Lohnt sich die Verlängerung der Sollzinsbindung überhaupt?

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B

BTK27

Hallo zusammen,

da nun unsere Finanzierungsgespräche in die letzte Phase gehen müssen wir uns auch für die Länge der Sollzinsbindung entscheiden.
Bekanntermaßen kommt es bei Verlängerung von 10 J auf 15 J je nach Anbieter zu einem Zinsaufschlag von 0,4 - 0,75 Prozentpunkte.
Bei angenommener 2-3 % Tilgung erhöht sich bei 15 J. dementsprechend die monatliche Belastung oder man senkt die Tilgung.

Angenommen man bleibt bei 10 J. und bleibt im Vergleich zu 15 j.bei höherer Tilgung /Sondertilgung oder, wenn die monatliche Verfügbarkeit es zulässt, versucht beispielsweise einen Teil der Finanzierungssumme über einen Bausparvertrag zu annäherndem Zinsniveau von heute zu sichern, hat man nicht dadurch einen Vorteil?

Ich bin kein Mathematiker, Banker oder Versicherungsmann daher gehe ich meist pragmatisch vor. Best case ist für mich immer, dass die Summe der Anschlussfinanzierung so niedrig wie möglich bleibt. Angenommen habe ich immer ein Zinsniveau von 6% in 10 Jahren. Etwas vernachlässigt habe ich die Finanzierungskosten/Zinskosten die entstehen.

Ist es am Ende eine mathematische Frage oder doch eine "emotionale" ( längere Zinsbindung =längere Zinssicherheit=ruhigerer Schlaf ;))
Was natürlich keiner weiß ist welcher Zins uns in 10 J oder 15 J erwartet.

Wie sind eure Meinungen oder Erfahrungen?

Danke für die Antworten

BTK
 
H

HilfeHilfe

Hallo,

deine Prognose mit 6% ist sehr hoch und vernünftig. Wenn du es schaffst innerhalb der 10 Jahre sehr viel zu tilgen macht es sicherlich sinn. Für die meisten allerdings nicht. Da ist eine 15 oder sogar 20 jährige Zinsbindung ein "muß".

Es gibt Events im leben wie kinder, krankheit, arbeitslosigkeit die es nicht zulassen zu tilgen. Ich würde immer die konservative variante wählen. Zumal du nach Baugesetzbuch und 10,5 jahren ohne Vorfälligkeitsentschädigung das Darlehen aufkündigen kannst.
 
Musketier

Musketier

Das kannst jeder nur persönlich für sich selbst entscheiden und muß individuell durchgerechnet werden.
Je nach Prognose, was nach der Zinsbindung (10/15/20 Jahre) für Zinssätze existieren, wird sich ein 15 oder 20 jähriges Darlehen lohnen oder auch nicht. Auch scheint der Zinssprung zwischen den einzelnen Zinsbindungsdauern von Finanzierung zu Finanzierung unterschiedlich zu sein. Bei uns war er z.B. zwischen 15 und 20 Jahren sehr hoch. Bei anderen war dieser Sprung eher zwischen 10 und 15 Jahren.

Da ich davon ausgehe, dass wir irgendwann (nach Elternzeit und Teilzeit der Frau) Sondertilgungen Leisten können, hat sich z.B. bei uns das 20 jährige Darlehen nicht gerechnet da dort wie oben schon erwähnt der Zinssprung gegenüber dem 15 Jährigen entsprechend hoch ist. Das 15 jährige rechnet sich dagegen schon, da wir dann schon relativ viel sondertilgen wollen.
 
B

backbone23

Es kommt doch vor Allem auf die Rahmendaten (Eigenkapital, Darlehenssumme, ...) der Finanzierung und die Angebote/Konditionen an. Hat man die nicht, kann man auch nichts dazu sagen.
 
B

BTK27

@backbone: Prinzipiell hast du natürlich recht. Je nach Eigenkapital und Darlehenssumme entwickelt sich das Angebot für den eigentlichen Kredit.
Der Aufschlag von 0,4-0,7 Prozentpunkte von 10 Jahren auf 15 J oder gar 20 J bleibt aber meines Wissens nach Bestehen.
Die Banken lassen sich die längere Bindung bezahlen egal ob du 10%, 20% oder 50 % Eigenkapital hast.
Gleiches gilt für den Zins, ob du 1,5 %, 2,5 % oder 5 % eff.. Jahreszinssatz hast die 0,4 - 0,7 kommen oben drauf bei Verlängerung der Sollzinsbindung.
Oder sehe ich das Falsch?
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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