Wohnort Findung mit Partner - Wie einig werden

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PepeLupado

PepeLupado

Hallo Ihr Lieben,

ich bin nun seit einiger Zeit hier auch ein mehr oder weniger stiller Mitleser.

Nun möchte ich aber auch mal eine Frage loswerden und hoffe das ich im richtigen Forum gelandet bin und es diese noch nicht gab (habe zumindest nichts gefunden).

Wie seid ihr euch mit eurem Partner einig geworden wohin Ihr zieht?
Hattet Ihr euch einen Pro und Contra Liste erstellt?

Kurz zu uns bzw. unserem Hintergrund:
Wir sind ein verheiratetes Parr mit einem Kind und einem das noch unterwegs ist.
Sie kommt aus einer Kleinstadt 76107 Einwohner und ich aus einem kleinen Dorf mit insgesamt 8100 Einwohner. Beide Wohnorte liegen ca. 13 km auseinander.

Kindergarten, Grundschule und Tante Emma Laden bei beiden in unmittelbarer nähe.
Lidl etc. beim Dorf etwa 4 KM entfernt.

Ich liebe das es dort ruhiger ist und es mehr Natur gibt, und sie meint das es Ihr zu ruhig wäre. Es ist ja meistens so dass man dorthin will wo man aufgewachsen ist.

Über Anregungen und Meinungen würde ich mich freuen.
 
Pinky0301

Pinky0301

Wir haben beim Kennenlernen beide in der gleichen Stadt gewohnt und keiner wollte weg, da gab es zum Glück das Problem nicht. Bei der Grundstücks-/Haussuche ging es hauptsächlich darum, dass wir überhaupt was finden. Der Wohnort war dann fast zweitrangig. Wichtig war nur, dass wir beide unsere Arbeitsstätten gut erreichen können.
Habt ihr denn bei euch überhaupt so eine große Auswahl, dass sich die Frage "wo wohnen" stellt?
 
tomtom79

tomtom79

Wenn ihr echt noch die Wahl der Grundstücke habt, kann ich für eure Kinder nur ein Tipp geben ab aufs Land.

Wir gehen aus dem Haus raus und sind im Wald, wir nutzen das regelmäßig zu spazieren gehen, aber trotzdem in 10 Minuten auf der BAB und in 10 in der "Großstadt" die Schulen auf dem Dorf sind besser die Kindergärten so oder so.
 
Tolentino

Tolentino

Hallo du Lieber,

bei uns war das so ähnlich. Bin ein Großstadtkind (richtig Großstadt, HH, F, B) und meine Frau kommt aus einer Kleinstadt (eigtl. Mittel) und will es eigentlich immer ruhig und grün, während ich zwar auch kein grau und Lärm mag, aber eben die (fußläufige) Verfügbarkeit von Infrastruktur und andere Annehmlichkeiten die eben damit zu tun haben.

Also war da recht viel Konfliktpotenzial ob der Lage des zukünftigen Objekts, aber ich gab mich offen und wir haben uns eine Besichtigung im Speckrand von Berlin angetan. Das war ein schönes großes Grundstück mit tollem Haus, Aber als wir wieder nach Hause fuhren und Kilometerweit nur irgendwelche Wohnhäuser und nicht mal ein Bäcker zu sehen waren, hat sogar meine Frau als erstes gesagt, dass das gar nicht geht.

Pro und Contra klingt gut. Aber denkt dabei auch und vor allem an eure Kinder. Wenn die nämlich immer mit einem Bus eine Stunde zur Schule brauchen und der Darüber hinaus nur drei Mal am Tag fährt, werden Sie es euch damit danken, dass Sie frühestmöglich ausziehen und euch dann irgendwann in ein Altersheim stecken (überspitzte Darstellung!).
Für zwei Jahre habe ich als Heranwachsender so leben müssen und es war echt nicht schön. Gut, ihr hättet Kita und Grundschule in unmittelbarer Nähe, aber für mindestens 5-7 Jahre habt ihr Teenager, die nicht nur auf die weiterführende Schule müssen, sondern auch noch keinen Führerschein haben.

Und wegen Heimatanschluss sind 13 km ehrlich gesagt kein Argument. Ihr werdet ja wahrscheinlich eh mindestens ein Auto haben. Das ist außerdem eine Strecke, die bei gutem Wetter auch schön mit dem Fahrrad zu bewältigen ist, das mache ich außerhalb des Winters jeden Arbeitstag (In Berlin!).

Da würde für mich eher noch Preis eine Rolle spielen. Sind die Grundstücke im Dorf vielleicht viel günstiger, sodass ihr euch ein größeres/schöneres Haus leisten könntet?
Hier in Berlin ist es schon so, aber für uns sind die Nachteile, sobald man die Berlin/Brandenburger Grenze überschreitet, dann jetzt doch zu groß.
Jetzt drehen sich die Diskussionen eher um die Mikrolage, also Öffis fußläufig in der Nähe, mehr Grün, große Straße vorm Haus etc...

Viele Grüße

Tolentino
 
F

FloHB123

Wichtig ist auch: Am Ende müsst ihr beide mit der Wahl zufrieden sein. Einen kleinen Kompromiss kann man vielleicht eingehen, aber wenn dieser zu groß wird, gibt es später nur Ärger und man wird unzufrieden.

Ein Beispiel:
Wir leben in einer Gemeinde mit knapp 20.000 Einwohnern, direkt neben einer Großstadt. Meine Frau möchte gerne noch etwas weiter raus (Fahrtzeit 10 -15 Min. mit dem PKW). Ich finde das Wohnen dort auch sehr schön, möchte jedoch nicht noch mehr Zeit mit dem Arbeitsweg (aktuell 40 Minuten pro Strecke) verbringen. Momentan kann ich mit dem Fahrrad fahren. Das würde dann jedoch, auf der Grund der Entfernung, nicht mehr gehen. Mit dem Auto würde ich dann 60 Minuten benötigen (wenn es schlecht läuft, auch mehr). Das ist mir einfach zu lange, zumindest auf Dauer. Anpassung der Arbeitszeiten ist auch nur begrenzt möglich, da ich die Kinder teilweise in den Kindergarten und in der Anfangszeit dann auch zur Schule bringen werde.
Ganz egal was meine Frau also möchte, ich würde dort niemals ein Haus kaufen, da die Nachteile für mich überwiegen.
 
H

hampshire

Huii, da ist von Außen kaum konkret zu raten! Wir kommen aus unterschiedlichen Ländern aber strukturell und sozial ähnlichen Orten. Wie wir unsere Wohnorte gefunden haben war immer ein Prozess rund um die Überlegungen wie wir gemeinsam leben wollen, und was für uns leistbar ist.
Bei Euch geht es um 13 Kilometer hin oder her, da dürfte es nicht allzu schwer sein eine Lösung zu finden zumal der Markt sicher nicht eine unbegrenzte Auswahl bieten dürfte. Statt die Wahl zwischen "Stadt" und "Land" zu treffen lohnt es sich vielleicht gemeinsam zu überlegen was Euch jetzt und künftig fürs Leben und Wohnen wichtig ist. Versucht es mal nach dem Disney Kreativ Strategie (oder Methode - da gibt es verschiedene Namen).
Kern ist die Trennung Wünschen von deren Realisierbarkeit. Freies Wünschen oder "Träumen" wie es dort heißt setzt Ressourcen frei wenn die Bewertung wegfällt. Die Entwicklung eines eigener und gemeinsamer Träume darf ganz kindlich und frei von Grenzen sein - auch ein Haus auf dem Mars darf geträumt werden - unabhängig davon ob es vorstellbar, mit den Ressourcen realisierbar oder sonst wie "verrückt" ist. Der Schutz der Träume hilft auch sehr dabei sich nicht in die Wolle zu kriegen - finde ich wichtig.
Nach dem Träumen geht es an die Frage der Realisierung. Wie kann man das erreichen? Hier wird strikt auf das Ziel geschaut - was braucht man um die Träume zu realisieren und wie bekommt man möglichst viel davon überein, wie kommt man dem mit den vorhandenen Mitteln am Nächsten, welche Schritte sind zu gehen.
Erst nach den Realisierungsgedanken kommt der Kritiker, der die Realisierung hinterfragt (nicht die Träume), die Durchführbarkeit auf Schwächen prüft, mit Einwänden auffährt. Wichtig ist es das nicht vorschnell zu tun. "Das geht ja nicht weil" ist der Tod jeder Kreativität und schränkt Lösungsfindung enorm ein.
Die Methode ist im Internet vielfach gut beschrieben.
Mein Tipp: Holt Euch für die Phase der Realisierung und Kritik Freunde dazu.
 
Zuletzt aktualisiert 19.05.2024
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