Belastung durch Dämmung im Kampa Haus Bj 1990

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Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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J

jan76

Also wenn du schon 3 "Biologen" wegen einer eingeschlossenen Steinwolledämmung gefragt hast, die wohl teils von "atmungsaktiven" Wänden reden und sowieso noch eine Schadstoffanalyse machen lässt...kann dir eine Meinung in einem Internetforum nicht so toll weiterhelfen, oder?
 
T

Traumfaenger

Eine Schadstoffanalyse wollen wir auf jeden Fall vorher noch durchführen. Wir haben ein kleines Baby und wollen daher zu 100% sicher gehen, dass gesundheitlich nichts durch verwendete Giftstoffe schief gehen kann.
Es ist nachvollziehbar, dass Ihr bei einem Baby so umsorgend seid. Allerdings würde ich auch nicht zu viel in ein Haus der 90er Jahre hineininterpretieren. Schadstoffe habt Ihr auch in Kuscheltieren, lackierten Holzspielzeug (je nachdem wo es herkommt), Kindermöbeln... wenn Ihr Euch allein die Testberichte der Markenkinderwagen anschaut, was da so alles in den Textilien und Schaumstoffen und Kunststoffen drin ist (Öko-Test), dann Anziehsachen, Essen usw. Bei einer Mietwohnung hättet Ihr vermutlich auch nicht so viel Transparenz wie beim eigenen Haus. Daher der gut gemeinte Rat: Ja, nehmt einen Bausachverständigen mit, aber dann ist gut. Und wer weiß was wir in 10-20 Jahren in den x-fach gedämmten und mit Styropor, Plastik etc. vollgestopften Neubauten von heute finden werden....
 
L

Loket

Es ging hauptsächlich um Erfahrungen von anderen. Die Biologen wussten ja selber nicht genau wie man mit der Wolle umzugehen hat, so mein Eindruck. Daher hatte ich die Hoffnung, dass vielleicht jemand der Ahnung von solchen Baumaterialien aus der Zeit hat mir sagen kann, ob die Belastung der Fasern auch durch das reine Dasein in der Wand eintreten kann oder nur durch das Bearbeiten der Materialien. Das konnte mir keiner von den 3 genau erklären. Die Analyse wird hoffentlich zeigen wie es ausschaut.

Vielleicht macht man sich auch einfach verrückt durch zu vieles Lesen. Ich weiß es nicht. Wir wollten eigentlich auch nie ein so altes Fertighaus, jedenfalls erst Recht nicht von 1990. Es hat sich jetzt einfach so ergeben da die Lage und das Grundstück einfach perfekt sind. Aber man denkt aufgrund der Tatsache dass man immer wieder davon gelesen hat, welche Schadstoffe alles noch drin sein können nichts anderes mehr außer "soll ich es kaufen?Ja, nein, ja, nein, ja nein...". Eigentlich ist man dafür aber sobald man wieder an sein Kind denkt, kommt direkt wieder der nein Gedanke.

@jan76 wie sind denn eure Erfahrungen nach all den Jahren? Gibt es bereits etwas was dringend am Haus gemacht werden muss?
 
T

Traumfaenger

Aber man denkt aufgrund der Tatsache dass man immer wieder davon gelesen hat, welche Schadstoffe alles noch drin sein können nichts anderes mehr außer "soll ich es kaufen?
Deswegen muss Dein Fertighaus aus den 90ern nicht "giftig" oder "giftiger" als der Rest sein. Es gibt viele tausende Massivhäuser, die viel moderner sind (bis 2012 gebaut) und aus hochtoxischen Ziegeln gebaut wurden. Google mal den "Woolrec-Skandal". Da hat ein Ziegelhersteller fast 10 Jahre lang Millionen Ziegelsteine mit krebserregenden Sondermüll gefertigt und in Europa verkauft. Ich kann mich nicht erinnern dass es einen ähnlichen Skandal wegen Steinwolle gegeben hätte.

Fazit: Mit 100% Sicherheit wirst Du nie ausschließen können dass Du Giftstoffe im Haus hast, m.E. nicht mal dann wenn Du Dir heute einen "baugesunden" Neubau hinstellst. Aber das ist nur meine Meinung.
 
D

dertill

Ist das denn mit der Steinwolle tatsächlich so, dass diese nur beim Bearbeiten Fasern freisetzt? Wurde zu der damaligen Zeit überhaupt schon biologisch abbaubare Steinwolle benutzt?
Steinwolle ist abgesehen von Holzfasern, Flachs, Stroh und Schafswolle wahrscheinlich das unbedenklichste Dämmmaterial was regelmäßig verbaut wird.

Sowohl Glaswolle, als auch Mineralwollefasern werden nur während der Bewegung also bei der Verlegung freigesetzt. Die Fasern sind zum Teil Lungengängig und können Reizungen auslösen. In der Regel werden sie aber direkt wieder abgehustet und richten keinen Schaden an. Glas- und Steinwollefasern sind NICHT giftig. Vereinzelt können Fasern in den Lungenhärchen (oder wie die Dinger heißen) hängen bleiben - ähnlich wie Asbest (er hat Jehova gesagt! steinigt ihn!). Anders als Asbestfasern, welche ein Leben lang die Lunge reizen können und dadurch auf Dauer Schäden anrichten, Narben erzeugen und so langfristig zu Lungenkrebs führen können, zerbrechen Steinwolle- und Mineralfasern mit der Zeit und die Bruchstücke sind nicht mehr schädlich bzw. werden irgendwann ausgeschieden. Steinwolle ist NICHT karzinogen! Das schlimmste was dir also passieren kann ist ein Hustenanfall und evtl. entzündete Stellen im Rachenraum/Lunge, wenn du ohne Atemschutzmaske Steinwolle verlegst. In der Wand ist sie nur schädlich, wenn die Wand umfällt und du drunter liegst.

Das einzig bedenkliche in 90er Jahre Häusern sind mittelflüchtige Kohlenwasserstoffe in Farben und lacken. Aber diese sind … mittelflüchtig und inzwischen auch nur noch in Spuren vorhanden und du würdest komische graue Ablagerungen an ungewöhnlichen Stellen an den Auenwänden sehen.

Wände können (gottseidank) nicht atmen. Wer 2018 immer noch solch einen Stuß erzählt gehört nicht mehr beauftragt!
In den Fertighäusern sind auch INNENwände ohne Dampfbrems-Luftdichtheitsfolie mit Steinwolle gefüllt, wie in vielen Trockenbauwänden. Nicht vertauschen mit den folierten Außenwänden.
Zu befürchten ist hier aber auch nichts. Solange das Haus nicht in einem Erdbebengebiet liegt, fallen auch die nicht um.

Fenster sind 3-fach also neuer?
3-fach verglaste Fenster gabs auch schon vor 1990. Gerade die Fertighäuser in den 90er Jahren haben mit niedrigem Energieverbrauch geworben und dort wurden auch schon 3-fach Verglasungen verbaut.​

Eine Schadstoffanalyse wollen wir auf jeden Fall vorher noch durchführen. Wir haben ein kleines Baby und wollen daher zu 100% sicher gehen, dass gesundheitlich nichts durch verwendete Giftstoffe schief gehen kann.
Die Schadstoffanalyse würde ich eher an der Straße vor dem Haus und im Innenraum eures Autos während der Fahrt durchführen. Danach bleibt ihr dann besser im 90er Jahre-Haus drinnen, als draußen.
 
L

Loket

Danke für die sehr informative Auskunft! Aber warum wurde dann damals ein Verbot für das Benutzen der damaligen Mineralwollen ausgesprochen? Das war doch auch erst 1996? Diese wurden ja offiziell als krebserregend eingestuft da sie sich ja, wie du auch geschrieben hast, in der Lunge absetzen können. Erst die neueren Mineralfasern werden doch vom Körper abgebaut. So jedenfalls gelesen ...
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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