Haus bauen Forum - Würdet ihr wieder ein Haus kaufen oder bauen?

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Tego12

Bin ebenfalls fest davon überzeugt, dass es in den meisten Fällen wirtschaftlich sinnlos ist zu Bauen, und man mit Mieten und anderweitig Investieren besser fährt.

ABER: Ich habe trotzdem gebaut, und würde es wieder tun. Bei uns lief aber auch gänzlich wenig schlecht, und die Kleinigkeiten die nicht gut liefen, wurden schnell beseitigt.

Das wichtigste aber: Das Gefühl im Eigenheim zu Leben ist toll. Wir hatten davor ein ähnlich großes Mietshaus... aber es ist für uns nun eine neue Welt. (Fast) Alle Arbeiten rund ums Haus machen einem plötzlich Spaß, man hat es genau so gebaut, wie man es selber haben möchte. Und das alles ohne Diskussionen mit einem Vermieter oder gar Hauseigentümerschaft.

Flexibilität: Auch ich bin in einer Tätigkeit, bei der wir mit der ganzen Familie mit hoher Wahrscheinlichkeit noch 1-2 mal im Leben für einige Jahres ins Ausland gehen werden und auch wollen. Wo ist das Problem? In meinem Fall übernimmt der Arbeitgeber sogar die Kosten, aber selbst wenn nicht... in unserer Lage vermietet sich das Haus innerhalb weniger Stunden...
Wenn man ein Haus baut heißt es noch lange nicht, dass man dort sein Leben drin wohnen muss Klar kostet es bei mehrmaligem Wechseln der Häuser dann mehr als Mieten durch die ganzen Nebenkosten die beim Kauf anfallen, aber ich wechsel mein Auto ja auch regelmäßig, wohl mit dem Wissen, das alte weiter zu fahren wäre günstiger Lebensqualität!
 
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SpeedyG

Die Frage Tego ist nur, ob man das Haus nach vermieten jemals so wiederbekommt, wie man es abgegeben hat. Und das behaupte ich mal ist nicht der Fall. Das macht die Überlegung lohnenswert zu verkaufen, bevor man ins Ausland geht. Denn auch im Ausland willst du vermutlich auch nicht dauernd Mieter haben, die dich anrufen, weil x oder y nicht funktioniert. Oder, wie seht ihr das?
 
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Egon12

Wir würden wieder bauen. Wir wohnen nun schon 18 Monate im Haus und hatten bis auf die Rollläden keinen Garantie- oder Gewährleistungsfall. Der Bau als Solches lief ohne großartige Reibereien.

Unser Haus ist unser ganz persönlicher Luxus, das Auto parkt vor der Tür, wir entscheiden ob die Heizung Sommer oder Winterzeit hat. Die Einkäufe müssen nur noch 2 Trittstufen hoch.
Keine Hausgemeinschaft auf die wir Rücksicht nehmen müssen, keine Gefahr von 10% Mieterhöhung jedes Jahr...

Die Liste kann man so weiter führen.
Die monatliche Belastung (inkl. Rücklagen fürs Haus)machen 1/3 unseres Einkommens aus, damit kann ich leben.
 
C

chand1986

Da wurde auf meine These ja sehr differenziert geantwortet. Da will ich keine Replik schuldig bleiben .

Aber wo "spare " ich konsequenter? Beim Abzahlen des Hauses oder bei einem frei gewählten Betrag auf mein Konto während der Mietzeit?
Man kann sich selbst auch anders zum sparen "zwingen", als mit dem Einfamilienhaus. Sparplan per Dauerauftrag, direkt nach Gehaltseingang erst mal weg vom Girokonto. Wohin, ist eine andere Diskussion.

Meine Eltern sind jetzt Mitte 50 und haben ihr Haus abgezahlt. Jetzt haben sie 90% ihres Gehaltes zur Verfügung, um anzusparen und sich einen dicken Lenz zu machen.
Das ist eine Frage der Perspektive. Du findest 90% vom Gehalt gut mit Mitte 50? Ok!
Das heißt im Umkehrschluss aber auch, dass keine ( wenige ) gewinnbringende Investition getätigt wurde, die einen nach 2/3 des Lebens über die 100%-Marke des Angestellten-Gehalts hebt. Und dass bei Zinseszins-Effekten, die man 30 Jahre hätte mitnehmen können.
Bitte nicht falsch verstehen: Sicher reicht es. Aber ist verglichen selbst mit konservativem Vermögensaufbau über so einen Zeitraum nicht "gut".

Paragraph eins, das ist meins. Wenn ich in fünf Jahren schuldenfrei bin und in Pension gehe, werde ich rund 4000 brutto haben und ein bezahltes Haus. Meine Frau ist jünger,,die verdient noch 1000 dazu mit ihrem Teilzeitjob, warum das keine Altersvorsorge sein soll,,versteh ich nicht.
Dein Fall, Karsten, ist etwas anders gelagert. Spät gebaut, klein und preiswert gebaut, schnell getilgt. Du bist mit jungen Bauherren, die für 20 - 30 Jahre auf Pump in der Pampa finanzieren nicht vergleichbar. Ihr habt während der Rente was kleines, pflegeleichtes und neues(!) dass sicherlich nicht vor euch seine Alterserscheinungen zeigt .

Ländlich städtisch...na, wer will schon in der Stadt leben mit dem ganzen Stress, Dreck, Busse und Bahnen voll Pizzadreck, Macdoofketchup und Bierbüchsen [...]
Und was sagen die, die in der Stadt arbeiten müssen? Ich bin so einer. Jeden morgen von meinem hübschen Landsitz in den Stau und Abends noch mal das gleiche, dann völlig entnervt und erschöpft die Genussmomente meiner ländliche Idylle verpassen, und das jeden Werktag? Zum Ausgleich einen Riesenbatzen Kapital gebunden? No fucking way!

Im Prinzip hast du recht, aber wenn ich sehe wie es aktuell um die Mieten steht und welche Konkurrenz unter den Mieter herrscht, bin ich froh Immobilien Besitzer zu sein.
Was meinst du, wie froh die Vermieter erst sind?

Und Im sozialen Wohnungsbau tut sich nichts aber auch garnix. Es werden nur exklusive Neubauten errichtet.
Das liegt an dem erotischen Verhältnis unserer Politclowns zur schwarzen Null, Nullsteuern für Konzerne und überhaupt dem Zeitgeist, alles für links und sozialistisch zu halten, wo der Staat mal was selber macht statt sich privaten Interessen zu ergeben.

Und immer das Argument mit dem Umzugs das man freier ist naja, ich komme aus dem Metallbereich und im Umkreis von 50km gibt es hier alles, wo es definitiv kein Umzug nötig macht.
Das ist ein enorm wichtiger Punkt, weswegen ich auf der Flexibilität so rumreite: Glaubst du, dass in den nächsten 20 Jahren ( lassen wir mal eine Finanzierung so lange laufen ), die Arbeitswelt sich nicht stark ändern wird und Dinge, die heute selbstverständlich sind, wegfallen könnten?

Ich liebe unser Haus. Dadurch ist so vieles einfacher geworden. Kind hat zu viel Energie? Ab raus in den Garten. Ich habe das Gefühl ich setze Speck an? Ab raus in den Garten. Mein Mann lungert auf der Couch rum ... ab in den Garten
Wir haben jetzt alles auf einer Ebene und auch mehr Platz. Das Haus passt zu 95% zu unseren Bedürfnissen. Ein Freund meinte letztens, dass man uns anmerkt, wie stolz wir auf unser Haus sind und wie glücklich.
Unser Haus ist unser ganz persönlicher Luxus,
Das sind DIE Gründe, es abseits von wirtschaftlichen Erwägungen doch zu tun.
 
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Bieber0815

unsere Rate, die aber deutlich unter der Miete liegt
Du sagst nichts zum eingebrachten Eigenkapital; insofern kann man diesen Vergleich nicht bewerten. Meine Erfahrung als Mieter mehrerer Wohnungen und eines Einfamilienhauses und nun als Eigentümer eines Einfamilienhaus sind dahingehend, dass ich stets mit Miete günstiger gefahren wäre; auch in der monatlichen Belastung. Irgendwann, eines fernen Tages, mag sich das drehen und ich kann mein Haus "abwohnen", wenn die Umstände es zulassen.
 
T

Tego12

Das heißt im Umkehrschluss aber auch, dass keine ( wenige ) gewinnbringende Investition getätigt wurde, die einen nach 2/3 des Lebens über die 100%-Marke des Angestellten-Gehalts hebt. Und dass bei Zinseszins-Effekten, die man 30 Jahre hätte mitnehmen können.
Bitte nicht falsch verstehen: Sicher reicht es. Aber ist verglichen selbst mit konservativem Vermögensaufbau über so einen Zeitraum nicht "gut".
Ist halt immer die Frage, wo man die Priorität im Leben sieht: Will man viel vererben (was dann einer der nächsten 2-3 Generationen zu 95% verplempert), dann sollte man sicherlich möglichst gut investieren (ein Einfamilienhaus gehört dann sicherlich nicht dazu). Spart man auf irgendein großes Ziel hin (viell. die Riesen Yacht für die Rente und stellt dieses über alles), dann kann man das auch tun.

Viele Leute haben aber eher das Ziel, die Lebensqualität über die Lebenszeit zu maximieren. Eigentum ist für viele ein ganz entscheidender Schritt dahin, da es einem (mit Ausnahme von Flexibilität) einen Wohnkomfort ermöglicht, den man sonst nicht erreichen kann.

Ich will weder nen Dacia, noch ein 37 Zoll TV und fliege auch gerne mal weiter weg Ebenso will ich beim Thema Wohnen das verwirklichen, was ich toll finde.
 
Zuletzt aktualisiert 20.04.2024
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