltest Du Dich von dem Gedanken der "Direktverlegung" trennen. Fliesen kann man durchaus direkt auf einem Betonuntergrund verkleben, bei Parkett besteht ein nicht kalkulierbares Risiko zukünftiger Fußbodenschäden durch Verformungen!
Deswegen sollte auch jeder Parkettleger dieses Unterfangen, auf Beton Parkett zu verlegen, ablehnen.
Der Weg über einen schwimmenden Estrich ist der Sicherste und sicher auch schadenssichere Weg. Und entspricht zudem den Fachregeln, die alle auf einen Estrich als Verlegeuntergrund abstellen.
--------------
Gruß: KlaRa
Danke für deinen Beitrag. Würdest du das Parkett schwimmend auch nicht verlegen? Weil dann kommt ja noch eine Folie/Trittschalldämmung darunter. Dann sollte das Parkett das Wasser nicht aufnehmen können.. oder denke ich komplett falsch?
 
i_b_n_a_n

i_b_n_a_n

Der Bauleiter hat mir geschrieben hat, dass die Oberkante Rohfußboden bis Unterkante Türzarge ungefähr 11mm ist. Also die Türen & Zargen müssen auf jeden Fall gekürzt werden, einige Nachbarn die Parkett verlegt haben mussten auch so machen..
Alles stimmt eigentlich mit dem ursprunglichen Plan. Nur wussten wir nicht dass wir im OG/DG keinen Estrich haben werden.

Und ja es handelt sich bei uns auch ein um einen Bauträger-Reihenhäusern (Deutsche Reihenhaus konkret).
Hat der Bauleiter auch mitgeteilt in welchem Paralleluniversum das denn nach den "anerkannten Regeln der Technik" ausgeführt ist?
 
11ant

11ant

Alles stimmt eigentlich mit dem ursprunglichen Plan. Nur wussten wir nicht dass wir im OG/DG keinen Estrich haben werden.
Das wird hier eigentlich gefühlt täglich morgens, mittags und abends gesagt: daß was in der Bauleistungsbeschreibung nicht drin ist, auch im Haus nicht drin sein wird. Und daß es professionelle Bauleistungsbeschreibung-Leser gibt, die man sich als Laie zur Seite holen sollte.
Hat der Bauleiter auch mitgeteilt in welchem Paralleluniversum das denn nach den "anerkannten Regeln der Technik" ausgeführt ist?
Die rohe Betondeckenoberfläche als belagreifen Boden einzuschätzen, ist in dieser Hausangebote-Range weit verbreitet, sodaß man regelrecht von "anerkannter Üblichkeit" sprechen könnte ...
Und ja es handelt sich bei uns auch ein um einen Bauträger-Reihenhäusern (Deutsche Reihenhaus konkret).
... bei solchen Angeboten sollte man bedenken, daß die großen Siedlungenentwickler ihre Zielgruppe (nicht nur die Erstkäufer, sondern auch deren Nachfolger !) sehr gut kennen und gründlich abgewogen haben, in den oberen Stockwerken bewußt Estrich (und Fußbodenheizung) nicht vorzusehen. Vielleicht sollten sie ihre Kunden in diesem Punkt aktiver an die Hand nehmen und ihnen erklären, daß ihr Ausstattungsstandard fehlinterpretiert ist, wenn man ihn als "upgrade it yourself" deutet. Handvernähte Ledersitze bei einem Dacia nachzurüsten, wird einem im Wiederverkauf nicht gedankt. Viele Käufer müssen das wohl leider erst lernen, "kein Estrich" als Warnempfehlung "kein Parkett, keine Riesenfliesen" zu lesen.
 
C

christophen

Das wird hier eigentlich gefühlt täglich morgens, mittags und abends gesagt: daß was in der Bauleistungsbeschreibung nicht drin ist, auch im Haus nicht drin sein wird. Und daß es professionelle Bauleistungsbeschreibung-Leser gibt, die man sich als Laie zur Seite holen sollte.

Die rohe Betondeckenoberfläche als belagreifen Boden einzuschätzen, ist in dieser Hausangebote-Range weit verbreitet, sodaß man regelrecht von "anerkannter Üblichkeit" sprechen könnte ...

... bei solchen Angeboten sollte man bedenken, daß die großen Siedlungenentwickler ihre Zielgruppe (nicht nur die Erstkäufer, sondern auch deren Nachfolger !) sehr gut kennen und gründlich abgewogen haben, in den oberen Stockwerken bewußt Estrich (und Fußbodenheizung) nicht vorzusehen. Vielleicht sollten sie ihre Kunden in diesem Punkt aktiver an die Hand nehmen und ihnen erklären, daß ihr Ausstattungsstandard fehlinterpretiert ist, wenn man ihn als "upgrade it yourself" deutet. Handvernähte Ledersitze bei einem Dacia nachzurüsten, wird einem im Wiederverkauf nicht gedankt. Viele Käufer müssen das wohl leider erst lernen, "kein Estrich" als Warnempfehlung "kein Parkett, keine Riesenfliesen" zu lesen.
Irgendwie hilfen uns die meisten Beiträge hier kein einzigen Schritt weiter.
Es gibt tausende Leute, die in solchen Konstruktionen mit Gewisse Nachteile seit Jahren wohnen, in manchen Länder ist es sogar Standard so.
Ich wollte hier die Frage stellen, um zu wissen, wie man aus dem das beste machen kann.
Es sollte auch klar sein, dass niemand der ein Daica kauft, erwartet am Ende das Grundgerüst von einem Mercedes.
Ich verstehe, dass ihr mit bestem Wissen und Gewissen alles erklärt wie man am besten tun sollte in der Vergangenheit, aber ist es eben zu spät, und wie gesagt die meisten Sätzen hier hilfen uns leider nicht weiter und wir brauchen Empfehlungen für die Zukunft.

Aber danke schon mal für eure Aufklärungen.
 
11ant

11ant

Ich verstehe, dass ihr mit bestem Wissen und Gewissen alles erklärt wie man am besten tun sollte in der Vergangenheit,
Ein Forum ist keine Chefarztbehandlung im Einzelzimmer: ich und viele andere Ratgeber schreiben hier die Antworten nie nur für den jeweiligen akut-aktuellen Fragesteller, sondern immer auch für das Dutzend stiller Mitleser, die an so einem sichtbaren Fragesteller quasi "mit dran hängt" (und denen man sehr wohl noch früh genug einen Wink geben kann).
aber ist es eben zu spät
Weshalb sollte es hier "zu spät" dafür sein, sich mit einem dem Haus adäquaten Bodenbelag zu bescheiden ?
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
Im Forum Estrich gibt es 128 Themen mit insgesamt 1044 Beiträgen

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