Mit wem soll man bauen?

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haeuslebauer

haeuslebauer

Kirche

Kann man das nicht einfach abkürzen und sagen: wenn man jemanden im Bekanntenkreis hat der bei seinem Bau sehr gute Erfahrungen gemacht hat, keine Probleme hatte und rundum zufrieden war - ist das die beste Werbung und man hat einen möglichen guten Baudurchführer gefunden???

Ich jedenfalls verlasse mich auf die 100% guten Erfahrungen in meinem Freundeskreis und vertraue darauf... das ist mir nämlich mehr wert als alle schönen Formulierungen, wahlweise auf Prospekten oder im Internet und auch mehr wert als alle angeblichen "Fachberateraussagen".
Hallo Mshamba,

glauben, hoffen und vertrauen klingt nach einer anderen Fakultät, die man als Kirche bezeichnet. Da war eher der Wunsch Vater des Gedanken, dass die gemachten Erfahrungswerte von irgendwelchen Dritten, auch wenn es sich dabei um Freunde oder Bekannte handelt, auf einen zutreffen können.

Genau das ist uns widerfahren und haben dadurch sehr viel Geld verloren! Wir können jedenfalls unseren Verwandten auch nicht verantwortlich machen, dass sie die wirtschaftlichen Kennzahlen dieser Firma nicht gekannt haben! Das Bauunternehmen hat Insolvenz angemeldet.

Klar, gebe ich Dir recht, dass man mit schönen Formulierungen oder Prospekten kein Haus bauen kann. Gleichzeitig sind die von Dir angesprochenen "Fachberateraussagen" auch noch keine Garantie darauf, dass alles so funktioniert, wie man sich das vorstellt! Aber (!), sie sollen die Missverständnisse zwischen dem unerfahrenen Bauherren und den Bauunternehmer minimieren! Letztendlich bleibt der Werkvertrag die Basis für alles was danach folgt.

Aus den bereits gemachten Erfahrungen, sind wir in keinster Weise Deiner Meinung und finden das, was Du geschrieben hast, als sehr leichtsinnig und fahrlässig!
 
B

Baufixx

Hallo Admin ,
meine Worte .
Gruß
Hausbauer1972
Diesen Ausführungen ist nicht allzu viel hinzuzusetzen.
Und doch ein wichtiger Hinweis. Nämlich -
a) Wozu muss man überhaupt mit einer "Hausbaufirma" und deren standardisierten Bauleistungsbeschreibung (Bau-Leistungsbeschreibung) bauen? Gibt es denn gar keine Architekten oder engagierte Bauingenieure mehr? Von der Planung bis zum Einzug?
b) Die VOB ist vor allem für den Gewerbebau geschrieben (auch Mehrfamilienhäuser) und für ein privates Bauvorhaben wenig geeignet. Das sehen auch die Gerichte mittlerweile so. Man muss z.B. wissen, dass man als privater Häuslebauer bei VOB kein automatisches Recht auf Schallschutz hat. Sonst würden ja die ganzen Trockenbauwände ziemlich alt aussehen. Da rauscht irgendwo eine Wasserleitung. Was soll's! Ist ja ein privates Bauvorhaben. Das ist leider Realität.
c) Das Baugesetzbuch ist eine feine Sache. Und eine qualitativ hochwertige Ausführungsbeschreibung ist für einen Bauingenieur ein Klacks! Das macht der mit Links! Die Preisfeststellung ebenso.
d) Kosten? Unter dem Strich auch nicht anders als mit einer "Hausbaufirma". Dafür muss man sich auch nicht mit einer standardisierten Bauleistungsbeschreibung herum schlagen.
e) Einen Nachteil hat der Architekt oder Bauingenieur natürlich. Er schreibt eine Rechnung. Bei einer "Hausbaufirma" ist das oft umsonst. So wird es versprochen. Dann wird der Bauingenieur der Hausbaufirma wohl umsonst arbeiten. Oder?
Ich weiß, bei solchen einfachen Texten krieg ich immer wieder einmal Prügel aus den verschiedensten Ecken. Von wegen Nestbeschmutzer und Miesmacher und so. Sorry Leute, es gibt überall die Guten! Und ich bin wohl schon zu lange in dieser Branche.
 

€uro

Hallo,
... Wozu muss man überhaupt mit einer "Hausbaufirma" und deren standardisierten Bauleistungsbeschreibung (Bau-Leistungsbeschreibung) bauen?
Man muß nicht, aber der überwiegende Teil der Bauherren entscheidet sich
für einen GU/GÜ wegen des geringeren Preises.
Das hier überwiegend Mogelpackungen angeboten werden, merkt die Bauherrenschaft überwiegend erst nach Bezug.
Nun ist guter Rat teuer, im wahrsten Sinne des Wortes. Rechtliche Auseinandersetzungen scheut man meist aus Kosten- und Zeitgründen.
Kommt es dennoch zum Rechtsstreit, ist die erste Frage des Richters: Was haben denn die Parteien vertraglich vereinbart? Sind z.B. bei der Haustechnik weder techn. Parameter noch die Wirtschaftlichkeit beeinflussende Faktoren festgeschrieben, sieht es für den Bauherren in 99,9% der Fälle schlecht aus.
Neben dem reinen Baukörper liegen die Probleme meist bei der Haustechnik. Hier wird weder berechnet noch dimensioniert, sondern geschätzt, vermutet und angenommen. Die Anlagenkomponenten werden quasi ad libitum zusammengewürfelt!
Zwar macht die Heizung warm, aber überwiegend ineffektiv! Das gilt gleichermaßen für die übrigen Anlagenbereiche wie WW-Bereitung, Lüftung, Solar etc.
Die Tatsache, dass ein Energieeinsparverordnung Nachweis erstellt wurde, sagt absolut Nichts
über die Wirtschaftlichkeit der installierten Anlagen aus.
Jeder der mit einem GU/GÜ baut, sollte sich unbedingt von einem externen und unabhängigen Fachmann (Bau, Haustechnik) begleiten lassen.
Das kostet Wenig, hilft aber Viel!
...
Bei einer "Hausbaufirma" ist das oft umsonst. So wird es versprochen. Dann wird der Bauingenieur der Hausbaufirma wohl umsonst arbeiten. Oder?
Ja, die Naivität der Bauherren ist oft grenzenlos! Schnell wird vergessen, dass wir in einer reinen Verkaufsgesellschaft leben.

v.g.
 
P

paulino

Ein Hallo an zukünftige Bauherren!



Immer wieder tauchen die Fragen auf, mir wem soll ich bauen?, nach welchen Kriterien soll ich wählen?, man hört ja so vieles und so weiter..
Lassen Sie sich nicht von sogenannten Finanzierungsbestätigungen auf Vordrucken der Baufirmen ein. Diese sind häufig in Wirklichkeit "Forderungsabtretungen". Wenn eine Firma darauf besteht, verlangen Sie im Gegenzug eine Bankbürgschaft der hauseigenen Bank des Bauunternehmens. Wenn die Ihnen dann sagen, dass Sie dann aber die Kosten (einige Tausend Euro) dafür übernehmen sollen, stimmen Sie dem ruhig zu. Bevor diese Bankbürgschaft aber nicht vorliegt, geben Sie keine Forderungsabtretung ab. Ich versichere Ihnen, hier trennt sich sehr schnell die Spreu vom Weizen. Bürgschaften von Versicherungen sollten Sie ablehnen, weil oft wertlos, auf Grund der Leistungsausschlüsse!
Hallo ,

was ich noch nicht ganz verstehe, warum sollte die Bürgschaft von Versicherungen abgelehnt werden und was heißt in diesem Falle "Leistungsausschluss".

Ich treffe letzte Zeit nur Bürgschaft der Firmen von Versicherungen.

Wo kann ich mehr über die Gefahren der Versicherungsbürgschaft erfahren?


Vielen Dank

Grüße
Paulino
 
B

Bauherrennotruf

Bei den Versicherungen erfahren Sie mehr. Mit Leistungsausschlüssen sind die eintretenden Sachverhalte gemeint, welche die Haftung oder Leistung der Versicherer ausschließt.

Zum Beispiel müssen Sie in der Regel erst mal die Baufirma bis in die letzte Instanz verklagt und auch noch Recht bekommen haben, bis der Versicherer leistet. Oder ein Insolvenzverfahren über die Baufirma (meist 3 Jahre) muss erst mal abgeschlossen sein. Und so weiter!

Dieses sind aber nur Szenarien. In den sogenannten allgemeinen Geschäftsbedingungen der Versicherer sind solche Punkte vielleicht anders, jedoch aber ausführlicher geregelt.

Eine echte "Bankbürgschaft auf erstes Anfordern" schafft da mehr Sicherheit.
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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