Abwägung: Erbbaurecht vs. Grundstückskauf / Renovieren

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K1300S

K1300S

Äh ja?! Allerdings erst weiter draußen Richtung Regensburg, Deggendorf, Cham usw. bzw. im "luftleeren" Raum dazwischen aka Pampa.
Du hast ja selbst erkannt, dass die niedrigeren Preise einen Grund haben, von daher musst Du Dir lediglich überlegen, wie wichtig Dir die bessere Lage ist. Ehrlicherweise kann ich dieses Gejammer trotz des bereits günstigen Angebots nicht verstehen. Klar, die Gemeinde könnte es wirklich verschenken (wie @moHouse vorgeschlagen hat), aber das passiert wahrscheinlich nur im Schlaraffenland. Objektiv ist die Gemeinde schon großzügig, und das könnte man als Interessent auch einfach mal anerkennen statt rumzumosern.
 
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B

BackSteinGotik

Ich bleibe dabei: Erbbaurecht ist eine Möglichkeit, zu geringer monatlicher Belastung quasi Eigentumsrechte zu erwerben. Dass die Gemeinde im vorliegenden Fall außerdem die 20 Jahre Selbstnutzung vorsieht, deutet für mich weiter darauf hin, dass man etwas für die weniger solventen Familien tun möchte.
Das war die Behauptung vor 110 Jahren im Kaiserreich, als man diese angeblich sehr verbraucherfreundliche Regelung erfunden hatte.

Ich bleibe auch dabei, in der aktuellen Lage 3% (ermäßigt) und nach 10 Jahren 4% auf einen heutigen Marktwert zu bezahlen (reales Beispiel), und diese Relation auf 99 Jahre zu fixieren - bei gleichzeitiger Festschreibung der indizierten Pachterhöhung, ist Wahnsinn. Bei 0,5% - 1% Zins könnte man darüber reden.

Für den Haushalt ist das Ganze in den ersten Jahren noch egal - den Kredit für das Haus plus die Erbpacht für das Grundstück oder eben mehr Kredit für Haus und Grund. Aber während man beim Grund zahlt und tilgt, wird der Erbpächtler nur zahlen.

Aus einen Beitrag weiter vorne - heute mag das Grundstück 250.000€ wert sein, in 75 Jahren vielleicht 1.000.000 - und der Pächter hat MINDESTENS 75*6100€ gezahlt.
Wenn nicht normal nach Index erhöht wird. Rechnet man im Schnitt 2% Erhöhung über 75 Jahre, kriegt man schnell raus, für wen sich dieses Geschäft wirklich lohnt und für wen nicht. Es ist halt ein Modell aus dem Kaiserreich, und niemals zum Vorteil für den Kleinbürger gedacht worden.
 
N

nordanney

Aus einen Beitrag weiter vorne - heute mag das Grundstück 250.000€ wert sein, in 75 Jahren vielleicht 1.000.000 - und der Pächter hat MINDESTENS 75*6100€ gezahlt.
Wenn nicht normal nach Index erhöht wird. Rechnet man im Schnitt 2% Erhöhung über 75 Jahre, kriegt man schnell raus, für wen sich dieses Geschäft wirklich lohnt und für wen nicht. Es ist halt ein Modell aus dem Kaiserreich, und niemals zum Vorteil für den Kleinbürger gedacht worden.
Noch einmal konkret. Wie soll der TE an ein Grundstück kommen, wenn es dieses nicht zum Kauf gibt bzw. er in die Pampa ziehen müsste? Wie sollen Familien an bezahlbares Eigentum (Haus) kommen, wenn Sie sich das Grundstück als Kauf nicht leisten können?

Scheiß auf den Eigentumsgedanken. Ich kaufe auch nicht, damit meine Enkel mal reich durch einen Grundstücksverkauf werden. Ich möchte JETZT ein Eigenheim haben. Und wenn ich es nur mit Erbbaurecht realisiert bekommt, dann mache ich es einfach. Oder sagst Du zum Kredit "Da verdient ja nur die Bank dran, deshalb nehme ich keinen Kredit auf, sondern bezahle mein Eigenheim nur bar". Da beißt Du auch in den sauren Apfel und bezahlst der Bank Geld, damit Sie Dir auf dem Papier eine Gegenleistung gibt. Die Gegenleistung kannst Du noch nicht einmal in die Hand nehmen, nur ein paar Zahlen im Computer oder auf dem Papier. Gaaaanz schlechtes Geschäft für Dich ;-)

Bitte nicht nur darauf schauen, was der Erbbaurechtsausgeber davon hat, sondern auch, was die Familie davon hat. Nämlich ein Eigenheim. Im konkreten Fall des TE in einer Lage, die ansonsten ganz einfach nicht finanzierbar wäre. Dafür bezahle ich gerne auch etwas. Auch Mietwohnungen "lohnen" sich nach Deiner Argumentation nur für den Vermieter. Trotzdem nutzen dieses Modell Abermillionen!!!
 
Y

ypg

Noch einmal konkret. Wie soll der TE an ein Grundstück kommen, wenn es dieses nicht zum Kauf gibt bzw. er in die Pampa ziehen müsste? Wie sollen Familien an bezahlbares Eigentum (Haus) kommen, wenn Sie sich das Grundstück als Kauf nicht leisten können?

Scheiß auf den Eigentumsgedanken. Ich kaufe auch nicht, damit meine Enkel mal reich durch einen Grundstücksverkauf werden. Ich möchte JETZT ein Eigenheim haben. Und wenn ich es nur mit Erbbaurecht realisiert bekommt, dann mache ich es einfach.
So ist es.
Immer dieses Hätte, Wenn und Aber. Was es nicht gibt, muss ich nicht begehren.
Wenn ich etwas möchte, versuche ich es, zu realisieren.

Keiner kommt auf die Idee, bei einem vollfinanziertem Haus zu sagen: gehört nicht mir, gehört der Bank. Ok, manche sagen es. Aber fühlen tut es sich ganz gut an, in einem Haus, was der Bank gehört zu wohnen, oder?! Und den Garten zu beackern - gehört nur alles der Bank.

Wir können uns gern dann 2023 wieder unterhalten, wie weit der TE mit seiner Philosophie gekommen ist. In der Zwischenzeit pflegen wir unsere kleinen, gepachteten und finanzierten Gärten, kommen mit unseren neuen Sozialbindungen, also den Nachbarn mehr oder weniger super zurecht - das Bierchen übern Gartenzaun ist ja erlaubt, und Fitness bzw Sportclub dort, wo wir schon zu Kinderzeit gewesen sind, brauchen wir dank des Gartens und der neu errungenen Freiheit in der Natur auch nicht mehr. Das nennt man Perspektive :)
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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