Vorgehen bei Grundstückskauf - was muss vorab geprüft werden?

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Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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S

Simon-189

1.000 EUR darf man für so Gutachten gerne rechnen. Wenns etwas weniger wird, freut man sich eben.
Das kann ich so nicht bestätigen. Ich habe für das Gutachten Ende 1. Quartal 2021 in Nordwesten von Bayern etwas über 610€ inkl. Märchensteuer bezahlt. Ist zwar schon 2,5 Jahre her aber so drastisch dürften die Preise nicht gestiegen sein.

Selbst wenn es jetzt 800€ kosten sollte, mir wäre es den Preis definitiv wert.

Übrigens: bin "Laufkunde" ;)
 
Y

ypg

Teilweise wird empfohlen bereits VOR Kauf des Grundstücks ein Bodengutachten durchzuführen.
Hier stellt sich uns die Frage, ob das in der Praxis überhaupt umsetzbar ist?
Meistens nicht. Gerade dann nicht, wenn man am Zug sein muss, um ein gewünschtes Grundstück überhaupt zu bekommen.

Wir wären bislang davon ausgegangen, dass man ein Bodengutachten erst dann durchführen lassen würde, wenn man das Grundstück bereits besitzt und es an den Bau eines etwaigen Kellers geht?
Nein, auch Häuser auf Bodenplatte brauchen so eines.

Was Du machen kannst: schau Dir die Nachbarbebauung an, gibt es da schon andere, die neu gebaut haben? Die mal fragen, wie es sich mit dem Boden verhält. Dann habt ihr zumindest einen Anhaltspunkt, wenn auch nicht für Euer Grundstück.
Schau Dir überhaupt die Straße an, welche Beschaffenheit, welcher Ausbau. Wie versickert das Regenwasser, gibt es einen Fußweg, könnten Kosten auf Euch zukommen, gibt es Glasfaser usf.

Zu den Stellplätzen: man kann gut mit groben Schotter seinen Hof verlegen, wenn Schotter auch zu den wassergebundenen Decken gehört. Ansonsten, es wurde schon erwähnt, die alten Stellplätze nutzen oder bzw das alte Pflaster überpflastern,

Ansonsten macht Ihr Euch schon ganz gut Gedanken und auch nicht zu viele :)
 
11ant

11ant

Wir befinden uns derzeit auf der Suche nach einem Haus/Grundstück und haben dabei ein Auge auf eine konkrete Immobilie geworfen.
Hierbei handelt es sich um ein kleines unterkellertes Haus aus den 1960er. Da sich dieses jedoch in einem schlechten Zustand befindet und zu klein für eine Familie wäre, würde es in unserem Fall auf einen Abriss hinauslaufen. [...] Einzig folgende Passage verstehen wir nicht ganz: "Neuangelegte Stellplätze und Garagenzufahrten sind in wassergebundener Weise zu befestigen."
Oh, ist das noch dasselbe Objekt wie im Januar ?
Yvonne hat ja schon gesagt, daß die Bodenverhältnisse nicht nur bei Unterkellerung relevant sind. Allerdings ist ein über sechzig Jahre alter Keller auch schon ein Mini-Baugrundgutachten: was trägt er zu der Ansicht bei, das Objekt befände sich in einem schlechten (und gar abrißwürdigen) Zustand ?
Das Bebauungsplan-Zitat erscheint mir für einen Bebauungsplan, der schon beim damaligen Neubau gültig gewesen wäre, ungewöhnlich, und die Formulierung merkwürdig unbestimmt.
 
Y

YaBa1962

Hallo Häuslebauer3,
folgende Punkte würde ich auf jeden Fall vor dem Grundstückskauf einholen:
1. Grundbuchauszug
Der sollte nie älter als 3 Monate sein (daher würde ich ihn eher selbst einholen und nicht den des aktuellen Eigentümers, der vielleicht schon sehr alt ist). Hier sollten keine ungewöhnlichen Belastungen vorgemerkt sein.
2. Bebauungsplan
Das habt ihr ja schon gemacht. Ich würde mich vorab aber auch auf jeden Fall noch mit dem zuständigen Bauamt in Verbindung setzen und eure Vorstellungen besprechen und nach einer Einschätzung zu fragen. Zu dem Zeitpunkt schon mal Kontakt zu knüpfen hilft hier immer!
3. Altlastenauskunft
Statt Bodengutachten kannst du dir definitiv schon mal einen Auszug aus dem Altlastenkataster ansehen. Zusätzlich kann im Kaufvertrag auch immer vermerkt werden, dass wenn es zu unüblichen hohen Kosten für Bodenbereinigung kommt (zum Beispiel über X EUR), ihr entweder vom Verkauf zurücktreten könnt oder der Verkäufer zahlt. Das ist immer eine Verhandlungssache und tatsächlich überhaupt nicht unüblich in der Praxis. Alternativ lässt sich auch eine aufschiebende Bedingung im Vertrag einbauen.
4. Baulastenverzeichnis
Auch hier einen Auszug einholen, um sicherzugehen, dass niemand anderes Rechte am Grundstück hat die euch in irgendeiner Form einschränken.

Für einige Dokumente brauchst du wie du richtig geschrieben hast das berechtigte Interesse. Lass dir daher einfach eine Vollmacht vom Eigentümer geben, auch das ist gängige Praxis.

Übrigens. Ich darf ja keine Links posten aber das alles ist wirklich super übersichtlich bei Grundstücksdienste erklärt. Hier findest du auch nochmal eine Übersicht über die Verkaufsrelevanten Unterlagen und wie ein Prüfungsprozess abläuft und auch sonst, wie ich finde, sehr wertvolle Tipps zum Thema Grundstückskauf und -verkauf.
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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