Konkretes Finanzierungsangebot - wie viel muss "übrig" bleiben?

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H

HaraldHirsch

@Musketier: vielen dank!
die Renovierungen betreffen ausschließlich den privat genutzten Anteil. Die Mietwohnungen bleiben wie sie sind. konkret: Haus kostet 350.000 Euro, somit ca 120.000 für die selbst genutzte Wohnung (das ist beinahe komplett aus bar mitteln bezahlbar), dann 230.000 für die beiden Wohnungen, dieser Betrag muss aufgenommen werden.
die Renovierungen und an- und umbauten von 170.000 Euro betreffen nur die selbst genutzte Wohnung und müssen ebenfalls aufgenommen werden.
vermutlich wird es wirklich das beste sein, Termin bei einem Steuerberater zu machen.

aber zurück zu meiner eigentlichen frage ganz von Anfang:
wie machbar, wie stabil wäre das ganze denn in euren Augen? wenn meine Frau nach 2 Jahren wieder halbtags arbeiten geht, sollte das doch gut (sehr gut?) funktionieren?

danke!
 
Musketier

Musketier

Insgesamt ist das doch keine schlechte Ausgangslage und wenn man mal 2 Jahre nicht so viel zurücklegen kann, ist das auch kein Beinbruch, solange man die Rücklagen irgendwann mal wieder aufstocken kann.

Ich glaube du rechnest dich schlechter, als du tatsächlich da stehst.
 
H

HaraldHirsch

danke für die Antwort.
ja das kann gut sein, ich bin generell ein vorsichtiger Typ.
vermutlich ist es mit dem Elterngeld und dann hinterher zb halbtags meiner Frau wirklich gut machbar....

gelernt habe ich aber schon, dass man bei den Bausparvertrag auch aufpassen muss beim Thema Aufteilung nach eigen genutzt und vermietet.

welche stolpersteine gibt es noch, was sollte ich noch beachten?
die Banken verkaufen tatsächlich alles als gut machbar ...
 
Sascha aus H

Sascha aus H

Der Bausparer ist oftmals teurer, da in der Ansparphase nicht getilgt wird, sondern (mittlerweile fast unverzinst) angespart wird, während das Darlehen noch den vollen Betrag ausweist. Damit zahlst du auf einen höheren Betrag Zinsen.
Erst wenn der Bausparer lange läuft, kann das Konstrukt interessant werden. Dem widersprechen aber oft die gewünschten Sondertilgungen. Letztendlich ist ein Bausparer eine Wette auf stark steigende Zinsen.
Vermutlich dürften die wenigstens Bausparer die letzten 2-3 Jahrzehnte die Wette gewonnen haben.

Bei einer Vermietung sieht die Sache anders aus. Dort können die Zinsen als Ausgaben steuermindernd abgesetzt werden.
Eventuelle Sondertilgungen sind dabei vorrangig für das Darlehen der privatgenutzten Wohnung vorzunehmen. Hier würde ich auf hohe Sondertilgungsoptionen bzw. Tilgungswechsel achten.
Moin zusammen,

ich würde hier zum Verständnis gerne noch mal nachhaken / nachfragen.
Grundsätzlich gebe ich dir Recht, vor allem in der Betrachtung der letzten Jahre. Nur aktuell ist es aus meiner Sicht doch eine andere Situation. Die Zinsen werden wohl kaum noch fallen können, also spekuliert man auf gleichbleibende Zinsen oder steigende Zinsen.
Der Bausparvertrag hat meiner Ansicht nach den Vorteil, sich die niedrigen Zinsen auf die gesamte Darlehenssumme zu sichern.
Im Vergleich eines reinen Tilgungsaussetzers + Bausparvertrag zu einem Vollpilger würden wir über die Laufzeit ganze 60.000€ sparen. (Kreditsumme 400.000€, 30 Jahre Laufzeit).

@Musketier : Würdest du deine Meinung auch in der aktuellen Zinssituation so stehen lassen? Mich würden deine Annahmen dazu interessieren.

LG Sascha
 
Musketier

Musketier

Natürlich hängt die Sinnhaftigkeit eines Bausparers von den individuellen Annahmen ab. Je länger die Laufzeit und je höher der Zins nach Zinsbindungsfrist des Annuitätendarlehens angenommen wird, desto sinnvoller der Bausparer. Das ist unbestritten.

Ich habe für mich persönlich Annahmen zum Zeitpunkt des Darlehensabschlusses (2012) getroffen. Auch damals war die allgemeine Annahme tiefer kann der Zins nicht sinken und natürlich hab ich auch steigende Zinsen nach Ende der Zinsbindungsfrist für meine Berechnungen angenommen. Mit meinen Berechnungen hat sich herausgestellt, dass sich ein 20 oder 30 Jähriges Darlehen für uns nicht rechnet, geschweige denn ein Bausparer. Bis jetzt habe ich recht. Erst recht, weil wir regelmäßig sondertilgen. Im Nachhinein hätte sich für uns vermutlich eine 10 Jährige (oder noch besser ein 5 jährige) statt einer 15 Jährigen Zinsbindung gerechnet. Da unsere Finanzierung aber nicht auf Kante genäht ist, hätte uns laut meinen Berechnungen aber auch ein starker Zinsanstieg nach 15 Jahren nicht ganz aus der Bahn geworfen. Mittlerweile hoffe ich, dass wir nach 15 Jahren fast schuldenfrei sind. Das hat sich 2012 aber nicht abgezeichnet.


Du musst für dich verschiedene Angebote einholen und anschließend verschiedene Szenarien durchrechnen. Vermutlich wirst du dann feststellen, dass sich lange Zinsbindungen und der Bausparer nur bei der Annahme stark steigender Zinsen rechnen werden und dann mußt du für dich beurteilen, wie wahrscheinlich du sinkende, gleichbleibende, leicht steigende und stark steigende Zinsen hältst und ob du notfalls auch einen starken Zinsanstieg verkraften kannst. Die Berechnungen kann man dir notfalls abnehmen, die Annahmen mußt aber du treffen. Dein Volltilger ist natürlich das Rundumsorglosdarlehen, aber das kostet natürlich.


Aufgrund der Zielfestlegungen der EZB bezüglich der Inflation und auch der Verschuldungsquote der EU-Staaten halte ich persönlich stark steigende Zinsen >5% für unwahrscheinlich. Das würde in einer Kettenreaktion zum große Crash führen. Ein so starker Zinsanstieg wird also nur Zustandekommen, wenn schon alle Werkzeuge der EZB und aller Europäische Staaten ausgeschöpft wurden und was dann kommt, will ich mir gar nicht vorstellen.
Allerdings hätte ich auch nie negative Zinsen für möglich gehalten. Man kann also immer überrascht werden.

Das alles ist meine persönliche Laienmeinung.
 
Elina

Elina

Bei einem so großen Bausparer würde mich die Abschlussgebühr total abschrecken. Wir haben zwar auch einen Bausparer, aber einen kleinen und den auch nur, weil ja irgendwo die Wohnungsbauprämie hin muß. Ist zwar nicht viel, aber immerhin.
Wir hatten gegen jeden Rat eine 5jährige Zinsbindung auf unsere Baufinanzierung gemacht, 2012. Alle sagten die Zinsen können nicht mehr fallen... jetzt bin ich sehr froh, denn der Zins hat sich noch mal halbiert von 2,5 auf 1,2 - und letztere sind sogar für 10 Jahre. Außerdem wird unsere Anschlussfinanzierung sehr viel günstiger, da wir statt einer 100% Finanzierung vor 4 Jahren jetzt nur noch eine Beleihung von 60% haben, da unser Haus heute das doppelte wert ist und 30k Euro schon getilgt sind. Davon können wir jetzt schon nach 5 Jahren profitieren und nicht erst nach 10 oder 15 Jahren, die wir dann ja auch einen deutlich höheren Zins gezahlt hätten als die 2,5%. Das sind ich weiß nicht wie viele tausende Euro Zinsen, die man dadurch spart. Gut, es hätte auch anders kommen können, aber ich glaub nicht daß die Zinsen wieder großartig steigen werden. Und in 10 Jahren ist die Restschuld bei uns so gering, daß es dann auch egal wäre. Besonders schön, die Rate bleibt genau gleich, aber statt 2% tilgen wir ab nächstes Jahr dann 3,25% (plus Sondertilgungen). Grad am Anfang mit hoher Restschuld macht das einfach eine Menge aus.
 
Zuletzt aktualisiert 16.04.2024
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