Auslegung Wärmepumpe- richtig dimensioniert oder nicht

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B

Bonagel

Hallo zusammen,
wir sind gerade am bauen – aktuell geht es ums Thema Heizung. Unser Energieberater hat den Energiebedarf unseres Hauses (soll Kfw70 erfüllen) berechnet – damit sind wir zum Heizungsinstallateur gegangen. Hier haben wir ein Angebot für eine Heizung bekommen, die mir dem Bauchgefühl nach überdimensioniert vorkommt.
Meine Frage/Bitte wäre an dieser Stelle ob jemand einschätzen kann ob die Anlage plausibel ausgelegt ist oder nicht...
Laut Energiepass wird das Haus einen Endenergiebedarf (pro Jahr) von 8,6 kWh/m2 für Heizung und 6,1 kWh/m2 für Warmwasser haben. Das Gebäudevolumen beträgt knapp 1000m3 (Gebäudenutzfläche ist mit 319m2 angegeben).
Die Heizung soll eine Sole/Wasser-Wärmepumpe (also mit Tiefenbohrung) sein, die über eine Bodenheizung heizt.
Angeboten wurde uns eine 14kW Wärmepumpe...
Kann jemand aus diesen Werten abschätzen ob die 14kW Wärmepumpe richtig dimensioniert ist? Kann das überhaupt der Heizungsinstallateur aus dieser Info auslegen oder fehlen hier wichtige Angaben?
Vielen Dank für eure Hilfe!!!
Bonagel
 

€uro

...Unser Energieberater hat den Energiebedarf unseres Hauses (soll KfW70 erfüllen) berechnet – damit sind wir zum Heizungsinstallateur gegangen. Hier haben wir ein Angebot für eine Heizung bekommen, die mir dem Bauchgefühl nach überdimensioniert vorkommt.
Ich bin relativ sicher, dass der Energieberater den Energieeinsparverordnung bzw. KfW Nachweis erstellt hat. Daraus lässt sich weder der tatsächliche Bedarf, noch der Verbrauch ermitteln. Es ist sogar unzulässig! Ebenso ist es unzulässig, anhand dieser Ergebnisse Heizungsanlagen auszulegen bzw. zu dimensionieren!
...Meine Frage/Bitte wäre an dieser Stelle ob jemand einschätzen kann ob die Anlage plausibel ausgelegt ist oder nicht...
Das dürfte mit Sicherheit Niemand seriös beantworten können.
Hierzu sind vorab div. Berechnungen erforderlich. Wenn der HB diese nicht vorgenommen hat, den mal in die Wüste schicken, andernfalls wird das u.U. ein Groschengrab.

v.g.
 
O

Orschel

Wir haben ein ähnliches "Problem". unser Heizungsbauer hat uns eine Alpha-Innotec LWC 100 Luft-Wasser Wärmepumpe mit 10 KW Heizkraft angeboten.

Beheizte Fläche des Hauses sind incl. teilweise Kellerbeheizung 200m² mit einem Raumvolumen von 497m³
Laut Energieaussweis haben wir einen Endenergiebedarf von 22,2kWh/m²a. Unsere Heizlastberechnung ergibt eine Norm Heizlast von 6,9kW. Dazu werden wir einen Kaminofen einbauen, welcher uns gerade im Winter (neben dem schön aussehen) heiztechnisch unterstützen soll.
Auch hier müssen wir noch mal in die Fragerunde mit unserem Heizungsbauer gehen und klären wieso wir gerade diese Größe der Anlage benötigen und nicht die LWC80 mit 8kW.

Frage an die Profis hier von mir. Wenn man die vor der Wahl steht, ist eine überdimensionierte Anlage teurer als eine evtl. zu kleine Anlage wo man öfter mit Heizstab heizen muß, vor allem im Vergleich von einigen Wochen Kälte zum gesamten Jahr hin gesehen? Soweit ich gelesen habe, verursacht eine zu große Anlage auch einiges an Mehrkosten?
 

€uro

...Frage an die Profis hier von mir. Wenn man die vor der Wahl steht, ist eine überdimensionierte Anlage teurer als eine evtl. zu kleine Anlage wo man öfter mit Heizstab heizen muß, vor allem im Vergleich von einigen Wochen Kälte zum gesamten Jahr hin gesehen? Soweit ich gelesen habe, verursacht eine zu große Anlage auch einiges an Mehrkosten?
Besonders bei Luftwärmepumpe kommt es auf die geeignete (passende) Kennlinie an. Insbesondere On/off Geräte sind heute nicht mehr zeitgemäß.

Wenn Luftwärmepumpe, dann nach Möglichkeit vollmodulierende Splittgeräte.

Neben der Heizleistungskennlinie, ist die Cop Kennlinie von Wichtigkeit:

Eine unterdimensionierte Luftwärmepumpe-Anlage liefert zu wenig Heizleistung, wodurch der Heizstab zu viel "helfen" muß. Eine Überdimensionierte ist ebenso schädlich, einerseits ist durch überhöhtes Takten die Lebensdauer beschränkt, andererseits die JAZ eher bescheiden.
Der planerische Aufwand der bei Sole Anlagen in die Quellendimensionierung gesteckt werden muß, ist vergleichbar bei Luftwärmepumpe in die Kennlinienauswertung zu investieren. Bei gut dimensionierten Anlagen liegt der Heizstabanteil ca. bei Max. 2% der Jahresheizarbeit.
Wer hier wesentliche Grundlagen versäumt, bastelt mit hoher Wahrscheinlichkeit an einem Groschengrab.

v.g.

NB: Die Leistungsangaben von Luftwärmepumpe sind nicht mit denen von anderen Wärmeerzeugern zu vergleichen!
 
Zuletzt bearbeitet:
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Orschel

Ich merke schon das ist eine Wissenschaft für sich und nicht leicht auszurechnen... . Nun ja, danke auf jeden Fall schon mal für die Infos!
 
Zuletzt aktualisiert 24.04.2024
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