Winkelbungalow auf Grundstück 800m2 - Finanziell machbar?

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Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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H

Häuslebauer40

Wenn das verbauen mit drin ist, dann mag's ja noch gehen, aber Du hattest ja oben geschrieben, es wäre nur das Material.
Schotter-Splitt-Sand-Gemisch hört sich ja auch abenteuerlich an. Irgendwie nach "alles was weg muss".
Frostsicheres Material, also Frostschutz ist üblicherweise nur Schotter, und wird in bestimmten Körnungen angeboten (16-32, 16-45, usw.)
Was die Preise anbelangt, bin ich mir ganz sicher. Es handelt sich um t-Preise. Ich kann dir gerne mal eine Kopie einer Rechnung schicken. :)
Recyclingmaterial ist das bei mir nicht. Davon hab ich auch welches verbaut, als unterste Schicht des Terrassenunterbaus. Das gibt's für weniger als die Hälfte, des von mir genannten Preises ;)

Ich hab die Erfahrung gemacht, dass immer dann, wenns darum geht, Füllmaterial wie Schotter, Splitt udgl. zu beschaffen, man am günstigsten fährt, wenn man sich einen Steinbruch in der Umgebung sucht, dort anruft und die Preise inkl. Transport abfragt.

Aber lass mal. Früher oder später kriegen sie uns :D
Mich hammse auch erwischt, bei der Abfuhr des Bodenaushubs, weil ich einen Denkfehler drin hatte. Habe am Anfang drüber nachgedacht, den Bodenaushub selbst zur Deponie zu fahren (technische Möglichkeiten bei mir vorhanden). Seitens des BU machte man mir damals ein Angebot in Höhe von ca. 14,- / t. Da ich früher schon mal Bauschutt entsorgt hatte, erinnerte ich mich, damals 12,- / t bei der Anlieferung bezahlt zu haben. Da dachte ich, na ja, dann kannst Du die 256t auch vom BU, der zwar daran doppelt verdient, weil er es nie deponiert, sondern auf eine andere Baustelle fährt und wieder als Füllmaterial verkauft, wegfahren lassen und ersparst dir die Arbeit.
Das war dann der Denkfehler und ein Anruf bei der örtlichen Erdstoffdeponie hätte mir viel Geld gespart.
Ich hab jetzt beim Anlegen des Gartens nochmal 50t Material selbst zur Deponie gebracht und man berechnete mir dort für den Lehmboden keine 12,-/t, wie ich zuerst annahm, sondern lediglich 2,-/t weil es sich um siebfähigen Boden handelt, den die wieder in die Komposterde mit rein verarbeiten. Tja, man lernt eben nie aus... :D
 
I

ilmoran

'n Abend allerseits,

es hat sich viel getan in den letzten Wochen, hier ein Update:

Nach vielen Überlegungen steht nun fest: Ja, wir bauen! [Pause, Applaus]

Wir haben unser Budget (notwendigerweise) etwas nach oben korrigiert, können das aber nach wie vor entspannt tragen. Allerdings, für den Anfang wollen wir erstmal nur einen spießig bodenständigen und soliden Winkelbungalow bauen. Der Ausbau zum Palast erfolgt später...

Das eingangs erwähnte Grundstück haben wir bereits gekauft. Und es hat sich gezeigt: Bauexperte hatte recht! Es ist mit Gründungsmehrkosten zu rechnen, da etwas mehr aufgeschüttet werden muss (insg. 90cm), als es in Bauverträgen zumeist standardmäßig enthalten ist.

Wir befinden uns zzt. in der Entscheidungsphase, welcher Bauträger uns als Bauherren aushalten muss. Dies wird - so weit sind wir - kein überregionaler Kataloganbieter sein, auch kein Franchiser. Mit solchen haben wir zwar (oberflächlich) gute Gespräche gehabt, aber, und da mögen mir die hier mitlesenden einschlägigen Kollegen verzeihen, ich werde mit diesen typischen Vertrieblern einfach nicht warm. Klar, alles beste Qualität, das Kundenwohl stets an erster Stelle, 17fach abgesichert, es kann echt nix schief gehen, bitte hier unten unterschreiben. Wie, noch nicht? ... aber wir könnten doch schon mal das Bodengutachten ... auch nicht? ...wann denken sie sind sie mit ihrer Entscheidung so weit? ... waaah ...so nich' !

Wir haben allerdings schon einen Favoriten. Ein Architekt+BT, der im gleichen Dorf ansässig ist, in dem wir bauen wollen. Und er baut auf einem Nachbargrundstück bereits einen Bungalow, so wie wir ihn auch haben wollen. Das erste persönliche Gespräch war so, wie ich mir sowas vorstelle. Und die Baustelle kennen wir inzwischen vermutlich besser als die Bauherren selbst - leider haben wir sie noch nicht persönlich getroffen. Was wir auf der Baustelle sehen, gefällt uns - aber das heißt natürlich gar nix! Er hat übrigens die Gründungsmehrkosten bei seinem ersten Budgetangebot gleich mit berücksichtigt - er kennt das Baugebiet ja. Der Auftrag ist also fast vergeben, Bauchgefühl stimmt.

Jedoch, eine letzte Unsicherheit bleibt. Als Architekt UND BT hat er ja alle Fäden in der Hand. Da wäre es leicht, eventuelle Fehlplanungen oder Unsauberkeiten zu kaschieren. Braucht es da einen unabhängigen Baubegleiter, der regelmäßig mal auf der Baustelle vorbeischaut? Und wie würde sich das dann auf das Verhältnis zu unserem BT auswirken... ?

Oder doch die Königslösung: Vom Architekten planen lassen und dann mit den Plänen loslaufen und einen BT aussuchen? Teuer...

Aber das ist eher ein Nebenschauplatz. Mein hauptsächlicher Kopfschmerz tobt gerade im Bereich KfW/Heizung/Energie. Überraschend, nicht? :)
Dazu vermutlich mehr in einem eigenen Thread an geeigneter Stelle.

Gruß,
Andreas
 
B

Bauexperte

Hallo Andreas,

Jedoch, eine letzte Unsicherheit bleibt. Als Architekt UND BT hat er ja alle Fäden in der Hand. Da wäre es leicht, eventuelle Fehlplanungen oder Unsauberkeiten zu kaschieren. Braucht es da einen unabhängigen Baubegleiter, der regelmäßig mal auf der Baustelle vorbeischaut?
Ich persönlich finde, daß externe Baubegleitung immer und überall eine gute Wahl ist ... und dabei bin ich auch eine dieser Verkäuferinnen, mit denen Du nicht warm werden kannst :D

Und wie würde sich das dann auf das Verhältnis zu unserem BT auswirken... ?
Wenn er der ist, für den Du ihn bislang ansiehst, wird er ein 2. Paar Augen und Ohren willkommen heißen. Tut er es nicht, gäbe es imho nur eine tragfähige Entscheidung ...

Oder doch die Königslösung: Vom Architekten planen lassen und dann mit den Plänen loslaufen und einen BT aussuchen? Teuer...
Weshalb sollte was genau teuer werden?

Freundliche Grüße
 
I

ilmoran

Hallo Bauexperte,

Ich persönlich finde, daß externe Baubegleitung immer und überall eine gute Wahl ist ... und dabei bin ich auch eine dieser Verkäuferinnen, mit denen Du nicht warm werden kannst :D
Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel ;-)

Wenn er der ist, für den Du ihn bislang ansiehst, wird er ein 2. Paar Augen und Ohren willkommen heißen
Erfreulicherweise ist genau das geschehen. In der letzten Woche haben wir den vorläufigen Zuschlag erteilt und wollen nun mit ihm unser Haus im Detail planen, bis am Ende eine Zahl da steht.

Während des Gespräches habe ich offen gesagt, dass wir evtl eine externe Baubegleitung hinzuziehen wollen. Prima, sagt er, das sei ganz in seinem Sinne. nicht etwa weil er die Verantwortung abschieben wolle, sondern (wörtlich) weil 4 Augen halt mehr sehen als 2. Fand ich gut :).

Weshalb sollte was genau teuer werden?
Zugegeben, das war etwas substanzlos so dahingesagt, ich habe da keine belastbaren Zahlen. "Haus individuell vom Architekten planen lassen" klingt immer erstmal teuer ...

Gruß,
Andreas
 
I

ilmoran

Hallo allerseits,

an dieser Stelle nur mal eine zusammenfassende Zwischenbilanz, um interessierten Bauherren ein paar Eckdaten zu geben:

Unser Haus nähert sich der Fertigstellung und wir sind ausgesprochen zufrieden! Den Auftrag hatte der lokale BT/Architekt bekommen, und es war eine gute Entscheidung. Er ist täglich auf der Baustelle und hat seine Handwerks-Partner im Griff. Seit Baubeginn am 24.04. gab es vielleicht 3 oder 4 Tage an denen kein Fortschritt zu sehen war. Die vertraglich zugesagte Bauzeit von 5 Monaten wird wohl (weitgehend :)) eingehalten werden. Es hat bisher kein einziges ernsthaftes Problem gegeben.

Wir hatten gleich am Anfang einen unabhängigen Bau-Ing zur Qualitätskontrolle bestellt. Allerdings - und jetzt kriege ich bestimmt gleich Schimpfe :) - haben wir ihn später abbestellt, nachdem sich das Vertrauensverhältnis zu unserem BT in jeder Hinsicht als tragfähig erwies. Das soll allerdings keine Empfehlung an andere Bauherren sein, ich rate ausdrücklich zur Vorsicht!

Die Kosten für das Haus liegen wie folgt:

Winkelbungalow, verklinkert, 4 Zimmer, 128 qm Wohnfläche.
Dachboden nicht ausbaufähig, aber mit ca. 25 qm Abstellfläche.
Fußbodenheizung, Gas-Brennwert.
Fensterfalz-Lüftung + dezentrale Lüfter in Bad und Hauswirtschaftsraum.
Inkl. Fußboden 40,00 €/qm und Verlegung.
Inkl. Decke spachteln.
Inkl. Sat-Anlage.
Inkl. Regenentwässerung (Sickerschacht, etc.).

=> 198.000,00 € abzgl. 3% Skonto

Hinzu kommen:
- Notarkosten, Vermessung, Steuern, etc.
- Küche
- Außenanlagen (Carport, Garten, Pflaster)
- Badezimmer-Mehrausstattung
- Beleuchtung
- Einbauschränke, neue Möbel

Insbesondere die Zusatzkosten, an denen man selbst schuld ist, explodieren förmlich während der Bauphase: Vielleicht doch den Fußboden für 65,00 €/qm, vielleicht doch die schöneren Einbauspots, wenn man schon baut, dann vielleicht doch dies...und das ...etc. Insgesamt liegt unser Budget mittlerweile bei 345.000,00 €, Ausstattung obere Mittelklasse, quasi ohne Eigenleistung.

Viele Grüße,
Andreas
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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