Bei Maklerprovision keine Mehrwertsteuer ausgewiesen/Zahlung?

4,30 Stern(e) 4 Votes
L

Lisa86

Hallo,

mein Freund und ich haben vor ein paar Wochen ein Haus besichtigt und uns mit dem Makler auf 5% Courtage geeinigt falls wir das Objekt kaufen. Der Ursprungsbetrag im Expose lautete 6,9% Provision.

Wir entschlossen uns das Objekt zu kaufen und bekamen einen Notarvertragsentwurf, wo drin stand : die Provision in Höhe von ...% incl Mehrwertsteuer ist bei notarieller Beurkundung zu zahlen

Zwei Wochen danach war dann der Notartermin und plötzlich stand drin : 5% Provision zzgl. Mehrwertsteuer sind zu zahlen...

Wir waren kurz verwirrt, ließen uns aber bequatschen, dass natürlich immer noch Mehrwertsteuer dazukommt...naja...und weil ja nun auch alle versammelt waren und der Notar weiterlesen wollte, haben wir auch unterschrieben.

Irgendwie fühlen wir uns aber völlig veräppelt, denn hätte im Expose nicht stehen müssen, dass zu der Provision noch die Steuer hinzukommt? Wir gingen davon aus, dass diese nämlich dort inbegriffen ist. Auch bei der mündlichen Verhandlung auf 5 % mit dem Makler wies er nicht daraufhin.

Erst jetzt im Notarvertrag, der auch von uns nun unterschrieben wurde, und in der Rechnung erscheint der explizite Ausweis.

Hat das alles seine Richtigkeit, oder macht es Sinn hier jetzt gegen vorzugehen? Es handelt sich nun um etwa 3000 € mehr...und wir wollen nur wissen, ob wir da veräppelt werden.

Vielen Dank für euer Hinweise!!
 
Jaydee

Jaydee

Hallo,

wenn ich das richtig verstanden habe, habt Ihr den Notarvertrag beim Notar schon unterschrieben, oder?

Nun, Vertrag ist Vertrag und Ihr habt bei Notarsverträgen immer mindestens 2 Wochen Zeit, diesen zu lesen und ggf. abändern zu lassen.

Zu ändern ist hier wohl nichts mehr.
 
L

Lisa86

Ja, ist alles unterschrieben. In der Ausfertigung, die wir zwei Wochen zum Lesen hatten, stand der erste oben genannte Wortlaut drin. Also ohne Angabe der genauen Höhe...X% inkl Mehrwertsteuer. Der Notar hatte dann einen leicht geänderten Vertrag zum Termin vorgelegt und da stand dann die vereinbarten 5% zzgl Mehrwertsteuer drin. Uns wurde dann gesagt das war der erste Entwirf und der war nicht richtig, denn es ist ja logisch, dass zu der Provision noch Mehrwertsteuer kommt. Aber uns war das nicht klar...somit fühlen wir uns einfach veräppelt und überrumpelt, weil wir natürlich da beim Termin kein Fass aufmachen wollte. Das Haus hätten wir so oder so genommen...nur einfach jetzt die Frage ob wir die Maklerrechnung so bezahlen sollen, oder ob es sinnvoll wäre da gegen Einspruch einzulegen, weil der Makler uns gegenüber ja Endpreise nennen muss...
 
B

Bauexperte

Hallo,

Ja, ist alles unterschrieben ...somit fühlen wir uns einfach veräppelt und überrumpelt, weil wir natürlich da beim Termin kein Fass aufmachen wollte. Das Haus hätten wir so oder so genommen...nur einfach jetzt die Frage ob wir die Maklerrechnung so bezahlen sollen, oder ob es sinnvoll wäre da gegen Einspruch einzulegen, weil der Makler uns gegenüber ja Endpreise nennen muss...
Wir dürfen hier keine Rechtsberatung betreiben; dies ist in D den beratenden Berufen vorbehalten!

Ich "denke" aber, daß Du Dir das Geld für den RA sparen kannst, denn Du hast im Termin - ohne Not - unterschrieben. Dies wäre der richtige Zeitpunkt gewesen, die Formulierung ändern zu lassen; geht immer. Der Notar setzt dann sein Kürzel daneben und der Fall ist geritzt. Wenn Du also nicht nachweisen kannst, daß Du unter Druck akzeptiert hast - bspw., weil Du sonst das Haus nicht bekommen hättest o.ä. - wirst Du die 19% Märchensteuer zusätzlich zahlen müssen.

Unwissenheit schützt nicht vor Dummheit, zumal der Notar - und auch der Makler - davon ausgehen dürfen, daß es hinlänglich bekannt ist, daß Provisionen mit Steuer belegt werden.

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
Y

ypg

Vom Bauch raus denke ich, dass es sich nicht lohnt, dagegen vorzugehen. Der eine behauptet dies, der andere das... dann habt Ihr das wohl falsch verstanden... weil verhandelt wird mit netto-Preisen.... und und und
So in etwa kann sich der Makler (der geschäftlich bestimmt mehr Know-how und eine gewiefte Ader hat) herausreden.
Vielleicht verhält es sich auch so, dass Netto-Preise verhandelt werden, und er es als selbstverständlich gesehen hat, dass zu den 5 % noch MST dazukommen?!
 
L

Lisa86

Ja ihr bestätigt dann schon meine Vermutungen der Interpretationssache. Ich hätte nur vielleicht gedacht, dass er rechtlich verpflichtet gewesen wäre uns Endpreise zu nennen. Wenn das nicht so ist sind wir selbst Schuld, denn explizit nachgefragt haben wir nicht. Naja...irgendwas geht immer schief, bei uns war es halt das. Aber da lassen wir uns jetzt nicht die Laune verderben...

Danke euch!
 
Zuletzt aktualisiert 18.04.2024
Im Forum Bauland / Baurecht / Baugenehmigung / Verträge gibt es 3127 Themen mit insgesamt 42341 Beiträgen


Ähnliche Themen
Alle Bilder dieser Forenkategorie anzeigen
Oben