Kauf + Renovierung von altem Haus: Pro und Contra??

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YuccaPalme

Hallo Forenmitglieder,

meine Frage bezieht sich auf Hauskauf und nicht direkt nur Hausbau...könnte somit in der falschen Rubrik sein.

Ich spiele mit dem Gedanken mir in 1-2 Jahren ein kleines, altes + sehr billiges Haus mit Grundstück (preislich von 10.000-50.000€) zu kaufen und dieses entsprechend zu renovieren und teilweise auszubauen (zu vergrößern mit Wintergarten ect.). Ich höre ziemlich Schlechtes darüber sich ein billiges Haus zu kaufen (wenn zb. stark renovierungsbedürfig) dransteht...vom verstecktem Schimmel, undichte Wände/Decke bis sonst was. Meistens steht ja in einer Anzeige was an dem Haus nicht mehr stimmt, aber woher weiß man, dass nicht was vertuscht wurde? (Ihr seht mein Wissen ist eher begrenzt---)
Würde denn die Renovierung (ohne Vergrößerung) mehr kosten als ein "nicht renovierungsbedürftiges" Haus gleicher Größe/Standort usw. zu kaufen? Direkt gefragt, macht das überhaupt Sinn bzw. hat jemand das schon mal gemacht?

Man kann womöglich das Ganze nicht pauschalisieren, aber hat hier jemand Erfahrung mit "stark renovierungsbedürftig bis renovierungsbedürftigen" Häusern? Was sind die Pros und Contras eurer Meinung nach?

Ich hoffe jemand kann mir weiterhelfen....danke im voraus.
 
Mycraft

Mycraft

Moderator
Pro:

ggf. Wunschlage, Grundstücksgröße, wenig Eigenkapital nötig.

Contra:

in der Regel alles sehr unflexibel dies und das muss so bleiben, Bestandsschutz etc.
ggf. zu klein, feucht, energetisch ein Abtraum etc.

und nach der Sanierung unter dem Strich definitiv genausoteuer wie ein Neubau...
 
N

nordanney

Der von Dir angedachte Preis lässt sich bestimmt so ermitteln: Grundstückswert abzgl.. Abrisskosten!
Das Pro hat Mycraft ja schon genannt. Ansonsten würde ich mir die Arbeit nicht antun, da die Kosten für eine Komplettsanierung tatsächlich den Neubaukosten (oftmals sogar darüber) entsprechen werden.
Ein "nur" renovierungsbedürftiges Haus kenne ich oftmals so, dass es von der Ausstattung noch mehr oder weniger dem Ursprungsbaujahr entspricht. Wenn die Substanz gut ist, macht eine Renovierung vielleicht Sinn (z.B. alte Villen dem Beginn des 20 Jahrhunderts hier bei uns im Ruhrgebiet). Dann musst Du aber deutlich mehr bezahlen...
 
kaho674

kaho674

Hi,
die Frage ist natürlich auch, was man von einem Haus erwartet. Bei uns hier (Sachsen / Sachsen -Anhalt) stehen zum einen sehr viele Häuser aus Nachkriegszeiten. Damals gab es nichts zum Bauen. Also was hat man gemacht? Alles zusammengekleistert, was irgend da war. Da sind dann eben Eisenbahnschwellen als Träger in den Decken und die verschiedensten Steine verbaut. Zum anderen hat man die alten DDR-Hütten, naja - das kann solide sein, aber meist gewinnt es keinen Schönheitspreis. Eine weitere Variante sind die Lehmhütten der Bauern von anno dazumal. Diese sind krumm und schief, muffig und mit niedrigen Decken. Sowas kann natürlich auch "urig" oder "gemütlich" sein, wer darauf steht. Da gehören dann auch die alten Fachwerkhäuser dazu - mitunter findet man da ein Schnäppchen.
Was aber am meisten lohnen würde, sind die alten Villen und Gutshäuser auf dem Land. Man erkennt sie einfach daran, dass da nicht der Bauer den Lehm irgendwie aneinander geklebt hat. Dort waren richtige Bauexperten am Werk - man hat gerade Fenster, der Grundriss ist sinnvoll, Treppen, Räume, Wände sind durchdacht und im richtigen Verhältnis. Mit etwas Glück, hat irgendwer mal das Dach zumindest dicht gehalten, so dass nicht alles total vergammelt ist. Wir haben bei unserer Recherche auch das ein oder andere Juwel gesehen. Oft sind die Hütten allerdings riesig (für uns zumindest) - so um die 200 bis 300m². Man bekommt sie teilweise sehr günstig aber die Renovierung ist fast immer teurer, als ein Neubau. Dafür hat man dann natürlich einfach ne galaktische Hütte. Meist komplett mit Keller, Dach, gigantisches Grundstück, oft fantastische Treppen und alte Holztüren, hohe Decken, große Zimmer usw. Aber das ganze will auch unterhalten sein (Wärme?) und natürlich bezahlt.
 
Y

YuccaPalme

kaho: Also ich möchte schon, dass der Schnitt des Hauses sinnvoll ist und die Decken auf keinen Fall zu niedrig (mindestens so hoch wie bei einer Standardwohnung...ich denke das sind so 2,5m?) Was die Schönheit betrifft, kann man sicherlich innen wie außen das Ganze "korrigieren" mit Farbe und "Löcher stopfen" (wenn was abgebröckelt ist, also nicht wirklich richtige Löcher, sonst würde es ja undicht sein)...
Interessant was du allerdings erzählst, was da eingebaut wurde usw...ich habe gar nicht soweit gedacht...also was die "Geschichte" der einzelnen Häuser ist. Wäre also wichtig, wenn ich das mal nachhole.
Diese Villen + alten Gutshäuser, von denen du gesprochen hast...in welcher Preisklasse befinden sich diese? Also die du gesehen hast.
Für welche Art von Haus habt ihr euch am Ende entschieden? In welchen Zustand war das Haus usw?

Die Grunderwerbsteuer + die Grundsteuer richtet sich ja nach dem Wert der Immobilie. D.h. doch, dass wenn ich zb. eine Immobilie von 50.000€ kaufe, statt zb. von 150.000€...das diese beiden Steuern sich erheblich unterscheiden...Sodass dies ja auch ein Pro für billige Häuser wäre, besonders für die Grundsteuer, die man ja sein Rest des Lebens jährlich blechen muss. Oder ist es so, dass sich die Grundsteuer ändert, sobald ich das Haus renoviere/renoviert habe, also direkt gesagt, ja seinen Wert erhöhe? Oder bleibt die Grundsteuer immer gleich?
 
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ypg

Wieso bist du der Meinung, dass du keine Finanzierung brauchst? Du sprichst von einem Haus, bei dem man gut und gerne noch 100000 bis 250000 versenken kann... So ein Haus ist oftmals für seine Käufer ein Faß ohne Boden, die Bank spielt dann irgendwann nicht mehr mit, wenn es um klecker weise Rechnungen geht... und man will ja auch irgendwann mal drin wohnen wollen.
Grunderwerbsteuer ist etwas anderes als Grundsteuer, diese wird zu einem Neubau gleich liegen.
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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