Methanol für Brennstoffzelle als Langzeitspeicher im Haus

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Hardi88

Danke - das klingt sehr plausibel und bitte entschuldige meine undifferenziert Aussage, die, wie du schon richtig erkannt hast, auf meiner Uninformiertheit beruht(e). Ich werde dann nochmal recherchieren, ob mein Vorwurf des Grennwashings noch gerechtfertigt ist. :)

Dann hoffe ich eben, dass eben die Kombination aus Akku und Brennstoffzelle vorangetrieben wird. :-D
 
H

hampshire

Zu sauberen Batterien (und für eine Anlage von Spielgeld) empfehle ich mal nach SALD Batterien zu recherchieren. Fraunhofer entwickelte mit, ein Werk wird gerade in Eindhoven gebaut, Beteligungen kann man im typischen privaten Umfang leider noch nicht kaufen.
 
K

konibar

Da bin ich über ein wirklich schlüssiges Konzept gestolpert, welches mein Haus auch im Winter unabhängig vom Stromversorger machen kann - nennt sich methanology. Die Idee ist simpel und logisch: Im Sommer produziert man mit dem Photovoltaik Überschuss Methanol, denn man als Langzeitspeicher einlagert...
Das entspricht etwa den SynFuel-Konzept, wie es für Flieger-Antriebe angedacht wird.

Die Sache hat den dicken Haken beim Wirkungsgrad:

Methanol-Brennstoffzellen haben einen Wirkungsgrad von < 50% (Heizwert -> elektrisch),
d.h. von 1 kWh chem Heizenergie aus dem Methanol kommen < 500 Wh elektrische Energie hinten raus, plus CO2 etc.

Will man den Prozess umkehren muss man aber zuvor deutlich mehr Energie reingesteckt haben:
CO2 + Luftanteile (um den H zu gewinnen), um dann CH3OH (Methanol flüssig) heraus zu bekommen.
Zusätzlich ist Energie aufzuwänden, um zuvor das CO2 aus der Luft zu extrahieren. Über die gesamte Prozesskette werden das (gerundet) unter 25% Wirkungsgrad sein.
d.h. von 1kWh Strominput bleiben später hinter der Brennstoffzelle für den Antrieb ca 0.25 kWh Nutzenergie übrig.

Dies wird in den Darstellungen immer dezent "vergessen"
Auch beim Entwickler MY-Technologie finde ich nix dazu.

Die Vision, dass Strom aus Solarzellen ja keine zusätzliche Umweltbelastung bringt, hilft nicht weiter solange es noch nicht genügend Photovoltaik-Strom (od Wind) im Überfluss gibt.
Aber selbst wenn es genügend Strom-Überschuss gäbe verbleiben die zusätzlichen CO2-Vorkosten bei der Produktionskette der zusätzlichen Solarpanel

mE klingt das zu schön um wahr zu sein
 
H

hampshire

Die Vision, dass Strom aus Solarzellen ja keine zusätzliche Umweltbelastung bringt, hilft nicht weiter solange es noch nicht genügend Photovoltaik-Strom (od Wind) im Überfluss gibt.
Es geht hier um lokale Lösungen, bei denen man ausreichend Strom aus Solarzellen bereitstellen kann und nicht um ein Patent zur globalen Weltrettung. Es ist ein funktionierender Baustein. Wenn der Solarsromertrag ausreichend groß ist, tritt der Wirkungsgrad aus Klimaschutzsicht in den Hintergrund. Ein Wirkungsgrad von 25% aus nahezu CO2 neutraler Energie ist allemal besser als ein Wirkungsgrad von 80% aus fossilen Brennstoffen. Der Wirkungsgrad kann nicht mehr der heilige Gradmesser bleiben, wenn es um CO2 Reduzierung geht, sondern die vielmehr die CO2 Emission je kWh.

Aber selbst wenn es genügend Strom-Überschuss gäbe verbleiben die zusätzlichen CO2-Vorkosten bei der Produktionskette der zusätzlichen Solarpanel
Es ist ausreichend belegt, dass die CO2 Bilanz von Photovoltaik Energie auch unter Berücksichtigung der Produktionsemission ausgesprochen günstig ist. Man muss ja nicht die billigsten Module aus China kaufen, die mit Kohlestromenergie gefertigt wurden. Alternativen gibt es ausreichend.
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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