Bevor ich überhaupt auf die kleineren Punkte eingehe, ist es natürlich in unserer aktuellen Situation ganz schlecht zu lesen, dass wir am Besten neu starten sollen.
Wir laufen hier in ein Zeitproblem, bei dem ich nicht weiß wie wir das dann noch handhaben sollen. Wir planen mit der L-Bank und KFW300.
Da wir aber nächstes Jahr aus der Förderung rausfallen würden, müssen wir bis Montag den Antrag stellen (Unser Finanzierer ist in einer Woche im Urlaub)
Es ist super doof gelaufen. Wir hatten von Anfang an die Info bekommen, dass wir erstmal einen sehr nahen Mustergrundriss für die Finanzierung einreichen können. (Mit allen Sonderwünschen und extras), da wir sonst natürlich den Architekten im Voraus bezahlen müssen ohne zu wissen, ob die Finanzierung durchgeht.
Oh weh!
Also totaler Krisenbewältigungsmodus.
Was ich empfehlen möchte: Nehmt euch sobald wie möglich (ideal: JETZT) einige Stunden Zeit. Schaut euch Standardgrundrisse diverser Hersteller an (welcher ist egal, jeder Hersteller kann jeden Grundriss umsetzen, wichtig ist rein das Raumprogramm). Schaut, dass ihr da einen Grundriss findet, der folgende Aspekte vereint:
Wohnfläche (exkl. Technikraum) <160m²
Technikraum im EG (komme ich gleich zu)
Sonst entsprechend eurer Raumanforderungen.
Schaut da wirklich ergebnisoffen durch alle Anbieter. Lasst euch auch von der Dachform und Kniestock nicht beirren. Grundrisse lassen sich leichter auf Kniestock 220 (oder wie ich vorschlagen würde, 240/2 Vollgeschosse) ummodeln als den Kniestock zu senken.
Sobald ihr da einen gefunden habt, der passt - und da wird es viele geben - Feintuning betreiben und ans Grundstück anpassen.
Das sollte mit Mühe zeitig zu schaffen sein - hier würde ich dann aber direkt von einem funktionierenden Grundriss starten.
Blöderweise haben wir uns drauf verlassen, bis wir letzte Woche durch einen Zufall erfahren haben, dass das eben so nicht geht und wir einen fertigen Grundriss einreichen müssen. Wir sind jetzt richtig am verzweifeln und wissen nicht was wir tun sollen. War natürlich total blauäugig von uns das so zu glauben, aber zu uns hieß es das würde immer so laufen beim Fertighaus... Jetzt stehen wir da und versuchen noch das Beste rauszuholen. Seitens L-Bank haben wir die Info bekommen, dass wir sonst auch einen anderen Grundriss zeitnah nachreichen können, bevor die Bearbeitung in Karlsruhe begonnen hat. Das wäre dann die letzte Möglichkeit noch was zu ändern.
Das macht mich ärgerlich. Nicht gegen euch, sondern gegen unseriöse Hausverkäufer. Denselben Murks hätten auch Massivbauer gebracht, keine Frage - Hauptsache den Kunden schnell vom Markt nehmen.
(Uns wollte auch ein bestimmter sehr berühmter Massivbauer Häuser unterjubeln, die wir nicht hätten bauen dürfen. Grr.)
Okay. Passiert. Krone richten und schauen, das Problem zu lösen.
Die elementare Frage nach dem Keller... Der Keller kommt als Fertigteilkeller in Ausbaustufe direkt von der Hausbaufirma und die Kosten müssten ja dementsprechend genau einkalkuliert sein? (außer die Erdarbeiten natürlich). Diese wurden mit 35tsd angesetzt.
Wenn es nicht so ernst wäre, würde ich hier lachen.
Leider ist das relativ typisch - so lässt man Bauherren ins offene Messer laufen.
Für 35 000 kriegt man nicht mal die Erde entsorgt. Dafür kriegt man mit viel Glück die Baugrube vorbereitet - wenn sie einen nicht absäuft, was wahrscheinlich passieren wird.
Wahrscheinlich wird man da bei 100 000 landen für den Erdbau inkl. Erdentsorgung. Wenn es gut läuft.
Auch schauen:
Ich vermute, es ist noch kein Bodengutachten gemacht. Oder wenn, dann sind die Ergebnisse wahrscheinlich nicht in dem Angebot drin. Beim Bodengutachten wird, was bei ca. 90% der Bauvorhaben der Fall ist, am Ende gesagt werden "drückendes Wasser, zusätzliche Abdichtung notwendig" - Kaching, wieder hohe Mehrkosten.
Ich bin kein Verkäufer. Es ist mir völlig egal, was ihr macht. Ich kann nur empfehlen: Tretet hier auf die Bremse, so lange ihr noch könnt. Ihr fahrt da mit dem Keller auf eine finanzielle Mauer zu, die ihr euch kaum vorstellen könnt.
Ansonsten: Schaut mal, ob jemand im Umfeld einen Erdbauer kennt, der mal ne grobe Daumenpeilung als Schätzung abgeben kann. Sobald man weiß, was Sache ist, kann man vernünftig planen.
Mit illusionären Zahlen a la "35 000 Erdbau für Keller" kann man nicht planen.
Zum Bach und Hochwasser: Der wirklich sehr kleine Bach liegt sehr sehr weit unten, der Stand ist gerade bestimmt 3m unter unserem Grundstück. Auf der Hochwasserkarte liegen wir selbst bei extremen Hochwasser nicht in einer Überflutungszone.
Vorteil vom Garten zum Bach hin ist aber, dass wir dort keinen Nachbar haben bzw. erst in 20m Entfernung.
Das sind doch mal gute Nachrichten!
Also so halb. Wenn da ein Bach ist, bedeutet dies, dass spätestens in der Höhe ihr mit Grundwasser ein Thema haben werdet. Eure Baugrube wird also absaufen -> wieder ordentlich Mehrkosten beim Kellerbau.