Wer die Bauherren fragt bekommt auch eine Antwort

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Ich könnte einen Roman darüber schreiben was beim Hausbau schief gelaufen wäre wenn wir uns nicht eingeschaltet hätten.
Die gibt es schon, auch als Drehbücher.

KG-Rohre in Schotter gelegt,
Au weiha, ächte F(l)achloite.

und habe sehen müssen, dass frische Fußspuren im Estrich waren. Es hat sich rausgestellt, dass der Trockenbauer vergessen hatte ein Maß zu nehmen, was zu dem Zeitpunkt noch hätte warten können.
Zuweilen habe ich den Eindruck, manche Leute hätten die gesammelten Werke von Ephraim Kishon gelesen (und irrtümlich für Lehrbücher gehalten).
 
D

DNL

ruppsn unser GU plant nur zwei Wochen im voraus konkret. Ohne zu wissen, was agile Methoden sind, haben die festgestellt, dass sie damit besser zurecht kommen.
Auch agile Methoden erlauben, Wochen im voraus etwas zu bestellen.

Wir haben ein Holzhaus gebaut. Erst vor Ort wurde überlegt, wo denn nun die Elektroleitungen ins obere Stockwerk geführt werden und dort ein Loch gebohrt. Ebenso Lichtauslässe und dergleichen.
Selbst für die Treppe gab es keinen Ausführungsplan. Die wurde vor Ort besprochen und an der Wand berechnet. Da war für uns als Bauherren viel leichter vorzustellen. Und sie ist richtig schön geworden.

Ich verteufle keinen Wasserfall. Ich widerspreche den Aussagen, dass es für alles einen Ausführungsplan geben muss und nur das die beste Variante ist.
 
R

ruppsn

Meine Kernaussage war, dass die gewählte Methodik zur Aufgabenstellung passen sollte und man nicht blind irgendwelche hippen Methodiken auf Bereiche anwendet ohne zu prüfen, ob sie dazu geeignet sind. Das erlebe ich halt beruflich bedingt sehr häufig.

Mag ja sein, dass das bei Deinem Holzhaushersteller funktioniert, dann eignet sich ein solches Vorhaben dort eben. Habe ich gar kein Problem mit. Allerdings baut nicht jeder mit Deinen GU, sondern auch mit Fertighausherstellern oder eben Stein auf Stein. Und da wirst Du mit Deinem Ansatz vermutlich eher in Probleme laufen - aus den genannten Gründen der Vorlaufzeit, Statik etc.
Bevor ich mich auf Stein auf Stein festgelegt habe, habe ich auch mit den typischen Fertighausherstellern (Holz) Gespräche geführt. Da gab es in der Regel eine Planungsphase, die mit der formalen Freigabe des Werkplans endete. Dann ging das Haus in Produktion. Vorlaufzeit bis zu einem Jahr... ich würde daher annehmen, dass Du da eher die Ausnahme bist und Dich glücklich schätzen kannst. Dass sich das auf die gesamte Baubranche verallgemeinernd übertragen lässt, bezweifle ich allerdings.
 
H

HilfeHilfe

da hast du natürlich recht. Hierbei war es aber nur ein 20x4cm durchstemmen am Boden, da wir bzw. der Heizungsbauer den Weg der Fußbodenheizungsrohre vom Verteiler abgekürzt hat. Statisch alles nach Plan :)
Darf ich raten , bist in Firma Chef und musst deine unfähigen Kollegen an die Hand nehmen
 
Nordlys

Nordlys

Methodik hin und her, zu hoch gehängt. Kleinere Firmen können schlicht flexibler sein. In Grenzen. Wenn Fenster in Polen geordert werden, kann man nicht mal so huschhusch deren Masse ändern. Wenn der Dachstuhl in einer Fabrik geordert wird, gehts nicht, Montag 35 Grad Neigung zu wollen und Freitag dann nur 30.
Aber natürlich konnten wir bei guter! Kommunikation mit dem Maurer Innentürlagen und Breiten ändern, nur mussten wir dann auch Sorge dafür tragen, dass das bei der Tischlerei ankommt, damit auch richtige Türen geordert werden. Natürlich haben wir Details der Treppe erst sehr spät fest gelegt. Da das im Haus hergestelltes Handwerk war und nicht zugekauft wurde, kein Problem. Jedoch scheint es mir für alle Beteiligten und für die Kosten das beste zu sein, soviel wie geht vorab zu klären und nur sehr weniges im Verlauf noch zu verändern oder gar dann erst fest zu legen. Zum Beispiel hatten wir sehr rechtzeitig die Fliesen fest gelegt. Zwei Wochen vor Fliesungsstart kamen die Fliesenlegergesellen und besprachen mit uns die Details. Bis wo, wie hoch, welches Muster etc. Dann gaben wir frei, und die Mengen wurden in Lübeck bestellt bei Fliesenharry. Nun war das eben fest. Karsten
 
P

Payday

also wir haben beim GU mit 250 mitarbeitern gebaut und bekamen nach der vorabdurchsprache (welche dachziegel, badewanne, fliesen usw...) einen zettel mit der genauen planung, wer wann was macht. alle firmen, die am bau beteiligt sind, standen drauf mit termin, wann sie bei uns zu erscheinen haben. auch wir als bauherren standen mit drauf "hausanschlüsse in kw x" und "abfluss in kwx+1".
der zettel kam im mai und datierte bis zur übergabe mitte oktober. einzig nach den Estrich bis zum fliesenlegen gab es ein unsicherheitsfaktor, da erst die Belegreife erreicht werden muss.
bis zum Estrich hat JEDES gewerk seine aufgaben fristgerecht erledigt. der eine kam auch mal ne woche früher, jemand kam auch mal 2-3 tage später (dachdecker am samstag), aber jeder wurde so pünktlich fertig, das es zu keiner einzigen verzögerung kam. einzig der Estrich wurde nicht pünktlich trocken, weshalb es dadurch zu 2 wochen verzögerung kam. geärgert haben wir uns dabei, das die heizung 1 woche mehr als notwendig nicht lief, da der gas-wasser onkel das teil ausgehen lies. (esstrichtrocken programm lief aus)
mit den fliesenleger ging es dann fristgerecht weiter. jeder kam danach pünktlich ran. der chef der firma war unser bauleiter, niemand wollte den wohl verprellen. denke mal, das der GU die subunternehmer mit vollen büchern beglückt, dafür aber termintreue verlangt. alle lobten aber den GU und seine gute bezahlung. scheint wohl auch zu gehen...

ansonsten kann ich den threadersteller recht geben, das mitdenken und nachfragen eine deutliche seltenheit ist - selbst bei sonst guten leuten.
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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