Haus Bj. 1914 soll neue Heizung bekommen

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NilsHolgerson

Guten Tag liebe Community,

ich habe ein Haus von 1914 gekauft und plane die Modernisierung. Geplant ist das Austauschen aller Fenster. Derzeit fast alle Fenster einfach verglast mit Holzrahmen. Kommen sollen zweifach verglaste Fenster mit einem U-Wert von 0,91. Das Dachgeschoss soll komplett ausgebaut werden. Dazu wird das Dach mit 24 cm Sparrendämmung versehen. Die Gebäudehülle ist nicht gedämmt.

Ich habe bisher mit nur einem Fachmann für Heizungen gesprochen. Dieser meinte ich solle eine Pelletheizung wählen, da eine Wärmepumpe für mein Haus nicht sinnvoll wäre. Grund dafür:

# nicht genug gedämmt und dadurch zu Hohe Vorlauftemperatur.
# Dadurch dann nicht wirtschaftlich genug.

Mir ist die Pelletheizung eigentlich auch sympatisch, da ich den Rohstoff Holz als positiv empfinde und weil die laufenden Kosten laut Rechnung niedriger sein sollen, als bei einer Öl Heizung. Zudem könnte ich 45% Förderung durch die BAFA bekommen.
In diesem Forum bin ich jedoch über einige Beiträge gestoßen, welche ganz klar von Pelletheizung abraten. Gründe dafür werden folgende angebracht:

# Alle Altbausanierer werden jetzt auf Pellet umstellen, wodurch der Preis für die Pellets in die Höhe geht.
# Pelletheizungen sind sehr anfällig und damit teuer in der Wartung und Reparatur.
# Das Asche wegbringen nervt.
# Die Wärmepumpe ist die Technologie der Zukunft und Pellets ist dem Untergang geweiht.

Dies hat mich nun natürlich Zweifeln lassen und daher dieser Beitrag. Kann mir jemand bei der Entscheidung helfen? Stimmen die Gründe gegen die Pelletheizung oder was meint ihr?

Fakten:

Baujahr 1914
Allein stehendes Einfamilienhaus
Laut Energieausweis:
Endenergiebedarf 298 kWh/(m2a) Primärenergiebedarf ist-Wert 332 kWh/(m2a) Anforderungswert 118 kWh/(m2a)
Energetische Qualität d. Gebäudehülle: Ist-Wert 1,26 W/(m2k) Anforderungswert 0.56 W/(m2k)
Heizungsart: Niedertemperatur Öl von 1986 (Tanks im EG (7,73qm), Brenner im Keller (10,5qm))
Wohnfläche: 105m2 mit Dachgeschossausbau ca 190m2

Gasanschluss nicht vorhanden.
Fernwärme könnte für 2.500€ installiert werden.
Räume für Pellets durch die Tanks der Öl-Heizung vorhanden.

Sollten weitere Informationen benötigt werden, dann schreibt mir gerne.
Ich danke euch im voraus für eure Tipps, Informationen und Gedanken!
 
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Scout

Soll bei Altbauten ein Fensterwechsel erfolgen ist es meistens zwingend notwendig die Außenwand zu dämmen.
Als Beispiel: das alte Fenster hat einen U-Wert (über alles) von 2,5 W/m²K und die ungedämmte Wand liegt bei 1,7 W/m²K stimmt das Verhältnis. Das Fenster hat den schlechteren Wert. So soll es bekanntlich auch sein.
Wenn nun aber ein Fenster, neuer Generation (0,9 W/m²K oder besser!), eingebaut wird und die Wand nicht gedämmt wird, wird sie feucht und beginnt zu schimmeln. Ganz klar: plötzlich ist das Fenster besser als die Wand.

Also idealerweise dämmst du die Fassade, die obere Geschossdecke und die Kellerdecke. Dann könntest du auch eine Wärmepumpe einsetzen. Wird alles massiv gefördert! Alternative: du lüftest so viel und oft dass du dir irgendwann wieder die alten einfach verglasen Fenster herbeisehnst....
 
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nordanney

Ehrlich gesagt, finde ich die Variante mit Fernwärme sehr charmant. Damit legst Du Dich nicht auf einen Wärmeerzeuger fest und kannst später noch wechseln. Vielleicht überlegst Du ja in ein paar Jahren, die Hülle zu dämmen und auf eine Wärmepumpe umzustellen.
 
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NilsHolgerson

Fernwärme raten mir bisher alle ab, da der Preis zu hoch sei. Ich persönlich würde einfach nur gerne die wirklich gute Förderung der Pelletheizung bzw. Wärmepumpe nutzen.
 
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NilsHolgerson

Ich habe gerade mal nach den aktuellen Preisen in meinem Wohnort für die Fernwärme geschaut. Die kWh kostet 9,551 ct. Im Internet wird bei Pellets von 5,9 ct/kWh ausgegangen. Das ist schon ein deutlicher Unterschied
 
Pinky0301

Pinky0301

Fernwärme würde ich auch vermeiden, da man von einem Anbieter abhängig ist, der die Preise bestimmt. Wechseln kann man nicht. Wie oben schon beschrieben: nur Fenster tauschen kann gefährlich werden. Hast du schon mit einem Energieberater gesprochen? Der kann dir weiterhelfen und außerdem kannst du über ihn zusätzlich zur BAFA auch noch KfW-Förderung mitnehmen.
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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