Wo hat es bei euch geknallt? Probleme während Hausbau.

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H

haydee

Da wir mit GU gebaut haben, hat man mit der Koordination der Handwerker wenig zu tun. Gearbeitet haben alle Gewerke gut und zuverlässig, bis auf den Bodenbauer. Das was die geliefert haben, dafür sollten sie die Gesellenbriefe abgeben.

Jedoch auch wir haben die Folgen des Booms zu spüren bekommen. Der Spengler, der die Arbeiten am Haus erledigt hat, sollte die Dächer der Bestandsgebäude abdichten und an die Stützmauer anschließen. Nein das ist ihm zu viel Arbeit - keine Lust. Hat er Wort wörtlich gesagt. Das war am 4.10.17. Im Februar 18 haben wir endlich durch Beziehungen jemanden bekommen und im September 19 war er fertig.
 
W

wurmwichtel

- Betonbau (Bewehrung wissentlich falsch verlegt, beim zweiten mal wollte er den Scheiß noch mal falsch machen)
- Maurer (wollten auf Horizontalsperre verzichten)
- Elektriker (falsches Schalterprogramm geliefert, Elektrik nicht auf korrekte Funktionsweise geprüft -> verschmorte Kabel, funktionsunfähige PE, Vereinbarungen nicht eingehalten)
- Sanitär/Heizung (Griffe von Absperrventilen zwischen Rohrleitungen platziert, Druckproben nicht gemacht, Abläufe unerreichbar hinter Heizungsanlage eingebaut, Entlüftungsleitungen mitten im Raum verlegt)
- Putzer (Wände krumm und schief verputzt - Bauchigkeit bis zu 1cm auf 70cm, Kunstharzputz statt vereinbartem mineralischem verwendet, Fenster nicht abgeklebt und deswegen zerkratzt)
- Estrichleger (im DG 2cm mehr als Berechnet gelegt, GU verweigert statischen Nachweis)
Alles krieg ich nicht mehr zusammen. Sollte der GU aber noch mal bei mir auftauchen, verscharr ich ihn auf dem Grundstück - das ist groß genug.

Würde aber trotzdem sagen, dass der GU ein Ausreißer ist. Traurig stellt sich nur die Tatsache, das er sowohl im Hörfunk, als auch bei YouTube und angeblichen Bauratgebern massiv Werbung macht.
 
M

Mottenhausen

So Dinge wie:

- Toleranz des Estrichlegers --> "ist ok und DIN-gerecht" ist nicht für die geforderte Ebenheit vom bereichsweise selbst beauftragten Fliesenlegergewerk ausreichend: teure Folgekosten für Ausgleich/Abschleifen des "huckeligen" Estrichs

- Viele Dinge vertraglich nicht ausreichend genau festgelegt: bspw. Hellbezugswert Außenwandfarbe oder freistehende Badewanne (lt. Vertrag) nicht automatisch incl. freistehender Armatur, obwohl mittig im Raum platziert --> überall Folgekosten, die sich so durchsummieren

- Sanitärbemusterung: erhebliche Aufschläge der ausführenden Firma und des GUs auf die ohnehin schon nicht günstigen Preise in einem Badausstattungsfachmarkt. Damit teilw. horrende Preise der Sanitärobjekte, die mit dem "Einbauaufwand" gerechtfertigt werden. Lächerlich!

- Diskussion über "was genau ist nun Q3 an Wänden und an Decke?" Da DIN nur für verputzte Wände und Trockenbau gilt, nicht für Filigrandecken. Auch hier hätte der Vertrag detaillierter formuliert werden müssen z.B. "Decke Q3 - vollflächig mit Spachtelmasse abgezogen und vollflächig geschliffen" anstatt nur "Decke in Q3".

- Insgesamt würde ich lieber mehr Dinge im Hausbauvertrag aufnehmen bis hin zur Bezugsfertigkeit (Malerarbeiten, Außenfensterbänke an Terrassentüren etc.pp., da vor Vertragsabschluss die Aufpreise fair sind (damit man nicht zum Konkurrenten geht), alle Aufmusterrungen NACH Vertragsabschluss sind meines Erachtens überteuert.

- Insg. haben uns aber alle geraten: egal wie gut man plant, es kommen immer unerwartete und ärgerliche Folgekosten, d.h. man hat nur eine Chance: finanzielle Puffer einplanen, mehr Puffer und noch mal Puffer. Dann kann man da ganz entspannt bleiben.
 
Zuletzt aktualisiert 18.04.2024
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