Eigenleistung im Neubau - was macht Sinn und ist gut machbar?

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kati1337

kati1337

Find beeindruckend, dass es hier teilweise die Meinung gibt man könne mit genug Willen alles selber machen. o_O
Ich meine - klar, kann man machen, aber wird dann halt scheiße. :D

Spaß beiseite, es ist halt wie so oft bei solchen Fragen ein Dreieck , und die Eckpunkte sind: Eure Fähigkeiten, eure Ansprüche und eure Zeit.
Sind eure Fähigkeiten gering und eure Ansprüche hoch, dann werdet ihr exorbitant viel Zeit brauchen um das selbst zu machen, so dass es euren Ansprüchen genügt - vermutlich mehr als ihr habt. Sind eure Ansprüche hingegen niedrig und es ist euch egal wie's am Ende aussieht, dann könnt ihr auch selber Fliesen legen.

Wir mussten für uns zB feststellen, dass wir handwerklich beide null Erfahrung haben. Tapezieren wäre das höchste der Gefühle gewesen, und selbst das hätten wir von der Zeit nur schwer managen können. Wir hatten hier keinen Babysitter zu der Zeit, und mit der großen Schleifmaschine die Wände bearbeiten und Staub aufwirbeln mit einem Baby auf der Baustelle - wäre schwer geworden. Wir haben am Ende alles machen lassen, inklusive der Malerarbeiten.
Meine Eltern hingegen haben in den 70ern gebaut für einen Bruchteil unseres Geldes. Da war aber mein Papa Handwerker, und kannte viele Handwerker, und auch der Rest der Familie hat da enorm mit angepackt - bei den unqualifizierten Familienmitgliedern war's dann einfach oft Learning by Doing, weil man alle Zeit der Welt hatte und eh schon im selben Ort wohnte. Haus war dann fertig, wenn's fertig war. Da war nichts mit Erstrichbeschleuniger usw.
 
F

familie_s

Find beeindruckend, dass es hier teilweise die Meinung gibt man könne mit genug Willen alles selber machen. o_O
Ich meine - klar, kann man machen, aber wird dann halt scheiße. :D

Spaß beiseite, es ist halt wie so oft bei solchen Fragen ein Dreieck , und die Eckpunkte sind: Eure Fähigkeiten, eure Ansprüche und eure Zeit.
@kati1337
Da hast du vollkommen recht!

Bei einigen meiner Baustellen hatten die Bauherren z.B. schon Kinder und haben sich vorgestellt, dass die lieben Kleinen draußen im Sand spielen, während Mama und Papa werkeln. Hat natürlich nicht geklappt, die Kids wollten mitten drin sein. Für mich, die "nur" drei Tage die Woche auf der Baustelle aufgeschlagen ist, kein Problem, da hab ich die Kids mit eingebunden und die 4-jährigen haben fleißig für mich "ausgemessen" und "angezeichnet". Jetzt mit meinem eigenen Kind: never ever. Ohne Kinderbetreuung keine Chance, das gäbe nur Stress an allen Enden. Auch die Baustelle mit Baby und ohne Baustrom, bei der am Dieselgenerator alle Stunde eine Steckdose mit dem Fläschchenwärmer belegt war, wäre im Nachhinein betrachtet wohl nix für mich. Die Familie hatte 3 Monate lang richtig richtig Stress, aber dafür ein spottbilliges Haus.

Dieser Thread ist wie so oft hier im Forum eine Aufzählung von Möglichkeiten, aber was der TE daraus macht, steht auf einem anderen Blatt.
 
H

HansDampf88

Oftmals muss ich als Bauherr doch nicht viel können - wenn es jemanden gibt, der das nötige Fachwissen mitbringt.
Bauherrenmithilfe beim Mauern des Rohbaus - was muss ich da können? Schleppen, den Rest übernimmt der Fachmann. Wenn ich durch meine reine Muskelkraft dann 15.000 € sparen kann, dann kommt der Ehrgeiz doch von ganz alleine.
So ist es bei den Außenanlagen doch auch - Steine schleppen, vielleicht mal was zuschneiden - bekommt jeder hin.
Für Pflasterarbeiten holt man sich dann am Samstag mal den Straßenbauer von nebenan ran - zumindest auf dem Dorf ohne Probleme möglich.
Bei vielen Gewerken: Wenn man jemanden hat, der Erfahrung hat, der einem etwas zeigt und dann mal drüber schaut - dann ist es tatsächlich doch nur eine Frage des Willens und des Durchhaltevermögens.

Es muss ja nicht immer das komplette Do It Yourself Programm sein. Viele Handwerker sind doch froh, wenn die Schlitze nicht gestemmt oder die Fußbodenheizung nicht verlegt werden muss, und der Bauherr das übernimmt. Viel falsch machen kann man da doch nicht. So zieht sich das doch bei allen Gewerken durch und es kommen Zehntausende an Euros zusammen.
 
H

HansDampf88

Vorausgesetzt natürlich immer, man ist körperlich im Saft und hat vielleicht noch nicht die familiären Verpflichtungen.
Offen gesagt: Bei uns in der Region ist das völlig normal. Da geht es dann wirklich ein Jahr lang, eher 14 Monate, nur ums Haus und da wird auch jegliche Energie, Jahresurlaub usw. hineingesteckt.
Ich kenne hier keinen, der nicht Eigenleistungen in hohem Maße einbringt - und das sind auch nicht alles Fachleute.
 
P

pagoni2020

Vorausgesetzt natürlich immer, man ist körperlich im Saft und hat vielleicht noch nicht die familiären Verpflichtungen.
Offen gesagt: Bei uns in der Region ist das völlig normal. Da geht es dann wirklich ein Jahr lang, eher 14 Monate, nur ums Haus und da wird auch jegliche Energie, Jahresurlaub usw. hineingesteckt.
Ich kenne hier keinen, der nicht Eigenleistungen in hohem Maße einbringt - und das sind auch nicht alles Fachleute.
Das bringt es auf den Punkt. Man muss sich selbst ehrlich einestehen, ob man das auch in vollem Umfang so möchte.
Für eine spürbare Einsparung muss man als Laie sehr viel hergeben an Kraft, Energie, Zeit und auch Leidensfähigkeit. Bringt man das ein, spart man viel Geld, will man das nicht machen muss man es eben bezahlen.
 
M

Myrna_Loy

Ja, ich erinnere mich auch mit Freude an den Moment, an dem der 4jährige in einem unbeobachteten Moment die frisch verputzte Wand mit seiner Spielzeugkelle bearbeitete. Oder in den Säurekitt fasste. Mit der Acrylspritze eine Torte aus Fliesen dekorierte. Die Liste der Schreckmomente ist lang. Kinder und Baustelle: das ist der pure Stress.
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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