Wie habt ihr Meinungsverschiedenheiten mit dem Partner gelöst?

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Jean-Marc

Jean-Marc

Gestern Abend waren wir bei Freunden zu Besuch und natürlich ging es in den abendlichen Rotwein-Gesprächen irgendwann auch um unseren anstehenden Hausbau (bzw. Errichtung unseres Fertighauses im September). Unsere Freunde haben bereits in 2015/2016 gebaut und uns schon mal vorgewarnt, wie strapaziös die Bauphase für die Beziehung/Ehe sein kann. Zahlreiche Beispiele aus deren Neubaugebiet wurden uns genannt, wo die Fronten zwischen beiden Partnern lange ziemlich verhärtet waren, so dass der Spaß am Heim schnell eingetrübt war. Ein Paar konnte sich z. B. bis heute nicht auf ein Pflaster vor dem Haus einigen, also ist bis heute nichts passiert und eben immer noch geschottert. Bei anderen ist die Terrassengestaltung wohl Streitpunkt Nr. 1.... ich möchte lieber nicht wissen, worin im Haus noch so alles gerungen wird.
Unser Fertighaus-Verkaufsberater meinte, dass es bei der zweitägigen Bemusterung auch schon zu lautstarken Auseinandersetzungen gekommen sei und er unfreiwillig Schiedsrichter spielen musste.

Meine Frau hält sich eher im Hintergrund und überlässt mir viele planerische Dinge zur freien Entscheidung. Wenn es um Formen, Farbgestaltung etc. geht, kann sie allerdings auch sehr resolut sein. Über das Grobe sind wir uns einig, alle Feinheiten innen und außen haben wir aber natürlich nicht besprochen.

Meine Frage daher, wie ihr mit Meinungsverschiedenheiten umgegangen seid?
Bis einer nachgibt?
Kompromissvariante ausgehandelt?
Ausgleich an anderer Stelle?
Gelost?

Würde mich freuen, zu diesem pikanten Thema, über das selten offen gesprochen wird, ein bisschen was zu lesen... wir sind ja hier unter uns.
 
M

Maria16

Rechnest du denn jetzt schon mit Streitereien?

Die kamen bei uns tatsächlich weniger über optische als über "planerische" Dinge, weil ich gerne sehr viel plane und mein Partner eher weniger bzw. er Dinge lieber mit sich selbst aus macht. Er präsentiert mir dann oft sein Ergebnis, wo ich gerne fünf Schritte vorher einsteigen und mit ihm diskutieren wollte. Welche Farbe z. B. die Fliesen bekommen, waren wir uns doch zügig einig, wo wir überhaupt suchen hab ich oft wegen des Budgets interveniert (und bin meist unproblematisch auf offene Ohren gestoßen), er hat mir öfter einen Riegel vorgeschoben was sich Sorgen angeht (man kann sich wirklich über vieles Gedanken machen).

Letztendlich muss man durch Streitereien aber durch. Leider kann ich es nicht anders sagen. Je nach Streitkultur kann es mehr oder weniger schlimme Situationen geben (Idealfall wär natürlich, dass es gar nicht erst Dissenzen gibt) und auch wir haben uns manchmal angezickt, v. a. wenn einer des Gefühl hatte, vom anderen nicht Ernst genommen zu werden (ich schreibe absichtlich vom "Gefühl!)

Uns hat aber im Grunde immer der Wunsch verbunden, vernünftig und zügig durch den Bau zu kommen. Ich denke, das ist eine gute Basis für Kompromisse, weil keiner Wert darauf legt, den anderen auf Teufel komm raus zu blockieren. Wenn jahrelang die Auffahrt nicht gepflastert werden kann, liegt das mMn nicht an der Frage, ob man sich auf eine Farbe oder ein Format einigen kann. Das hört sich nach ganz anderen Problemen an.
 
C

chand1986

Ich will nicht arrogant klingen. Aber wenn Streitereien über Nebensächlichkeiten wie das Pflaster gehen, ist ganz woanders der Wurm drin. Hauptsächlichkeiten sind: Überhaupt Bauen? Lage? Finanzen? Anteile am Ganzen des jeweils Einzelnen?

Pflaster, Fensterfarbe, etc. pp.: Alles Mumpitz, über den man diskutieren, aber nicht streiten sollte, wenn die Beziehung läuft. Da quakt man, schließt nen Kompromiss, fertig die Laube. Wer das nicht kann bei diesen Kleinscheißfragen, sollte gar nicht zusammen bauen, weil er nicht auf Dauer zusammen gehört.

Klingt doof, klingt arrogant? Möglich, ist aber so. Es fehlt sonst der Teamgedanke im wichtigsten Team, das wir im Leben haben.

Ergo: Wenn bestimmte Probleme auftreten, ist gemeinsames Bauen nicht angesagt.
 
M

Maria16

Chand, ich glaub, wir müssen noch definieren, ab wann etwas ein Streit ist. fragt man meinen Freund, haben wir auch kaum gestritten auf der Baustelle, sonder nur diskutiert.
 
Y

Yosan

Also wir sind/waren uns bei den meisten Dingen (Lage des Hauses auf dem Grundstück, Art des Hauses, Wahl des Bauunternehmers u.ä.) quasi sofort einig. Bei Details ist es bisher glücklicherweise so, dass ein Punkt, den einer unbedingt möchte dann mal dem einen, mal dem anderen eben "egal" sind, sodass die Wünsche dem Budget entsprechend umgesetzt werden. Teilweise haben wir auch länger diskutiert, bis wir eine Lösung hatten, die einfach durch gute Argumente letztlich überzeugt hat (mal war es eher meinem Wunsch entsprechend, mal dem Wunsch meines Partners). Zwecks Farben sind wir uns auch weitestgehend einig und da mein Mann da dank Rot-Grün-Schwäche eingeschränkt ist (auch in Brauntönen und z.T. auch Richtung Blau/Lila) überlässt er mir da primär die Entscheidungen
 
C

chand1986

Sich "bis heute" (wie lange geht das?) nicht auf einen Killefitt wie ein Pflaster einigen zu können, ist kein Streit, keine Diskussion, sondern einfach ein Problem das auf noch tiefer liegende Probleme deutet, die ein bauendes Paar nicht haben sollte...

(Ein Paar an sich mAn nicht, aber egal)
 
Zuletzt aktualisiert 20.04.2024
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