Taktik beim Küchenkauf/ wie richtig verhandeln?

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A

Alessandro

es geht um "das noch zu versteuernde Haushaltseinkommen"! Da sind 90k bei Gott nicht viel!
Ich bin sehr für ein Sozialsystem und lecke mir jeden Tag alle Finger ab, dass wir in Staaten wie AUT oder DE leben dürfen, aber ich sehe es nicht als Grundrecht an ein Haus zu bauen bzw. dafür Baukindergeld zu bekommen wenn es ein anderer, der besser verdient, nicht bekommt.
Zumal die Besserverdiener ja auch viel mehr Steuern zahlen...

Aber das ist eine andere Diskussion
 
kati1337

kati1337

Ja das stimmt, im Grunde sind die veränderlichen Steuersätze nach Einkommen ja auch schon ein Mittel des Sozialstaat. Eine valide Argumentation wäre ja zB auch, dass ein Steuersatz ja sowieso schon ein prozentualer Anteil ist, und damit der Besserverdiener automatisch mehr Steuern abführt als der kleinere Fisch. Wäre rein logisch nicht falsch. Der Sozialstaat hält es aber für angemessen die Besserverdiener dahingehend noch mehr zur Tasche zu bitten, frei nach dem Motto "der stärkere hilft dem Schwächeren".
Ich persönlich halte 90k zu versteuerndes Einkommen schon für ziemlich viel Geld. Gut, als 2 studierte Vollverdiener kommt man da schnell hin. Doch selbst wir als Akademiker-Paar schaffen's aktuell ins Raster da ich noch nicht wieder arbeite und dann länger nicht vollzeit. Man muss sich aber vor Augen halten, dass ein Großteil der Bevölkerung deutlich weniger hat.

Auch nicht zu vergessen: Mit so einer halbwegs willkürlichen Grenze wie diesen 90k wird ein Bild geprägt von "Normalverdiener" und "Besserverdiener", das völlig außer acht lässt, dass die wahre soziale Ungerechtigkeit darin liegt, dass ein unfassbar kleiner Teil der Gesellschaft einen unfassbar großen Teil des gesamten Kapitals besitzt. Und gegen die Dimensionen über die wir da sprechen sind auch Leute die auf nen 6stelligen Jahresverdienst kommen noch kleine Fischlein.
 
S

Stefan001

Wenn die guten alle pleite gehen, bleibt nur noch der Gang zu den unseriösen Möbelgiganten, die (wie du richtig schreibst) Kundenveräppelung betreiben.
Wenn die guten alle pleite gehen macht doch gar keinen Sinn. Sind sie gut, gehen sie nicht Pleite.
Wie finde ich die guten Händler raus, ohne wie aus deiner Sicht den 4 schlechten Verkäufern vorher die Zeit geklaut zu haben und mich geschäftsschädigend verhalten zu haben?
Der gute Händler profitiert doch gerade davon das ich Vergleiche einhole (und er damit die Chance hat mich als Käufer zu gewinnen). Schädigen tut das nur den schlechten Händler bei dem ich dann ja meine Küche nicht kaufe.

Die Intransparenz soll mich doch eben im besten Fall so lange bei dem einen Verkäufer binden, bis ich keine Lust mehr habe was anderes zu vergleichen (stell dir vor ich würde in der Zeit einen guten Händler finden!!!)

Und zu der Rosinenpickerei:
Die meisten sind bereit für eine Mehrleistung auch einen Mehrpreis zu bezahlen. Oder andersherum selbst Arbeit zu haben, um weniger zu bezahlen.
Wenn ich nun die Elektrogeräte selbst einkaufen und einbauen möchte um 500€ zu sparen, bedeutet das genau eines:
Ich sehe keinen Wert von 500€ im Kauf und Installation dieser Geräte (und das ist auch so!)
Schön blöd wenn der Küchenhändler aber seine intransparente Rechnung nicht offenlegt und die Arbeitsstunden der Monteure oder des Verkäufers der Küche mit auf die Elektrogeräte drauf schlägt.

Schau dir IKEA an: Ganz klare Ansage: 200€/m für die Montage. Zack, da kann ich mir ganz einfach überlegen wie viel mir diese Arbeit wert ist. Da vergeude ich keine Zeit eines Verkäufers, ich brauch auch nicht wissen wie viel Marge Ikea damit macht, sondern kann mir genau das Überlegen was für mih´ch relevant ist: Ist mir die gelieferte Leistung das Geld wert, oder nicht?

PS: Und ich habe gerade meine Küche im Küchenstudio gekauft, nach dem mir die Planungsleistung bei Ikea nicht ausreichte, und 4 Küchenstudios mich veräppeln wollten bevor ich beim 5. eine hervorragende Beratung ohne palavern bekam.
 
P

pagoni2020

Es gibt sowohl für Ikea, das Möbelhaus und das Küchenstudio einen Bedarf und Jeder findet woanders seine Zufriedenheit (oder nicht); es ist auch hier nicht schwarz/weiß, also die Kleinen sind gut und die Großen mies bzw. andersrum, das ist dann aber mMn doch zu einfach gedacht; schön wenn es so einfach wäre.
Natürlich gibt es Intransparenz und unsaubere Praktiken in vielen anderen Bereichen des Handels (Mobilfunk, Auto, Versicherung, Leasing, Lebensmittel uvm), gerade deswegen haben Vergleichsportale auch immer mehr Zulauf oder Institutionen wie Stiftung Warentest oder finden Foodwatch mehr und mehr Berechtigung. Hier ist aber eben gerade das Thema Küche dran und hier wird systematisch verschleiert; das ist ja keine Einzelmeinung, dazu gibt es vielfältige Äußerungen von ausgewiesenen Fachleuten; dazu reihenweise Erlebnisse von Usern hier, über die man nur den Kopf schütteln kann.
Einem Kunden generell unterzujubeln, er möchte immer nur der "Geiz ist geil" Theorie folgen erscheint mir unangemessen denn dieser Slogan wurde ja nicht vom Kunden erfunden; zu glauben, dass der Kunde den Markt formen könnte bleibt ein frommer Traum.
Ikea oder wer auch immer ist ja nicht "besser" aber eben auch nicht per se schlechter und der Kunde, der damit zufrieden ist bzw. das Gesamtpaket für ihn stimmt macht es doch richtig. Warum also diese Pauschalaussagen, dass dieser eine Weg perfekt ist und der andere unseriös.
Der Eine geht zu Ikea, weil er sich an der selbstaufgebauten Küche zeitlebens freut und er vorher Alles befummeln und endlos anschauen kann, der Andere bekommt bereits Ausschlag, wenn er einen Schraubenzieher in die Hand nehmen müsste. Es geht doch Beides bzw. Vieles.
In meiner Rechnung vom Kfz-Mechaniker z.B. lese ich jedes eingebaute Teil sowie seine Arbeitsleistung und der verhungert doch auch nicht. Seit wann ist denn der Anspruch, ein verständliches und überprüfbares Angebot bzw. eine Rechnung zu bekommen etwas, was dem Kunden nicht zustehen sollte bzw. ihn in ein schlechtes Licht stellt?

Beim Thema "Aushandeln" ist es doch so, dass wir jeden Tag etwas aushandeln. Unsere Arbeitsverträge, den Hausbau mit dem GU, der GU handelt mit dem Fliesenleger etwas aus, der Fliesenleger mit dem Großhändler etc. Handeln an sich bzw. auch ein preisbewusstes Handeln ist doch nichts Verwerfliches. Wir handeln ständig etwas aus mit dem Ehepartner, unseren Kindern. Es geht doch darum, dass man bei diesem "Handeln" fair bleibt, und zwar beide Seiten, und da kann ich nicht erkennen, dass der Kunde im Allgemeinen unfairer ist als der Händler.
Der Händler kann Stopp sagen bzw. der Kunde den Raum verlassen, Beide sind doch frei.
Derjenige, der einen Preis ohne zu hinterfragen bezahlt ist doch deswegen nicht mehr ein fairer Mensch als der Andere, der mit seinem Dienstleister ein "normales" Verkaufgespräch" auch über Preis/Leistung führt. Sonst wären ja Wohlhabende zwangsläufig fairer als Geringverdiener, die eher sparsam sein müssen.
Ich mag generell keine pauschalen Urteile, nicht von Kundenseite, nicht von Händlerseite. Ich bin doch nicht DER Ikea-Kunde oder DER Möbelhauskunde. Ich bin einmal dies und dann wieder das, immer so, wie ich es für mich am besten passt. Genau das ist doch Bestandteil des freien Marktes.
Unsere Freunde hatten eine Ikea-Küche und auch die Handwerker über Ikea organisiert. Mit dem Ergebnis waren sie weniger zufrieden. Wir dagegen planen sehr gerne und tüfteln endlos bzw. planen auch firmenfremde Teile ein und lassen uns das danach von unserem lange bekannten Schreiner einbauen, also wurde es dieses Mal eine schicke Ikea-Küche. Wir sehen immer sofort den Preis und begrabbeln das Produkt und das Ergebnis ist super für uns. Würden wir diesen Handwerker nicht kennen hätten wir die Küche wohl woanders gekauft und wären nicht weniger zufrieden.
Daher kann ich diese hier öfter geschriebene Festlegung auf richtig/falsch nicht nachvollziehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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