Hausbau in Kassel (Nordhessen)

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€uro

Kannst du bitte detaillierter Stellung dazu nehmen?
Gern, wie naiv bzw. blauäugig kann man denn sein, um solch einem Ansinnen persönlich und auf Dauer Rechnung zu tragen? Grundsätzlich kann man ein PH auch ohne "Zertifizifierung" realisieren, sofern es tatsächlich Sinn macht. An dieser "Zertifizierung" verdienen ganze "Völkerstämme" zu Lasten des Geldbeutels des privaten Bauherren. Wenn hier die "Zertifizierung" zur Pflicht erhoben wird, ist es sicherlich nicht schwer sich vorzustellen, wie es hierzu gekommen ist

v.g.
 
S

svenson

Das Zertifikat, wenn ich mich richtig erinnern kann, kostet ca. 3 TEUR und wird von der Gemeinde gefördert / bezahlt. Von daher stört mich das nicht weiter.

Die Mehrkosten für ein Passivhaus im Vergleich zu einem Standardhaus nach Energieeinsparverordnung 2009 machen meiner Meinung auch Sinn. Durch den Verzicht auf ein konventionelles Heizsystem kann ein Großteil der Mehrkosten für die hocheffiziente Lüftung, die besseren Fenster und die Wärmedämmung finanziert werden. Darüber hinaus sind die Betriebskosten eines Passivhauses extrem niedrig. Zusätzlich fördert die Kfw-Bank den Bau eines Passivhauses mit einem Tilgungszuschuss in Höhe von 10% von 50 TEUR => 5 TEUR je Wohneinheit.

Außerdem muss gesagt werden, dass ein Blick nur auf die Baukosten allein unzulässig ist, denn die Bedeutung der Energiekosten wird in naher Zukunft steigen. Daher ist lediglich ein Vergleich auf Vollkosten-Basis wirklich seriös.

Für mich persönlich ist der Einfluss der künftigen Preissteigerungsrate für Energie wesentlich bedeutsamer als die Frage der Mehrkosten beim Bau.
 

€uro

... Darüber hinaus sind die Betriebskosten eines Passivhauses extrem niedrig.
Theoretisch
...Zusätzlich fördert die KfW-Bank den Bau eines Passivhauses mit einem Tilgungszuschuss in Höhe von 10% von 50 TEUR => 5 TEUR je Wohneinheit.
Wer angebliche Geschenke für sich persönlich als insgesamt wirtschaftlich empfindet, sollte sich hierfür einen rechtlich, belastbaren Beleg erstellen lassen
... Außerdem muss gesagt werden, dass ein Blick nur auf die Baukosten allein unzulässig ist, denn die Bedeutung der Energiekosten wird in naher Zukunft steigen. Daher ist lediglich ein Vergleich auf Vollkosten-Basis wirklich seriös.
Vollkommen korrekt!
... Für mich persönlich ist der Einfluss der künftigen Preissteigerungsrate für Energie wesentlich bedeutsamer als die Frage der Mehrkosten beim Bau.
Dem ist Nichts entgegen zusetzen, Frage nur, wie belastbar ist das denn? Wie hoch ist denn der tatsächliche Bedarf für Heizung, WW, Lü ? Wie hoch der Verbrauch und wie hoch der hierfür notwendige Investment, bzw. Kapitaldienst hierfür?
Wer einigermaßen Rechnen kann, wird recht schnell erkennen, dass angebliche Förder-Geschenke lediglich ein Wundpflaster im Vergleich zur tatsächlichen finanziellen Belastung sind , vorausgesetzt der tatsächliche Bedarf ist ermittelt

v.g.
 
B

Bauexperte

Hallo,

€uro ist in seinem Bereich 1000%ig - seine ungeschönten Aussagen manchmal schwer verdaulich; in diesem Fall hat er allerdings (wiederum) Recht!

Das Zertifikat, wenn ich mich richtig erinnern kann, kostet ca. 3 TEUR und wird von der Gemeinde gefördert / bezahlt. Von daher stört mich das nicht weiter.
Diese "Förderung" ist streng genommen Augenwischerei (wie überdies jedwede Fördermittel), denn Du zahlst diese Förderung anteilig Deines gesamten Einkommens über Deine Steuergroschen. Also ist diese Zertifizierung - auch wenn in bester Absicht über Prof. W. Feist´ Institut ins Leben gerufen - zunächst ein Werbeargument. Sowohl für die Kommune als Verkaufsargument und ebenfalls für die aktuelle Bundesregierung als Zeichen der "Energiewende".

Die Mehrkosten für ein Passivhaus im Vergleich zu einem Standardhaus nach Energieeinsparverordnung 2009 machen meiner Meinung auch Sinn.
Das hängt immer an der persönlichen Entscheidung und der Habenseite des Bankkontos

Durch den Verzicht auf ein konventionelles Heizsystem kann ein Großteil der Mehrkosten für die hocheffiziente Lüftung, die besseren Fenster und die Wärmedämmung finanziert werden.
Diesen Gedanken solltest Du imho schnell beiseite schieben. Ein heute gebräuchliches Heizsystem ist die Gas-/Brennwerttherme sowie Solar auf dem Dach für die Brauchwassererwärmung. Bei einem von Dir geplanten Haus in etwa Kosten in Höhe € 8.800,00.

Eine "hocheffiziente"Lüftung für ein PH schlägt mit ca. TEUR 16 zu Buche, die "besseren" Fenster - 0,66 W/(m²K) bis runter zu 0,51 W/(m²K) - kosten 100% und mehr der "normalen" Fenster. Du willst massiv bauen, heißt der Wandaufbau muß Minimum 42,5 cm umfassen - Mehrkosten zu 36,5 und je nach Anbieter zwischen TEUR 9 und 14. Die "stärkere" Wärmedämmung nochmals gute TEUR 8 - 12 je nach Wahl und Anbieter; Photovoltaik versteht sich von selbst => das Ziel heißt: weniger als 15 kWh/(m²a) und ein Primärenergiebedarf einschließlich Warmwasser und Haushaltsstrom von unter 120 kWh/(m²a). Im Regelfall erfordert ein "echtes", zertifiziertes PH gute 80% an Mehrkosten - gemessen am "normalen" Hauspreis nach Energieeinsparverordnung 2009.

Für mich persönlich ist der Einfluss der künftigen Preissteigerungsrate für Energie wesentlich bedeutsamer als die Frage der Mehrkosten beim Bau.
Das wird gerne "nach außen" so kommuniziert; stimmt aber nicht, denn es ist ein reines Werbeargument. Du darfst nie den Kapitaldienst außer Acht lassen! Ein PH wird sich zu Deinen Lebzeiten nicht amortisieren ...

Wenn Du heute ein Haus nach der gültigen Energieeinsparverordnung baust - Kfw 70 sollte imho angestrebt werden - und bereits vorne einen TGA-Planer ins Boot nimmst, sind die Betriebskosten des Neubaus später wirtschaftlich vertretbar und Du läufst keinem verlorenen Investment hinterher. Just my two Coins

Freundliche Grüße
 
Der Da

Der Da

Ich vermute eher, dass die letzte Zahl allein für 150 qm WF angelegt werden will

Freundliche Grüße
Muss ich Bauexperte zustimmen. 1800 € pro qm musste schon rechnen für ein komplett fertiges PH ohne Eigenleistung. Wenns etwas drunter liegt, geht die Kohle für Garage oder Küche darauf. Also besser pessimistisch rechnen.
 
Zuletzt aktualisiert 24.04.2024
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