WDVS für Schimmelbildung verantwortlich?

[Pet87-1]

Wir möchten uns im nächsten Jahr den Traum vom eigenen Haus verwirklichen und wohnen derzeit noch auf Miete. Das Mietshaus ist mit einem WDVS ausgestattet und wir haben seit einigen Jahren starke Probleme mit Wohnungsschimmel. Meine Frau hat bereits eine Allergie auf die Schimmelsporen entwickelt, deshalb legen wir jetzt viel Wert auf ein gesundes Wohnumfeld.
Ehrlich gesagt haben wir das WDVS in Verdacht den Schimmel zu verursachen, dshalb sind wir skeptisch ob wie diese Art der Dämmung auch für unser eigenes Haus verwenden sollen.
Meine Frage geht an die Experten im Forum: Kann ein WDVS die Atmungsaktivität eines Gebäudes beeinträchtigen und so Schimmel verursachen? Sollten wir besser eine dickere Ziegelwand nehmen und dafür auf das WDVS verzichten?

 

[MODERATOR]

WDVS erzeugen keinen Schimmel, ein Haus atmet auch nicht. Schimmel entsteht immer, wenn feuchte Luft sich auf Wänden absetzt ("taut"), die relativ kühl sind. Gedämmte Außenwände sind des geringen Wärmeverlustes wegen eher warm. Es kann aber Kältebrücken geben, die für relativ kalte Wandoberflächen sorgen. Da müsste man das Gebäude genauer untersuchen, um Genaueres sagen zu können.

Die Lüftung eines gedämmten und mit luftdicht eingebauten Iso-Fenstern versehenen Hauses ist auch sehr wichtig, um verbrauchte und mit Keimen/Sporen (die gibt es leider immer) belastete Luft zu wechseln.

Wenn Sie ein eigenes Haus bauen möchten, können Sie Außenwände aus hochdämmenden Mauersteinen Mauern lassen, ganz ohne zusätzliche Außendämmung.
Die physikalischen Begebenheiten der Schimmelbildung bleiben aber gleich: Eine gewisse niedrige Wandtemperatur, Tauwasser. Beides gilt es zu vermeiden.

 

[nam-1]

Es ist so wie der Mot es sagt, man sollte untersuchen ob sich eine Kältebrücke in der Wand befindet. Eventuell ist ja die Dämmungsstärke zu gering berechnet worden, und der Taupunkt liegt genau in der Wand? Dann kann es natürlich möglich sein das hier sich Schimmel bildet.

Beim eigenen Haus also genau darauf achten das eine Berechnung gemacht wird wie die Dammstoffstärke sein soll, und hier auch Fenster und Türen mit beachten, auch dieses muss mit gedämmt sein.

 

[seiler-1]

Genau, gedämmte Wände können kein Schimmel bilden. Der Schimmel benötigt für sein Entstehen und Wachsen Feuchtigkeit. Die gedämmten Wände besitzen in der Regel eine Oberflächentemperatur von 17 bis 19 Grad C. Hier kann also kein Tauwasser entstehen. Das entsteht bei einer Temperatur unter 12 Grad.

 

[Nina-1]

Das ist ein guter Hinweis mit der Berechnung der Dämmungsstärke. Gerade bei der Schimmelbildung muss genau berechnet werden. Hier können Fehler entstehen, die dann sehr teuer werden.

 

[Nicole1981-1]

Dem stimme ich Nina zu und ich erlebe es ja oft, dass diese Berechnungen nicht genau sind. An dieser Stelle muss genau gearbeitet werden. Bei uns waren die Fenster ungenügend gedämmt und hier bildete sich Wasser.