Hellhöriges Mehrfamilienhaus, wie die Zwischendecke sanieren?

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garfunkel

Das Problem ist das man nicht 100% weiß woran es liegt und wie dramatisch sich die Sache darstellt.
Aktuell wissen wir nur das vorherige Mieter es zu bescheiden fanden. Dann kann man vermuten das es tatsächlich ein Problem ist.

Aber man kann es nur vermuten.

Nun gut. Die Vermutung liegt nahe das durch die fest verschraubten Dielen auf den Holzbalken der Schall ungehindert dort eindringt und nach unten abgestrahlt wird.
Eventuell wird schon Abhilfe geschaffen wenn man auf die Dielen einen schwimmenden Boden verlegt der zwischen Diele und Bodenbelag ein entsprechende Schallschutzmatte hat.
Ob das eine wirklich gute Lösung ist weiß ich nicht.

Unter der Decke zu dämmen um den Schall zu verringern halte ich zwar für eine Lösung aber eher für eine sehr schlechte Lösung.
Warum?
Wenn der Schall von oben erst mal in der Decke ist wird der auch über Wände weiter abgestrahlt. Deswegen halte ich es für am sinnvollsten den Schall gleich daran zu hindern in die Decke/Boden zu gelangen.


Schwieriges Thema.
Einen Estrich eingießen würde ich ohne Statiker keines Falls machen. Wie du ja geschrieben hast ist das Haus schon etwas älter. Wenn du zu viel Masse auf die Decken/Böden bringst kracht dir das Ding zusammen und so ein Estrich ist richtig schön schwer!!!


Ich würde an deiner Stelle erst mal abwarten. Vielleicht lässt sich rausfinden woran es liegt.

Vielleicht kann man auf die Dielen mal 1 m² von einer guten Schallschutzmatte legen und ein Brett/Bodenbelag drauf. Dann irgendwen drauf hüpfen lassen und einen Hörvergleich drunter machen.
Wenns was bringt würde ich dann wohl auf die Dielen die Schallschutzmatte legen und darauf ein schwimmenden Boden.


Sind aber alles nur Vermutungen. Wer weiß...


€: Wenn die Dielen behalten willst, als Bodenbelag nutzen willst könnte es auch helfen diese ab zu schrauben und unter allen Balken/Auflagen auf denen die Dielen liegen mit Schallmatten/Streifen zu entkoppeln.Dazu auch gleich einen Randdämmstreifen mit rein machen.

vielleicht viellecith
 
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phi77

Besten Dank, die erste Lage sowie die Ränder zur Wand zu entkoppeln sehe ich ebenso als sinnvollste Anwendung. Nun haben wir folgende Anmerkungen die sich gegenüberstehen:
Doch nicht etwa schwimmend?
auf die Dielen die Schallschutzmatte legen und darauf ein schwimmenden Boden.
Laminat auf die Dielen wird ja meist schwimmend verlegt.
Jedoch die Dielen von den Balken und den Wänden entkoppeln, wie nachher die Dielen wieder befestigen?
Jede eingebrachte Schraube bildet wieder ein Verbund zum Balken, bzw. Schrauben aus Gummi gibt es ja noch nicht? ;)
 
G

garfunkel

Wenn nur noch die Schraube als Schallüberträger da ist wird es denke ich erledigt sein (sofern das tatsächlich das Problem ist/war)

Was ich seltsam finde ist das deine Dielen in der Wand verankert sind oder die Wand auf die Dielen gesetzt ist oder wie muss man sich das vorstellen?

Hab ich auch bei älteren Häusern so noch nicht gesehen. Die hören alle ~1cm vor der Wand auf, allein schon wegen der Dehnungsfuge
 
P

phi77

Habe mehrere (ältere) Häuser und alle Dielen sind bisher 1-2cm in die Wand eingelassen. Aber wenn ich demnächst mal im Haus bin, prüfe ich es, ich glaube es wird hier genauso sein...Danke für all deine praktischen Anreize, es hat mir sehr geholfen. Kann mich ja dann noch mal melden, wird aber noch ein kleinen Moment dauern.
 
G

garfunkel

und wie ist es bei deinen anderen alten Häusern in Sachen Schall?

Was hast du da gemacht bzw. wie ist dort der Deckenaufbau?
 
P

phi77

Nur das übliche Bumm Bumm wenn man läuft, aber wenn man redet dann hört man nicht wirklich viel.
Also ist hier auch noch nie was gemacht worden, bzw. habe mich deshalb auch noch nie mit dem Thema beschäftigt.
Deckenaufbau: Dielen auf Balken, Lehmpampe auf Holzlatten, Hohlraum, Unterdecke dünne Holzlatten und daran hängt der Schilf mit Putz.
Ich denke so ist es doch fast überall bei den alten Häusern.

Wenn man also schon die Dielen löst um von den Balken zu entkoppeln, kann man doch auch gleich die Hohlräume mit Dämmwolle ausfüllen und fertig... Ich denke das wäre wohl insgesamt eine gut umsetzbare und im Verhältnis ausreichende Lösung :rolleyes:

Alles andere wird wahrscheinlich wirklich nur wenig Resultat bringen, oder denn zu kompliziert & teuer werden...
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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