Depressionen nach Notarvertrag - Erfahrungen

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hampshire

Heute geht es mir gefühlt etwas besser
Ich habe nicht alles gelesen aber aus eigener Lebenserfahrung kann ich etwas zum Begriff Depression beisteuern, was vielleicht nicht nur der TE hilfreich ist. Wenn ihr eine getrübte Stimmungslage mit Angst, Sorgen, Unlust, gebremsten Tatendrang und was auch immer für Blockaden habt, ist das auch ohne besonderen Anlass normal, denn Stimmungen schwanken eben. Macht Euch eine Notiz am dritten Tag in Folge um einen Startzeitpunkt festzuhalten. Hält diese Stimmungslage ununterbrochen 6 Wochen an, holt Euch Beratung in einer spezialisierten Ambulanz. Ab 6 Wochen spricht man nicht mehr von einer Stimmungsschwankung. Es ist früh genug um festzustellen, ob man gezielt eingreifen muss - mit welcher Methode auch immer, da gibt es enorm viel Auswahl - oft ist es ein Stoffwechselproblem. Verschleppen kann Jahre verschenkte Lebensqualität bedeuten. Den Begriff "Depression" in seiner eigentlichen Bedeutung als Krankheit kann man inzwischen sehr gut greifen - bin froh, dass er hier nicht im eigentlichen Sinne verwendet wurde.
 
Musketier

Musketier

Ich kann mich gut erinnern, dass vor ungefähr 30 Jahren sich unsere Russischlehrerin in die Anstalt hat einweisen lassen.
Vermutlich auch wegen psychischer Überlastung. Durch den Wandel von schwerer körperlicher Arbeit zu immer mehr anspruchsvoller geistiger Arbeit und dem immer schneller werdenden technologischen Fortschritt betrifft es halt immer mehr Leute.
 
kati1337

kati1337

Wenn man meine Eltern dieses Wort vor 30 Jahren vorgestellt hätte , dann hätten die es nicht verstehen können, dass es sowas gibt, sie kommen aus einer Gegend, wo es etwas ärmlicher war , doch der Zusammenhalt , das Wetter und das Wohlbefinden war super, heute kennen sie diesen Begriff.
Ich war jahrelang wegen Depression in Therapie. Noch heute kann ich mit meiner Mutter über dieses Thema streiten, weil sie zu der Fraktion gehört die Betroffenen gerne sagt sie "sollen sich nicht so anstellen".
Ich habe erst neulich bei einer guten Gelegenheit auf der Arbeit einen Vortrag zum Thema gehalten, und auch zur sensibilisierung im Umgang mit Betroffenen, Thema empathisches Zuhören, und auch Suizidprävention - und versuche auf diese Weise in der Gesellschaft den Wandel zu unterstützen.
Betroffenen kann ich nur empfehlen sich an Ärzte und Therapeuten zu wenden, und nicht auf die Angst zu hören die da sagt "mein Problem ist gar nicht gravierend/wichtig genug um damit einen Arzt zu belästigen". Profis sind geschult und werden eure Probleme, im Gegensatz zu weiten Teilen der restlichen Gesellschaft, sehr wohl ernst nehmen.
 
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hauskauf1987

@JuliaMünchen vielen vielen Dank für deine lieben Worte. Ich verstehe völlig, dass es auch negative Reaktionen auf mein Empfinden gibt (so wäre ich wahrscheinlich selber, wenn ich so etwas lesen würde). Egal was für eine Antwort, ich danke jedem einzelnen für die Zeit des Lesens, Tipp geben und Antworten. Jede Antwort hilft mir ein bisschen. Ich bin froh, dass mir hier im Forum so viele helfen wollen (das ist nicht selbstverständlich)

@Strahleman ja, aktuell niedrig zumindest im Vergleich zu den ortsüblichen Mieten. Zu 4 müssten wir wahrscheinlich umziehen ja. In diesem Fall hätte ich versucht eine größere Genossenschaftswohnung in der Nachbarschaft zu bekommen (bei 100m2 würde die etwa kalt 1.100-1.200 kosten, warm 1.500).
Das wären aber 800-900 Euro weniger und ich hätte die Freiheit des Mietens (da Genossenschaft geringe Erhöhungen, keine Eigenbedarfskündigung usw.) Aber ich sehe schon, ich drifte ab, ich möchte wieder alles aktuelle sehr gut reden und alles neue schlecht. Langfristig gesehen ist ein Kauf besser, das sehe ich klar auch so. Was ist aber wenn die Bude in 10 Jahren nur die Hälfte wert ist und ich aber verkaufen muss / will. Ich drifte wieder ab :( Mieten werden wahrscheinlich eher genau so steigen wie die letzten Jahre oder? Wenn ich jetzt was mieten "müsste" aufgrund Vergrößerung und das am freien Markt dann wäre ein Kauf eig. Nonsense, da freier Markt teilweise 13-16 Euro pro m2 verlangt wird für egal welcher Zustand.

@nordanney ja das ist eig. meine Lebenseinstellung. Im JETZT leben, das Leben in vollen Zügen geniessen (vor allem das Familienleben, Karriere interessiert mich mittlerweile weniger). VIll. habe ich genau davor Angst, dass ich das zukünftig nicht mehr kann aufgrund der höheren Kosten? Wobei das auch totaler Unfug ist. Sind ca. 1.300 Euro mehr zukünftig. Ich lege jetzt schon "relativ" problemlos 1.000-1.300 Aufs Aktiendepot, 100 in Bausparvertrag und spare zusätzlich Geld aufs Konto (ohne Sonderzahlungen, die einen beträchtlichen Anteil ausmachen, 12.000 Euro pro Jahr ca.)

@Alibert87 ja, für mich sehr gute Lage, Neubaugebiet, angrenzend an Felder und Wald, Bahnanbindung im Ort, Halbhöhenlage. Ich hatte die gleiche Einstellung wie du und habe mir Grenzen gesetzt als ich vor 3 Jahren intensive zu Suchen begann. Es fing an mit einem Gespräch mit meinem Vater: Papa mehr wie 350.000 Euro darf meine Bude nicht kosten, sonst muss ich anders leben wie jetzt. 1 Jahr später warens 500.000 Euro, da es nichts gab, 2 Jahre später 600.000, 3 Jahre später 700k (Gehalt hat sich natürlich mitentwickelt). Ich bereue es ein bisschen mir damals so Grenzen gesetzt zu haben, da ich eher sicherheitsorientiert war. Hätte ich sie höher gesetzt, wäre der Preis ein anderer (aber ich konnte nicht ahnen wie sich mein Gehalt entwickelt). Und ich wollte immer ein Haus, meine Frau hat immer gesagt mir reicht eine Wohnung, ich will kein Haus. Und jetzt heule ICH rum, schlimm.

@hampshire vielen Dank das mache ich.

Noch ein paar ergänzende Worte (vill. liegen die Gründe auch tiefgründiger): Ich war immer ein Mensch, wenn ich mich selber reflektiere. der traurig war wenn was vorbeiging. also richtig traurig und das über längere Zeit. Sei es die Jugendfreizeit, Urlaub, der alten Zeiten hinterhertrauert (wo mein kleiner noch 2 war usw.). Manchmal will ich die Zeit anhalten wenn es grad so ist wie ich es immer haben will, aber das geht leider nicht.
Ich glaub ich bin einfach ein brutal sensibler Mensch mit brutal harter Schale und fresse so eher in mich hinein wie offen zu kommunizieren. Manchmal sinds total sinnlose Sachen. Damals alten Job gekündigt, ich mach mir Gedanken, dass ich den Hausmeister nicht mehr sehe mit dem ich immer Späße gemacht habe (wtf ?)
Vill. ist es jetzt hier genau so, ich trauere bereits jetzt den "schönen" Momenten in unserer Umgebung / Wohnung hinterher und das kommt aber jetzt geballt da ein Ausweg unausweichlich scheint. Versteht ihr was ich meine?
Zeit anhalten, Kind klein, Familie jung, Eltern fit, und das so die nächsten 100 Jahre das so manchmal mein Wunsch.
 
T

tumaa

Ich war jahrelang wegen Depression in Therapie. Noch heute kann ich mit meiner Mutter über dieses Thema streiten, weil sie zu der Fraktion gehört die Betroffenen gerne sagt sie "sollen sich nicht so anstellen".
Ich habe erst neulich bei einer guten Gelegenheit auf der Arbeit einen Vortrag zum Thema gehalten, und auch zur sensibilisierung im Umgang mit Betroffenen, Thema empathisches Zuhören, und auch Suizidprävention - und versuche auf diese Weise in der Gesellschaft den Wandel zu unterstützen.
Betroffenen kann ich nur empfehlen sich an Ärzte und Therapeuten zu wenden, und nicht auf die Angst zu hören die da sagt "mein Problem ist gar nicht gravierend/wichtig genug um damit einen Arzt zu belästigen". Profis sind geschult und werden eure Probleme, im Gegensatz zu weiten Teilen der restlichen Gesellschaft, sehr wohl ernst nehmen.
Danke für deine Offenheit, meinte nur damit, dass meine Eltern heute wissen was es ist , früher hätte sich sowas erst gar nicht bei denen entwickelt.

Studien zeigen auch , dass Menschen in Grossstädten schneller an einer Depression erkranken können, liegt auch daran , dass die Menschen anonymer untereinander sind als auf dem Lande, das würde sich auch bei meinen Eltern bestätigen, dort wurden Probleme geteilt , man war viel untereinander, die Einsamkeit kann den Menschen brechen.
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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