Wo IKEA drauf steht, ist nicht immer IKEA drin

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ikeakritik

Folgenden Text habe ich im I-Net gefunden:



Wo IKEA drauf steht, ist nicht immer IKEA drin

In der Filiale Wallau greift prekäre Beschäftigung um sich

Die Geschäftsleitung von IKEA in Wallau setzt immer mehr Leiharbeitskräfte statt eigener MitarbeiterInnen ein und lagert Tätigkeiten in Fremdfirmen aus. Der ver.di-Tarifvertrag des hessischen Einzelhandels wird damit unterlaufen.

Eine neue Geschäftsleitung bei IKEA in Wallau holt seit Ende 2007 immer mehr Leiharbeitskräfte in die Filiale. An den Kassen liefen befristete Arbeitsverträge ab Ende August 2008 aus. Dort sitzen jetzt häufig Leiharbeitskräfte der Firma attentus für acht Euro brutto pro Stunde. IKEA-Beschäftigte verdienen an der Kasse nach Tarif 12,93 Euro. Langjährige MitarbeiterInnen bekommen 14,33 Euro.

„Einfache Tätigkeiten“ in den Bereichen Kasse, Logistik und Restaurant will die Wallauer IKEA Geschäftsleitung „flexibel“ von Leiharbeitskräften erledigen lassen. Eigene Beschäftigte werden zwar nicht entlassen, wohl aber die Fluktuation ausgenutzt. Auch Führungspositionen wie Substitute werden nicht ersetzt.

Immer mehr Fremdfirmen werden per Werkvertrag bei IKEA in Wallau eingesetzt. Wer Kundinnen und Kunden beim Beladen in der SB-Halle hilft, verdient brutto etwa 6,50 Euro, die neue Reinigungsfirma zahlt nur 6 Euro. Fremdfirmen kommen in der Möbelmontage/Fundgrube, an der Müllpresse, an der Eingangspforte, als Putzkolonne, in der Spülküche und als Wagenschieber zum Einsatz – fast nur mit prekär Beschäftigten, wie Betriebsrat und ver.di kritisieren.

Bis Ende 2007 waren in Wallau 431 Menschen auf 300 Vollzeitarbeitsplätzen beschäftigt. Bei nahezu gleichem Umsatz waren es im Juli 2009 nur noch 318 Beschäftigte auf 233 Vollzeitarbeitsplätzen. Wallau ist heute zwar die rentabelste IKEA-Filiale in Deutschland. Doch der Preis ist die immer tiefere Spaltung in eine Stammbelegschaft einerseits, Leiharbeitskräfte und Fremdfirmen mit Niedriglöhnen andererseits. Für letztere kann der Betriebsrat kaum etwas tun. IKEA wendet den Tarifvertrag zwar noch an, doch immer weniger Menschen, die in der Filiale arbeiten, profitieren davon.

Auch dem Betriebsrat droht die Geschäftsleitung: Wenn er keine Betriebsvereinbarung zur Leiharbeit unterzeichne oder den Einsatz von Leiharbeitskräften zu sehr erschwere, werde der komplette Kassenbereich ausgegliedert.

ver.di und Betriebsrat wollen die Missstände nun stärker in die Öffentlichkeit bringen. Denn Kundinnen und Kunden finanzieren mit ihren Steuergeldern immer öfter prekäre Beschäftigungsverhältnisse mit, in denen Menschen trotz Arbeit auf staatliche Hilfe angewiesen sind.
 
M

Maverick1854

Es ist nicht schön, aber solange es Zeitarbeitsfirmen gibt, wird dieses wohl immer Normaler, oder???

Die Zeitarbeit - Idee ist eigentlich eine ganz Andere gewesen, nur leider hat sich das Ganze in die falsche Richtung gedreht. Und nun müssen wir damit leben. Oder hast Du eine bessere Idee?

Sollen wir jetzt alle nicht mehr bei IKEA einkaufen?
Mal angenommen, ein Fünftel würde aufgrunddessen nicht mehr bei IKEA einkaufen, was hätte das zur Folge? IKEA wird weiter an der Kostenminimierung arbeiten und evtl. auch Zeitverträge, aufgrund von betrieblichen Belangen, nicht mehr verlängern. Und ob dann ein Betriebsrat schreit: "Nein, so geht das nicht..." Ist wohl völlig nebensächlich.
Oder sollen die Angestellten sich dagegen auflehnen und evtl. einen sicheren Arbeitsplatz riskieren?

Das Übel ist nicht IKEA selber, sondern das Übel ist die Zeitarbeit, die solche Dumpinglöhne anbieten.
Du nennst IKEA, ich halte mit jedem großen Konzern der Welt dagegen. Denn jeder Konzern will Geld sparen und wenn Du dort oben an der Spitze von einem Weltkonzern wärst, würdest Du genauso handeln. Punkt.

Anderes Beispiel, selber Effekt:
Du erinnerst Dich bestimmt an die große Schmiergeld-Affäre, in dem einige Spitzenpolitiker beteiligt waren. Meinst Du ernsthaft, das ist schon alles erledigt???
Es gibt kein Schmiergeld mehr auf dieser Welt, nur weil ein paar Politiker aufgeflogen sind?
Wenn Du Politiker wärst, nicht persönlich nehmen, so ein kleiner dicker, der eigentlich jeden Abend allein zu hause sitzt und auch gelegentlich sich heimlich in die Oben-Ohne-Bar schleicht. Meinst Du ernsthaft, Du würdest es ablehnen, einen Luxusurlaub auf den Malediven oder auf Mauritius mit ein paar leicht bekleideten Damen? Zumal niemand weiß, das Du dort bist. Ich glaube kaum. Und schon hat die Firma Deine Stimme, vielleicht nicht beim ersten Mal, spätestens wenn Dein Schweizer Konto plötzlich 5,6 oder sogar 7 stellige Beträge aufweist.

Solltest Du das ernsthaft glauben,das Dir das nicht passieren könnte, dann schnapp Dir einen Koffer und lass Dich auf eine einsame Insel aussetzen. Dort gilt das Recht der Stärkeren und nicht dessen, mit dem größten Geldbeutel. Aber vergiss nicht, das auch ein paar Affen neidisch auf Dein Baumhaus sein können und Dich von dort vertreiben.
Jeder ist käuflich, es kommt nur auf die Summe an.

Gruß Maverick1854
 
Q

Quantinho

oder kurz zusammengefasst:

jede firma wird es früher oder später aus kostendruck oder gewinnstreben der eigner machen. solange es rechtlich möglich ist. aber komischerweise haben wir ja rot-grün abgewählt und die wirtschaftsfreundlichen schwarz-gelben ins amt gehievt...
 
Zuletzt aktualisiert 20.04.2024
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