Kurzcheck Finanzierung - Kauf von Privat

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M

mello00

Hallo alle zusammen,

wir stehen kurz vor dem Kauf einer Immobilie und ich habe schon sehr viel hier im Forum - besonders zur Finanzierung - gelesen. Ich finde die vielen ehrlichen und professionellen Antworten gut und erhoffe mir auch so etwas in der Art für mich nun, um mir nochmal eine Bestätigung oder evtl. Denkanstöße oder Warnungen zu holen.

Zunächst würde ich gern die Eckdaten (persönliche Daten / Daten zum Objekt / Finanzdaten) vorstellen und von euch "prüfen" lassen. Dann hätte ich noch eine Frage zum Notar! Vielen Dank!

persönliche Daten:
  • verheiratet (beide 37 Jahre)
  • 1 Kind (4J), 2. wahrscheinlich unterwegs
  • Wohnort: Leipzig
Objekt:
  • Doppelhaushälfte, 30er Jahre, Leipzig
  • Zustand "gut" (Dach 10 Jahre alt, rundum gedämmt, Fassade gut, innen ist zu renovieren)
  • von 2 Bau Ing. begutachtet und als gut empfunden
  • über 1000qm Grundstück (!)
  • Wohnfläche ca. 100qm
  • KP: 180.000€, ohne Makler
  • Lage urban (Straßenbahnanschluss), trotzdem ruhige Siedlungslage, Sackgasse
  • 15 Minuten mit Fahrrad ins Zentrum (unser beider Arbeitsplatz und Transportmittel), nur Radweg (!!)
Finanzdaten:
  • Ich: Dipl. Inf.; 2.600€ netto, öff. Dienst
  • Sie: einfache Angestellte, öff. Dienst, halbtags, 700€ netto
  • beide unbefristet
  • Eigenkapital: 80.000€ Liq. vorhanden
  • keine Schulden oder sonstige andere Belastungen, K.Lebensversicherung lasse ich außen vor
  • Kaufnebenkosten (Notar, Grundbuch, Steuer) würde ich mit 10.000€ ansetzen
  • 20.000€ zusätzlich für Kamin, neue Erdgastherme, Elektroarbeiten, sonst. Renovierungsarbeiten
Kosten gesamt wären dann (180.000€ + 10.000€ + 20.000€) 210.000€.
Einsetzen würden wir 75.000€.
Finanzierungsbedarf: ca. 135.000€

Eine monatliche Rate von 700€/800€ könnte ich mir gut vorstellen. Ansonsten würden wir dann versuchen weiter anzusparen und daraus weiteren Modernisierungsbedarf zu zahlen.

Was sagt ihr dazu?

Frage Notar / Ablauf Finanzierung:

Der Kauf findet von privat statt, der Verkäufer befindet sich aber im Ausland. Er wird aber im Nov / Dez für 3 Wochen in D sein. Die Bank möchte von uns ja vorher einen Vertragsentwurf.

Meine Frage ist, ob ich den Vertragsentwurf jetzt machen soll, mit dem Ziel der Beurkundung im Nov./Dez. oder - und da würde ich mich besser fühlen, da der Verkäufer (Ehepaar) besser mitwirken könnte - den Vertragsentwurf mit dem Verkäufer gemeinsam erstellen wenn er hier vor Ort ist. Dann würde die Zeit mit der Beurkundung aber sicher knapp, weil die Bank den Entwurf ja auch erst sehen möchte.

Bliebe dann in dem Fall also die Einzahlung über ein Notaranderkonto und der Verkäufer unterzeichnet wenn er wieder im Ausland ist. Hier habe ich aber doch das Risiko, mit dem Faktor Zeit wenn er im Ausland unterzeichnet, oder? Ich habe es so verstanden, dass man den Notartermin so legt, dass man im Worst-Case (VK unterzeichnet nicht) der Bank innerhalb von 14T noch absagen kann und dann "nur" auf den Notarkosten sitzen bleibt. Wenn er im Ausland unterzeichnen muss, könnten doch diese 14T prinzipiell schon eng werden, allein vom postalischen Weg der Urkunden? Oder sehe ich das falsch und es gibt eine andere Möglichkeit?

Vielen Dank im Voraus!!



 
B

Bauexperte

Frage Notar / Ablauf Finanzierung:

Der Kauf findet von privat statt, der Verkäufer befindet sich aber im Ausland. Er wird aber im Nov / Dez für 3 Wochen in D sein. Die Bank möchte von uns ja vorher einen Vertragsentwurf.

Meine Frage ist, ob ich den Vertragsentwurf jetzt machen soll, mit dem Ziel der Beurkundung im Nov./Dez. oder - und da würde ich mich besser fühlen, da der Verkäufer (Ehepaar) besser mitwirken könnte - den Vertragsentwurf mit dem Verkäufer gemeinsam erstellen wenn er hier vor Ort ist. Dann würde die Zeit mit der Beurkundung aber sicher knapp, weil die Bank den Entwurf ja auch erst sehen möchte.
Ich glaube, Du hast verklärte Vorstellungen von einem Notarvertrag :D

Ein Notarvertragsentwurf ist Sache eines Notars; alle wichtigen Angaben erhält er dazu von seinem Auftraggeber. Heißt, wer auch immer den Notar beauftragt - hierüber müßt ihr euch, entgegen landläufiger Meinung, einigen - versetzt den Notar in die Lage, den Verkauf des Grundstückes von "A" an "B" in Schriftform zu bringen.

Im Grunde sieht ein Notarvertrag zum Verkauf eines Grundstückes wie der andere aus; einzig in den Personen und Daten zum Grundstück unterscheidet er sich. Den Entwurf zu erstellen, reicht es vollkommen, die erforderliche Kommunikation elektronisch zu erledigen. Ihr - Verkäufer + Käufer - habt also genügend Zeit - bis Dezember ist ja noch lange hin, die Inhalte zu überprüfen und wechselseitig zu verabschieden. Und, btw. telefonieren ins Ausland ist so teuer auch nicht ;)

Es ist aus meiner Sicht auch mehr, als unwahrscheinlich, daß der Verkäufer im Termin vom Verkauf Abstand nimmt, wenn zuvor alle Details - im wechselseitigen Einvernehmen - im Entwurf berücksichtigt wurden.

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
M

mello00

Hallo Bauexperte, danke für die Antwort!

Wenn der Kaufvertrag einfach nur Standard ist, spricht ja doch einiges dafür, das jetzt schon vorab zu erledigen. Wir sind uns ja prinzipiell einig, nur ein paar Details fehlen noch, z.B. was geschieht mit dem derzeitigen Mobiliar. Aber das sollten wir klären können.

Ich meinte eigentlich nicht, dass der Verkäufer im Notartermin vom Verkauf Abstand nimmt, obwohl so etwas ja immer passieren kann. Deswegen macht man es doch wohl so, dass der Beurkundungstermin innerhalb der 14 Tage Widerrufsrecht für die Finanzierung liegt, um im Worst-Case auf keiner Finanzierung ohne Kaufobjekt zu sitzen. Richtig?

Daher dachte ich, dass eine Vertragsunterzeichnung im Ausland ein höheres Risiko mit sich bringt, da es hier ja schon alleine auf dem Postweg Verzögerungen geben kann (der Vertrag muss doch sicherlich hin&her geschickt werden). Und so könnte es passieren, dass ich die Finanzierung wieder kündigen muss, da der Vertrag noch nicht bestätigt ist.

Sorry falls ich hier komplett etwas durcheinander werfe...!:(
 
B

Bauexperte

Deswegen macht man es doch wohl so, dass der Beurkundungstermin innerhalb der 14 Tage Widerrufsrecht für die Finanzierung liegt, um im Worst-Case auf keiner Finanzierung ohne Kaufobjekt zu sitzen. Richtig?
Zur Beurkundung müßte eine Finanzierungsbestätigung seitens des finanzierenden Institutes reichen. Die Finanzierung selbst würde ich erst abschließen, wenn der Notarvertrag "in trockenen Tüchern" ist. Dafür hat auch sicher die Bank Verständnis ;)

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
Uwe82

Uwe82

Der Vertrag könnte dich hat nicht im Ausland unterzeichnet werden, da die persönliche Anwesenheit beim Notar notwendig ist. Entweder vom Besitzer selbst oder einem Bevollmächtigten. So war es jedenfalls bei unseren bisherigen Geschäften.
 
M

mello00

Achso...dann wäre das mit den 14 Tage also gar nicht notwendig. Hatte mir der Notar so erklärt. Naja, umso besser.

Entschuldige bitte meine wahrscheinlich naive Fragen - ich bin gerade dabei mich in das Thema einzuarbeiten.
Von der Bank habe ich bisher nur Angebote, welche ich mit den obigen Details mehr oder wenig locker angefragt habe.

Ich müsste jetzt also grob folgendes machen:

1. Vertragsentwurf erstellen lassen beim Notar
2. Finanzierung erstellen und "hart anfragen" mit allen Unterlagen (Vertragsentwurf, allen Objektdaten wie Grundbuch etc.)
3. Bei verbindlich vorliegendem Angebot der Bank innerhalb der bindenden Angebotsfrist Notartermin ausmachen
4. Beurkunden
5. Finanzierung unterzeichnen

Besser?
 
Zuletzt aktualisiert 20.04.2024
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