Oberflächenrisse im Estrich

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KlaRa

KlaRa

Moderator
Hallo "Marchonisch".
"Eine freundliche Begrüßung am Anfang des Textes, ein kleines Schlusswort am Ende der Anfrage, das würde die freiwilligen Antwortgeber auch hier in diesem Forum sicherlich erfreuen, zeigt es doch Anstand und Stil."
Dass ein Estrich in dieser auf den Fotos gezeigten Form reißt, das ist schon ungewöhnlich. Dass ein Fließestrich (und hier wäre die interessante Frage zu stellen, ob auf Zement- oder Calciumsulfat-Bindemittelbasis) so reißt, deutet auf mehr hin als nur auf bauliche (konstruktive) Zwänge.
Zwar ist es richtig, dass ein Estrich nach einer Risssanierung (und Risse können in einem Estrich immer sporadisch auftreten) als ordnungsgemäßes Gewerk anzusehen ist, doch sollte bei größerem Rißumfang die Frage nach dem WARUM gestellt werden.
In einem von mir überprüften Objekt in Bad Neuenahr war es zweifellos ein Materialfehler, in einem auch heute wieder von mir zu überprüfenden Hotel in Frankfurt ist es eine Estrich-Sonderkonstruktion, die nicht funktionierte.
Du kannst damit selber entscheiden, ob Du das Problem mit dem Estrichleger, der wohl Dein Ansprechpartner sein wird, löst, oder Du Dir einen Sachverständigen des Gewerks (Estrich- oder Fußbodentechnologie) zur Seite stellen willst.
Die Frage nach dem WARUM kann in Bezug auf die Rissbildungen aus der Distanz nicht beantwortet werden. Dazu muss man die Historie des Estrichs kennen und ggf. die Konstruktion stellenweise öffnen.
Was letztendlich nur heißt, dass der Laie hier überfordert ist und allgemeine Hinweise aus dem Internet auch nicht (immer) hilfreich sein können.
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Gruß und viel Erfolg: KlaRa
 
M

Marchonisch

Vielen Dank an alle für die schnellen Rückmeldungen.

Mein Heizungsbauer sagt, dass dies keine Risse seinen und alles i.o. ist. Gleiches sagt der Architekt.

Dennoch werde ich nochmals den Estrich Leger damit konfrontieren.

Es ist Zement Fließestrich.
 
M

Marchonisch

Sorry, hatte eben nochmals ein Gespräch mit dem Estrich Leger.

Wir haben einen Anhydritfließestrich bekommen. Die Risse sind nur auf der Oberfläche, und verschwinden nach dem schleifen.

Wir haben bei dem eine "riss" die Oberfläche etwas abgetragen. Dannach war kein riss mehr sichtbar.

Sorry für die falsche Info bzgl des Estrich Typs.

Bin jetzt hin und her gerissen und weiß nicht mehr was ich glauben soll.

Wie bewertet ihr das (unter Berücksichtigung der neuen Fakten (sorry))
 
Y

ypg

....
Wir haben einen Anhydritfließestrich bekommen. Die Risse sind nur auf der Oberfläche, und verschwinden nach dem schleifen.

Wir haben bei dem eine "riss" die Oberfläche etwas abgetragen. Dannach war kein riss mehr sichtbar.

.....
Bin jetzt hin und her gerissen und weiß nicht mehr was ich glauben soll.

Wie bewertet ihr das (unter Berücksichtigung der neuen Fakten (sorry))
Warum solltest Du Deinem Estrichleger nicht glauben?
Wenn alles noch geschliffen wird (noch nie gehört), und dann die oberflächlichen Risse (können wir ja nicht erkennen und beurteilen, wie tief die sind), verschwinden, sollte doch alles gut sein.
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
Hallo "Marchonisch".
Oberflächennahe Risse gibt es. Bei Zementestrichen und Beton wie auch bei Calciumsulfatestrichen, wenn letztere nicht als Fließestrich eingebaut wurden (dann sollte es sie nicht geben)
Ein Riss hat erst dann Aufmerksamkeit verdient, wenn es sich um einen Trennriss handelt, der das Estrichgefüge komplett durcheilt. Dieser würde beim Schleifen sicherlich nicht entfernt werden, der oberflächennahe Riss sehr wohl.
Du kannst also nach dem Schleifen selbst erkennen, um was für eine Rissart es sich hier handelt: Oberflächen- oder Trennriss.
Ersterer entsteht meist durch Zugluft in der Frischphase, letzterer erst nach mehreren Stunden oder Tagen, wenn sich die Estrich-Eigenfestigkeit einstellt und sich dann Spannungen über Gefügeschwächen entladen.
Trennrisse müssen einer Risssanierung unterzogen werden, bevor der Bodenleger Hand anlegt. Das ist nichts weltbewegendes, muss aber durchgeführt werden.
Die Kosten hierfür? Als Mangel am Estrich tritt der Estrichleger hierfür erst einmal in die Verantwortung ein.
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(Höflichkeitsformel:)
Gruß: KlaRa
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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