Planung und Hausbau Einfamilienhaus

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11ant

11ant

Richtig, eigentlich. Hier hätte er jedoch auch kein Problem damit das Grundstück zu verkaufen und dann mit dem Bau zu beginnen.
Nein, auch uneigentlich. Das ist wohl - neben dem Irrglauben, "Bauträger" sei die korrekte Bezeichnung für einen Generalunternehmer - stark "mit Schuld" daran, daß viele Eigenheimträumenden das so schlecht auseinanderhalten können: ein Bauträger verkauft ein bebautes Grundstück - auch dann, wenn der Verkauf vor dem Baubeginn stattfindet; und sogar, wenn der Käufer sich durch Eingehen auf seine Planungswünsche als vermeintlicher "Bauherr" fühlt.

Zum tatsächlichen Bauherren wirst Du also nicht allein dadurch, den Grundstückskaufvertrag schon vor dem Baubeginn zu unterzeichnen. Sondern nur, wenn Du als Grundstückskäufer Dir danach Deinen Bauunternehmer immer noch selber aussuchen darfst.

Steht jedoch im Grundstückskaufvertrag drin (oder ist anderweitig, z.B. durch Gleichzeitigkeit, damit verbunden), daß Du mit der Firma Eyalda Ismeinbruder Machtdischgutepreis bauen mußt, dann ist das ein verkappter Bauträgervertrag und als Koppelgeschäft für Dich mit steuerlichen Nachteilen verbunden.

Viele Käufer denken: "gekauft habe ich ja schon vor Baubeginn, also ist es mein Grundstück (richtig) und ich bin Bauherr (falsch). Man hat vielmehr ein (in der Zukunft) bebautes Grundstück gekauft. Im Worst Case ist man also Eigentümer eines mit einer Insolvenzruine kontaminierten Grundstückes ;-)

Nur wenn du das Grundstück vorher schon besitzt, oder vorher kaufst, zahlst du die grunderwerbsteuer nur auf das Grundstück. Oder bin ich hier komplett falsch informiert?
Richtig, Du irrst: kaufst Du das Grundstück mit dem Haus, gehört beides zusammen und das gilt dann auch steuerlich so. Ob das Haus vor seiner Bezahlung (oder der Verpflichtung zu seiner Abnahme und Bezahlung) noch ein Luftschloß ist, hindert diesen Zusammenhang nicht.
 
Z

Zaba12

Ich weiß nicht wo du genau wohnst. Wir wohnen hier in der Region Heilbronn / BW. Wir suchen seit sieben Jahren nach einer Immobilie (sei es Bestand oder Neubau) du findest nichts - zumindest nichts gescheites. Entweder Preise die jenseits von gut und böse sind, oder Bruchbuden in die du nochmals 250k stecken kannst um sie auf den Punkt zu richten.
Du meinst Du erzählst mir was neues? Das war bei uns nicht anders! Wir haben 5 Jahre gesucht bis wir was gefunden haben. Aber auf so eine verzweifelt absurde Idee wäre ich nie im Leben gekommen.

Man muss nicht absichtlich einen auf Lemming machen oder?
 
A

Altai

Naja, es klingt nicht so super.

Bei mir war es ein wenig ähnlich. Hatte einen Rohbau gefunden, von einem Bauträger. Die hätten mir das Haus auch fertig gebaut. Internetrecherche ergab lediglich einen Eintrag im Handelsregister und einen einmaligen Geschäftsführerwechsel. Keine Website, keine Referenzen, niemand, der je mit denen gebaut zu haben schien.
Bei einem ersten Treffen erhielt ich dann eine Liste mit Referenzen (es erschien übrigens der ehemalige Geschäftsführer). Die waren fast alle in den 90er Jahren, dann gab es eine große Lücke. Einige Objekte waren in dem Dorf, wo ein Kollege wohnt. Habe mich bei ihm erkundigt, es war verheerend. Pfusch, Handwerker nicht bezahlt, Firma war pleite...
Ich hatte ohnehin einen Baubetreuer zugezogen, der für mich die fachliche Aufsicht übernehmen sollte. Er hat dann ein paar Handwerker angerufen, jeder hatte bei dem Namen nur eine Aussage: für den arbeiten wir nicht oder nur gegen Vorkasse. Selbst die Stadtwerke haben abgewinkt.
Ich habe mich dann entschlossen, den weiteren Ausbau NICHT von dieser Firma erledigen zu lassen. Allerdings war ja die vorhandene Substanz eben schon da, und in ihrem Zustand und ihrer Ausführung zu beurteilen. Einige Mängel waren zu erkennen, alle jedoch zu beheben (nichts substantielles). Dies haben wir nun getan und ich baue in Einzelvergabe mit dem Baubetreuer als Bauleiter. Ich bin heilfroh, dass ich die anderen los bin. Einige Kuckuckseier waren trotzdem versteckt, z.B. gab es noch ein Stück extra Bodenplatte, für einen Anbau, wo mir das Bauamt dann mitteilte, diese sei nicht genehmigt und ich hätte sie abzureißen oder genehmigen zu lassen.

Ein Kollege hatte es ähnlich wie ihr, Bauträger (Baugebiet mit Bindung), sie wollten aber unbedingt das Grundstück. Vom Bauträger selbst hatten sie einen so schlechten Eindruck, dass sie selbst noch eine Aufsicht engagierten. Die Nachbarn haben sich aber wohl gegen Zahlung eines kräftigen Aufpreises auf das Grundstück aus der Bauträgerbindung freigekauft.

Wenn es bei euch mit Immobilienangeboten so schlecht aussieht, dass es unbedingt dieses Grundstück sein muss... Würde ich mich vom Fachmann beraten lassen, wie man sich bestmöglich absichern kann. Z.B. nur bezahlen, was auch erledigt und abgenommen ist, eigene fachkompetente Bauaufsicht dazunehmen... wenn man sich nicht hinreichend absichern kann, schweren Herzens Finger weg.
 
11ant

11ant

Bei mir war es ein wenig ähnlich. Hatte einen Rohbau gefunden, von einem Bauträger. Die hätten mir das Haus auch fertig gebaut. [...]
Ich habe mich dann entschlossen, den weiteren Ausbau NICHT von dieser Firma erledigen zu lassen.
Verstehe ich Deine Geschichte richtig: Du hast vom Bauträger im Rohbauzustand gekauft und dann von anderen Unternehmen weiterbauen lassen ? - wie hast Du den Verkäufer bewegt, diesen Wechsel mitzumachen ? - war Dein Vertragspartner da noch er selbst oder schon sein Insolvenzverwalter ?
 
A

Altai

@11ant: es war erstmal der Rohbau inseriert. Das Angebot zur Fertigstellung war separat "zubuchbar". Verkäufer war ein Bauträger, der Makler hielt sich bzgl. des Verkäufers sehr lange auch komplett bedeckt.
Die Pleite betraf eine Vorgängerfirma des besagten Herrn, der hatte dann eben eine neue Firma gegründet, von der ich jetzt gekauft habe... also mit der Pleite Ende der 90er hat das aktuelle Projekt nichts zu tun, es gab nur eine gleiche Person im Spiel und die aktuelle Firma ist auch nicht insolvent.
Wir (Bauleiter und ich) haben die Fertigstellung dann in Eigenregie übernommen bzw. läuft das gerade.
 
11ant

11ant

es war erstmal der Rohbau inseriert. Das Angebot zur Fertigstellung war separat "zubuchbar"
Ah ja. Das ist wohl selten - zumindest lese ich das zum Erstenmal, daß das geplant so geschieht. Eigentlich wäre das sogar ein oft gutes Konzept, wenn denn die Ausführungsplanung dabei wäre. Ohne diese werden nämlich leider oft Rohre, Kabel & Co auf die Wand bzw. den Boden gelegt.

Wir (Bauleiter und ich) haben die Fertigstellung dann in Eigenregie übernommen bzw. läuft das gerade.
Na dann: "auf wiederlesen" im Hausbilderthread !
 
Zuletzt aktualisiert 02.05.2024
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