Strategie beim Hausverkauf - wie gehe ich am besten vor?

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11ant

11ant

Hier muss ich dir widersprechen: kein gesetz besagt, dass sich beide Parteien an den Maklerkosten beteiligen müssen. Es besagt nur, dass die Kosten für den Käufer nicht höher sein dürfen als für den Verkäufer.
Sagen wir: es erlaubt den Makler, beide Seiten in voller Höhe zu schröpfen - das hatte ich wohl ungeschickt ausgedrückt ;-)
Ich wollte hauptsächlich sagen: Makler dürfen beide Teilnehmer des Deals zur Ader lassen [ob nun ein "obwohl" oder ein "weil" in den Satz gehört, mögen die geneigten LeserInnen selbst entscheiden] er für beide Seiten (über das Nichtstören ihres naiven Glaubens hinaus) keinen Mehrwert bietet.
 
N

neo-sciliar

die Maklerin meines Vertrauens, hat
- eine erste Werteinschätzung des Hauses vorgenommen. Daraus haben "wir" dann einen Marktwert abgeleitet
- perfekte Fotos und Videos des Hauses erstellt
- diese aufbereitet und auf diversen Online-Plattformen zur Vermarktung präsentiert (Achtung Kosten)
- Besichtigungstermine vereinbart und diese alleine durchgeführt (wunderbare Spaziergänge haben wir während der Zeit machen können).
- die Ergebnisse zusammengefasst und uns übergeben
- die darauf folgende Auktion umgesetzt und geleitet
- den Notartermin vorbereitet und begleitet

Zugegeben, einiges hätte ich selbst machen können, anderes nicht.
Zugegeben, dass war das dritte Haus, dass ich verkauft habe (plus ein paar Grundstücke). Die anderen Male haben die Makler lediglich die Hand aufgehalten.

Ich will sagen: es gibt auch solche mit Mehrwert.

Übrigens: ohne Mehrwert hätte es auch keine Rechnung gegeben - so war es vereinbart.
 
11ant

11ant

Bei den meisten Maklereinschaltern (und Mitgefangenen, wenn der Andere den Makler eingeschaltet hat) ist es allerdings so, daß die alleinige Geschäftsgrundlage in dem Volksirrglauben besteht, Makler hätten Ahnung, Marktfühlung oder gar beides. Und natürlich muß ich mich bei einem halben Prozent der Makler dafür entschuldigen, daß ich pauschal die ganze Zunft als Taugenichtse darstelle. Aber als Unternehmensberater weiß ich, daß man sich an diese Ungerechtigkeit gewöhnen kann ;-)
 
WilderSueden

WilderSueden

Ich will sagen: es gibt auch solche mit Mehrwert.
Ich glaube, das bestreitet keiner. Die große Masse der Makler hatte die letzten Jahre aber sehr wenig für ihr Geld getan. Insbesondere aus Käufersicht war die Leistung in der Regel nicht gut. Als Käufer kannst du dir den Makler halt leider nicht aussuchen und zahlst dem noch ein Heidengeld dafür, dass er versucht den Preis hochzutreiben
 
N

neo-sciliar

ja, alles richtig. Aber problematisch nur, weil sie ihre Preise offenlegen müssen. Oder glaubst du, der Autoverkäufer bekommt nix vom Käufer? Der sagt dir nur nicht, dass er 40% Marge hat. Ach ja, das ist ja kein Vermittlungsgeschäft - bleiben wir im Vergleich beim Versicherungsmakler: der bekommt auch vom Käufer Geld, als auch von der Versicherung eine Provision. oder lieber der Fondsverwalter beim An- und Verkauf von Aktien? Quasi alle bekommen im Vermittlungsgeschäft ihr Geld von beiden Seiten.
 
WilderSueden

WilderSueden

Jein. Ich glaube, dass viele Verkäufer durchaus auf Makler verzichten würden, wenn sie die Rechnung über die volle Summe bekommen. Und der Rest würde mehr wert darauf legen. Man hat den Effekt ja auch gesehen, als für Mietwohnungen das Bestellerprinzip eingeführt wurde. Natürlich wird das am Ende alles wieder draufgeschlagen, aber es würde auch die Fronten klären. Der Makler ist dann ganz eindeutig nur für den Verkäufer zuständig und maximiert dessen Einnahmen.

Und die anderen Beispiele:
- Autoverkäufer sind reine Verkäufer. Egal ob Berater draufsteht, keiner glaubt ernsthaft, dass das Mercedes-Autohaus dem Kunden einen Dacia vorschlägt
- Versicherungen und andere Finanzprodukte sind ein gutes Beispiel für einen anderen Markt, der dringend reformiert werden muss, da hier eben (anders als beim Autohändler) vielen Leuten nicht klar ist, wie sie über den Tisch gezogen werden. Da wird dem Kunden dann ein Deutschlandfonds für 5% Ausgabeaufschlag und 2% jährlich angedreht statt dem gleichwertigen DAX-ETF für 0,2% jährlich und ohne Ausgabeaufschlag. Klar, denn letzterer zahlt keine Provision ;)
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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