Erfahrungen mit FMW-Keramik-Bodenheizsystem?

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Maddin

Hallo liebe Forumsteilnehmer,

das FMW-Keramik-Bodenheizsystem ist zwar schon seit 30 Jahren auf dem Markt, hat aber leider offenbar keine Akzeptanz gefunden und scheint da auch stehen geblieben zu sein.... oder? Ich habe bisher nirgends jemanden gefunden, der vom FMW-Keramik-Bodenheizsystem schon mal gehört, geschweige denn verlegt bzw. verlegt bekommen hat...

Das Prinzip dieses Fußbodenheizungssystems klingt sehr, sehr interessant, ich sehe in der Beschreibung jedoch einen offensichtlichen Widerspruch: "Sie heizen nicht wie herkömmlich den ganzen Estrich auf und durch die Ziegel die verwendet werden, hält dieser Boden die Wärme länger als herkömmlicher Estrich".

Ferner erscheint mir der Aufbau mit Trockenschüttung ohne Trittschalldämmung, wie beschrieben, doch sehr gewagt. Perlitte usw. haben ja keine gute Werte bzgl. Trittschalldämmung...

Dann ist eine Holzfaserplatte als Auflage für Trockenschüttung, wie dort ebenfalls beschrieben, doch sehr ungewöhnlich, oder?

Leider gibt es ja viele Beispiele dafür, dass sich am Markt nicht unbedingt die besten Produkte durchsetzen und aus Franken sind ja schon viele gute Entwicklungen gekommen…. Liegt es evtl. am Preis, am Aufwand für die Verarbeitung oder hat die Fa. nur keinen gescheiten Vertrieb?


Ganz, ganz lieben Dank für euere Erfahrungsbericht bzw. die Kontaktvermittlung zu Leuten, die dieses System erfolgreich Verlegen bzw. bei sich verlegt haben...

Viele Grüße

Maddin
 
J

JOERG24

Ich denke es hat sich wegen der recht aufwendigen Verlegung nicht durchgesetzt. Immerhin ist der Aufwand zur Herstellung einer planebenen und belastbaren Oberfläche ja doch wesentlich höher.

Von der Wärmespeicherung ist die Keramik sehr gut - das steht ausser Frage.

Wie sieht es denn hier aus mit der Isolation, die sollte ja unter den Platten doch vorhanden sein, damit man nicht die Kellerdecke etc. wärmt.
Mit Schüttung würde ich dass auch nicht machen da die Platten ja relativ klein sind und damit keinen wirklich festen belastbaren Verbund ergeben.
Die Verbindungsstücke sehen nicht so stabil aus dass Sie hohen Scherkräften standhalten können. Zumal das Material ja sehr spröde ist.
 
M

Maddin

Hallo Joerg24,

danke für deine Hinweise. Hier die Info des Herstellers dazu: Die FMW-Systemsteine ergeben tatsächlich in Verbindung mit der Vergussmasse einen tragfähigen, belegereifen Unterbelag. Dies wurde schon häufig, auch von Architektenseite bezweifelt, funktioniert aber zweifelsfrei u.a. auch dadurch daß sich die Platten sowie die Spalten zwischen den Steinen mit der Vergussmasse füllen und damit auch verkleben. Nach dem Vergießen bewegen sich die Einzelplatten nicht mehr, sondern nur der Komplettboden als Verbund. Da das FMW-System als Niedrigenergiesystem normalerweise nicht mit Temperaturen >30 ° C gefahren wird, sind die thermisch bedingten Ausdehnungen auch nicht höher als an warmen Tagen im Sommer. (Das System kann natürlich auch ohne Probleme höher gefahren werden). Das FMW-System wurde schon auf Dämmungen aus Mineralwolle bzw. Roßhaar verlegt. Das einzige Problem hierbei ergibt sich während der Phase der Verlegung der Platten bzw. des Ausgießvorganges durch das Niederdrücken. Nach dem Vergießen bildet das System eine tragfähige Platte welche die Dämmung gleichmäßig auf der gesamten Fläche bis zu einem bestimmten Niveau zusammendrückt. Generell haben wir in 30 Jahren noch keinen einzigen Boden gehabt, der in irgendeiner Form gerissen ist. Sie benötigen auch auf großen Flächen keine Dehnungsfugen im Oberbelag. Die ist begründet durch die besondere Verlegeform (Fischgratmuster) der FMW-Steine. Es können hier keine Spannungsspitzen entstehen die im Unterbelag - und damit im Oberbelag - zu Rissen führen, da die längsten durchlaufenden Fugen 45 cm lang sind. Es wurden schon Böden von 300 bzw. 550 qm auf einer Fläche verlegt ohne Dehnungsfuge.

So sollen nun unsere Fußbodenaufbauten aussehen und ich danke für kritische Betrachtung...

Wohnzimmer (unterwohnt, Nebenräume):

rd. 31m², ab Rohboden stehen Max. 7cm zur Verfügung:
- 14 mm Fliesenbelag im Dünnbett
- 35 mm FMW-Keramik-Bodenheizsystem mit 15x1mm Kupferrohr
- 1 mm DELTA-REFLEX-Folie (Alukaschierung nach oben)
- 5 mm Trittschalldämmung (XPS-Schwerschaum 35kg/m³,0,232 m²K/W)
- 20 mm ISOPERL-/Zementgemisch zum Ausgleich des sehr unebenen Rohbodens
- 12 cm Stahlbetondecke (bauseits vorhanden)

Wintergarten (5° - 30°, je nach Außentemperatur und Sonneneinstrahlung, unterwohnt, Bad, Schlafzimmer Büro):

rd. 28m², Ab Rohboden stehen Max. 17cm zur Verfügung...

- 14 mm Fliesenbelag im Dünnbett
- 35 mm FMW-Keramik-Bodenheizsystem mit 15x1mm Kupferrohr
- 1 mm DELTA-REFLEX-Folie (Alukaschierung nach oben)
- 100 mm Polystyrol, PS 20 oder PS 30 SE
- 1 mm DELTA-REFLEX-Folie (Alukaschierung nach unten)
- 20 mm Trittschalldämmung
- 18 cm Stahlbetondecke (bauseits vorhanden)

Sind die Fußbodenaufbauten für so o.k.?

Für Anregungen und evtl. Verbesserungsvorschläge bin ich sehr dankbar!!!
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Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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