Luftwärmepumpe und Stromverbrauch

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B

Bauexperte

Hallo,

Ich habe zwar keine, aber was man aus vielen Problemfällen in einschlägigen Foren herauslesen kann, dass das Haus mindestens KFW55 oder besser sein sollte, damit dieses System befriedigend und günstig arbeitet...
Aber ganz sicher besser, als KFW 55, wenn es in der Folge keine langen Gesichter geben soll

Hier wird ein Gespräch mit einem Energieberater guten Aufschluß geben, denn es ist nicht so, daß der häufig zitierte Wettbewerber mit Standard KfW 55, dieses Status immer und easy mittels Abluftwärmepumpensystemen zertifiziert bekommt.

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
B

Bauexperte

Hallo,

Erstmal die grundsätzliche Frage, welche Technologie man möchte: Öl, Gas, Wärmepumpe. Dann welche Art der Wärmepumpe: ob Luft/Boden/Tiefe etc. Wenn man dann bei Luft ist gibt es vermutlich auch wieder Billigkram, Standard- und Luxusvarianten, die aber alle zur Heizlastberechnung passen würden. Gibt ja sicher nicht nur einen Hersteller und ein Modell.
Ich habe die Erfahrung gesammelt, daß Bauherren sich immer wie Deckel zu Topf zu ihrem Anbieter verhalten. Wer also von Haus aus eher die Billigvariante wählen würde und zudem beratungsresistent ist, wird genau das bekommen, was er verdient. Darum ist es, aus meiner Sicht, nur recht & billig, daß es Anbieter gibt, welche sich auf diesen Typus Bauherren spezialisiert haben.

Das richtige zu finden, ist sicher nicht leicht.
Doch dem Grunde nach, ja. Die erste Entscheidung sollte recht einfach sein:

Bist Du eher der Typ, der an Bewährtem festhält - dann entscheide Dich für Gas. Du beschneidest Dich damit in keinster Weise, da Du, wenn der erste Kessel den Geist aufgibt, immer noch auf dann neuere Technik umsteigen kannst. Seit der jüngeren Generation Gas-Brennwertthermen - liegen die Verbrauchskosten ähnlich zu einer Luft-Wasser-Wärmepumpe; natürlich immer abhängig vom Heiz- und Duschverhalten der Hausbewohner.

Bist Du bereit, alte Zöpfe loszulassen, dann solltest Du Dich für eine Wärmepumpe entscheiden. Ob es dann eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, eine Luft-luftwärmepumpe oder eine Erdwärmepumpe wird, hängt vom Effizienzstatus des Neubaus ebenso ab, wie den Grundstücksgegebenheiten und natürlich Budget.

Eines noch - wenn Du Dich für seriöse Anbieter und nicht die Billigheimer entscheidest, wird Dir auch keine billige Technik angeboten. Gasübergreifend bieten z.B. Stiebel, Vaillant, Buderus und noch jede Menge mehr bekannte Hersteller gute Geräte, passend zur Heizlastberechnung an.

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
sirhc

sirhc

Ich möchte verlässliche Technik haben, also keinen Billigkram, andererseits die Technik aber auch nicht nur wegen eines Namens überbezahlen.

Um es in Autos auszudrücken: für mich sind Skoda Octavia, VW Passat und Audi A4 etwa gleichzusetzen von Technik, Sicherheit, Verbrauch, Platzangebot. Meine Wahl würde auf den Passat oder den Octavia fallen, weil ich nicht einsehe, 2000 EUR pro Ring von Audi oben darauf zu legen.

Was ich möchte, vermutlich jeder möchte, der ein begrenztes Budget hat: ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Sprich Größe der Wohnfläche ins Verhältnis zu den Kosten gesetzt, ebenso Heiztechnik ins Verhältnis zu den Kosten gesetzt. Hierbei sowohl auf die Anschaffungs- wie auch die Betriebskosten bezogen. Die Mehrkosten sollten schon in den ersten 5-10 Jahren reinkommen, dann bin ich gerne bereit, anfangs mehr zu investieren. Dauert es aber 20 oder 30 Jahre, ist es wohl eher was für Liebhaber und Idealisten. Bis dahin sind andere Techniken angesagt, und das bevor sich das aktuell Verbaute mal halbwegs amortisiert hat. Mein Vater beispielsweise hat mit Gasthermen von Vaillant sehr gute Erfahrungen gemacht und hatte andere Arten zu Heizen gar nicht auf dem Schirm. Jetzt beschäftigt er sich mit Wärmepumpen und inzwischen auch mit Lüftungssystemen und scheint es zumindest interessant und diskussionswürdig zu finden.

Inzwischen erscheint mir eine Lüftungsanlage wichtiger als die Entscheidung Luft-Wasser-Wärmepumpe/Gas, jetzt kommt aber dazu dass mir Fußbodenheizung viel lieber ist als Heizkörper und ob sich das sinnvoll kombinieren lässt. Brauchwassererwärmung sollte mittels Solar unterstützt werden und ein Ofen für die Übergangszeit und gemütliche Wärme ist eh Pflicht für uns.

Ich muss meine ganzen Gedanken mal sortieren und die Vorstellungen vielleicht mal kombiniert beschreiben. Komplexes Thema... und ich möchte mich nicht um Kopf und Kragen reden. Es muss jedenfalls nicht auf Teufel komm raus Variante x oder y sein, weil die eine grundsätzlich toll und die andere grundsätzlich Blödsinn ist. Die Kombination aus Anschaffungskosten und Kosten im Alltagsbetrieb sollte bezogen auf uns die günstigste und gleichzeitig natürlich zuverlässig sein.

Viele Grüße
 
W

willWohnen

Hallo,
zwei Aspekte kann ich noch beitragen: In die ganze Rechnerei sollten auch die Garantiezeiten bzw. Reperaturanfälligkeiten der einzelnen Systeme einbezogen werden.
Wir haben uns aus verschiedenen Gründen für eine Wärmepumpe (noch nicht in Gebrauch) entschieden, aber ob sich das finanziell lohnt, bin ich sehr skeptisch - weil es viele bewegliche Teile gibt, die Garantiezeiten für die Wärmepumpen kurz sind (warum wohl?) und die Reparaturen teuer.
Der zweite Aspekt sind Wartungskosten. Da fallen für Gas m.E. ca. 200 Euro im Jahr an (ist vielleicht regional unterschiedlich). Da ist die Wärmepumpe besser, die muss eigentlich gar nicht gewartet werden. Hab solche und solche Geschichten gehört, wenn man eine Montags-Pumpe gekriegt hat, hat man halt die Angeschmierten-Karte gezogen.
Vorteil der Wärmepumpe: Kein Brenner, also keine Asche und kein Kohlenstoffmonoxyd im Haus.
 
N

nordanney

Viele bewegliche Teile bei einer Wärmepumpe? Ist doch nur ein Kompressor wie in jedem Kühlschrank - die halten auch Ewigkeiten, trotz Dauerbetrieb. Ist eine Technik, die schon fast 150 Jahre alt und bewährt ist. Daher auch keine Wartung, wie von Dir geschrieben.

Wenn ich an die Kosten für die dauernden Reparaturen unserer Gasbrennwerttherme (aus 2001) denke , was da alles in Laufe der Jahre kaputt gehen konnte...
 
W

willWohnen

@nordanney: Echt, mehrere Reparaturen sogar? Die Leute mit Gasbrennwerttherme, die ich so kenne, da war noch nie irgendwas. Obwohl, eine hatte jetzt Wasser im Kamin/Schornstein (?), und irgendwie sind dadurch Böden und Wände im UG feucht geworden und müssen getrocknet werden. Ist nicht die Gasbrennwerttherme an sich, die Probleme macht, schätze, das kann bei allen Systemen mit Kamin/Schornstein passieren(?) Sie hätten wohl regelmäßig den Kamin inspizieren müssen, was sie gar nicht wussten.
Bei der Wärmepumpe ist da ja immerhin der große Rotor. Bei Bekannten war mal ein Wärmefühler defekt, das war unverhältnismäßig teuer, den tauschen zu lassen, man musste wohl auch viel auseinanderbauen, um heranzukommen.
 
Zuletzt aktualisiert 24.04.2024
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