Kauffinanzierung: wieviel Eigenkapital (bei den niedrigen Zinsen)?

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D

dingsda87

Hallo zusammen,

wir stehen vorm Hauskauf und ich bräuchte bisschen Input bzgl. der Finanzierung. Meine Gedankengänge sind sicher nicht ganz konservativ...

Haus kostet ca. 260k + 17k Nebenkosten + ca. 50-70 k reinstecken (Küche, Garage, ganz viel "Kleinram")
Eigenkapital ca. 300k (90% in Aktien).

Ganz rational betrachtet, macht es doch am meisten Sinn, man zahlt die Nebenkosten und finanziert zu 100% mit 2% Tilgung über 10 Jahre und den Rest legt man am Kapitalmarkt an. (Zinsen der Bank ca. 1,3 % vs. ganz konservativ 3% Dividende z.B.).

Jetzt bin ich ja zum Teil auch ein Schisser und wenn in 10 Jahren die Märkte einbrechen und die Zinsen steigen (und vielleicht noch die Hölle zufriert), dann wärs natürlich blöd...

Wir haben derzeit nur ein Gehalt d.h. ca. 4000 Netto (inkl. 2 x Kindergeld) zu 4. d.h. die Tilgung wird eh nicht hoch ausfallen können.

Ich tendiere jetzt jedoch zu folgenden:

10% Eigenkapital + Nebenkosten + die 50-60 K Investition ins Haus
3% Tilgung (1,13%) ca. 800/Mon.
15 Jahren Zinsbindung

Dann hat man nach 15 Jahren noch 45% Restschuld, dann kann ja eigentlich nimmer viel passieren (auch wenn die Hölle zufriert).

Wie oben geschrieben, ist das sowieso nicht ganz konservativ, also bitte keine Kommentare wie: ich würde alles reinlegen und alles so schnell wie möglich Tilgen. Das wäre wirtschaftlich Schwachsinn.

Danke
Gruß
 
Tassimat

Tassimat

Hallo, willkommen im Forum.

Ich persönlich würde ca. 20% Eigenkapital zzgl. Nebenkosten, Küche usw. reingeben. Das hängt so ein bisschen davon ab wo diese magischen Zinssprünge bei deiner Bank liegen. So könnte ich persönlich gut schlafen. Tilgung auch eher bei 3% als 2%.

Ich weiß zwar nichts über das Haus, aber 260k wirkt sehr günstig. Vielleicht musst du noch größere Reparaturen in den nächsten Jahren berücksichtigen?

Geld sparen ist ja toll, aber wofür sparst du, wenn du es nicht für das eigene Haus ausgeben willst?

Wie auch immer, deine Situation wirkt sehr komfortable. Mach einfach das, womit du und deine Familie sich gut fühlt.
 
D

dingsda87

Hallo,

Danke für die Antwort.

Das Haus ist Baujahr 2000, wir haben da recht viel Glück gehabt.

Ich möchte mein Geld halt arbeiten lassen um ggf. mal eher in Rente zu gehen und mir damit mehr Lebenszeit zu schaffen und nicht die ganze Kohle in ein Haus versenken. Aber das ist halt eine Grundsatzfrage.
 
H

HilfeHilfe

hast du die 300k am markt "erwirtschaftet" ?

Wenn man so ein depot hat wird es auch irgendwann zur Arbeit und Sucht. Ich würde das Haus Bar zahlen und "klein" anfangen am Markt. Eine beste Voraussetzung gibts nicht
 
D

dingsda87

hast du die 300k am markt "erwirtschaftet" ?

Wenn man so ein depot hat wird es auch irgendwann zur Arbeit und Sucht. Ich würde das Haus Bar zahlen und "klein" anfangen am Markt. Eine beste Voraussetzung gibts nicht
ca. 65k geerbt, Rest gespart und angelegt. Ich investiere eher als dass ich Handel, von daher kein Stress/Sucht.

Bar zu kaufen, wenn man Geld für 1 bis 1,5% Zins bekommt, wäre ein wirtschaftliches Desaster. Wie gesagt, du kannst z.b. nur McD. Aktien kaufen, die schwanken kaum und zahlen um die 3% Dividende.

Aber unabhängig welche Strategie man fährt ist wohl die Entscheidung doch recht nervenaufreibend.
 
N

Nussbaum

Das Gehalt sieht so aus als könntet ihr die Tilgung und Zinsen problemlos zahlen.

Als Aktien-intressierte Person weißt du vermutlich, dass Aktien (also breit gestreut z.B. in einem ETF) in den letzten 150(?) Jahren, wenn man zum schlechtest-möglichen Zeitpunkt gekauft hätte, nie länger wie 13(?) Jahre Verluste eingebracht hätten.

Somit wäre der Worst Case:
Beider Arbeitslos, und zeitgleich ein Aktien-Crash, und ein Verkauf der Aktien zu einem schlechten Zeitpunkt um den Kredit bedienen zu können.

Ich persönlich würde nur den Mindestbetrag an Eigenkapital einbringen, zu dem es akzeptablen Zinsen gibt (10% + Nebenkosten?) und nochmal 10% als Cash-Reserve zu bilden, um die Raten im Worst-Case Scenario bedienen zu können, ohne die Aktien zu einem schlechten Zeitpunkt verkaufen zu müssen.
 
Zuletzt aktualisiert 18.04.2024
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