Hilfe, Baugrundstück gefunden und nun wie weiter?

4,80 Stern(e) 4 Votes
G

gh541

Hallo zusammen,
nachdem wir uns bereits eine Weile mit dem Thema Hausbau beschäftigt haben, haben wir durch Zufall ein Baugrundstück gefunden, was uns zusagt. Da wir aber noch nicht so weit waren, eine Hausbaufirma auszusuchen und wir auch noch nie ein Grundstück gekauft haben, stellen sich uns nun einige Fragen.
Wir möchten uns das Grundstück nicht "entgehen" lassen anderseits aber auch nicht zu "dumm" daran gehen. Wir wollen ohne Keller bauen.

Grundstück ist aktuell unbebaut u. liegt in einem Dorf in Brandenburg, kein Bebauungsplan sondern §34. Es gibt eine alte Bauvoranfrage. Es gibt keine vorgegebene Grundflächenzahl oder Geschossflächenzahl. Es ist eine Baulücke, die Nachbarn sind bunt gemischt dörflich, bäuerlich. Allerdings liegt das Grundstück im Bereich eines Bodendenkmals (Steinzeitsiedlung) - wie leider viele Dörfer hier. Medien liegen wohl in der Straße vor dem Grundstück. Das Grundstück ist eben und fast unbewachsen. Es gibt wie immer etliche Bewerber.

Fragen nun:
1. Welche Unterlagen und Infos können wir vom Makler erwarten bzw. welche benötigen wir, um vor dem Grundstückskauf ggf. bei den Ämtern klären zu können, ob wir dort das bauen können was wir wollen.
(Können wir auch Unterlagen erwarten, aus denen die konkreten Abmaße Grundstück und Lage der Medienanschlüsse hervorgeht?)

2. Da es neben uns weitere Bewerber gibt, was kann/ sollte man tun, um Klärungen herbeizuführen ohne sich in hohe Kosten zu stürzen, da man vielleicht das Grundstück nicht bekommt?

2. Wir wissen wie das Haus etwa aussehen soll und hatten dazu auch mit einigen Hausbaufirmen Kontakt, allerdings bisher ohne konkret zu werden. Ist es nötig VOR dem Kauf eine Baufirma (Fertighaus) auszuwählen oder kann das warten?
Für uns war das bisher wie die Frage mit dem Huhn und dem Ei. Was zuerst? Hab ich das Grundstück zuerst, weiss ich nicht, ob mein Wunschhaus darauf passt. Will ich das Haus zuerst, kann ich das ja schlecht planen ohne das Grundstück zu kennen. Wie ist hier die beste Vorgehensweise?

3. An welche Behörden sollten wir uns wenden, um vor Grundstückskauf (möglichst kostenlos und ohne lange Wartezeit) etwa herauszufinden, ob wir dort das bauen dürfen was wir wollen und ggf. mit welchen Erschließungskosten/ sonstigen Kosten zu rechnen ist. (Bauamt, Versorger, Denkmalschutz) Sollten wir das selbst oder besser die Hausbaufirma?

4. Die Sache mit dem Bodendenkmal gibt uns zu denken wegen der ungewissen Kosten oder Bauverzögerung. Hat hier jemand Erfahrungen oder Tipps? Da müssen wir sicher auch anderswo in der Gegend mit rechnen, daher sollten wir das vielleicht angehen? Ist es üblich, dass der Käufer hier diese vorher unbekannten Kosten tragen muss? Lassen sich diese Kosten ggf. vorab irgendwie ermitteln?

5. Welche Erschließungskosten trägt üblich der Käufer bzw. (hat er schon getragen) welche könnten noch auf uns zukommen (Medien in der Straße)

6. Muss das Grundstück durch uns noch mal vermessen werden oder ist es üblich, dass es das schon ist bzw. beim letzten Verkauf (vor ein paar Jahren) vermessen wurde?

7. Wie ist das mit einer Bodenuntersuchung. Sollte man die vor dem Kauf machen?

8. Wie ist das mit dem Preis. Wir kennen die Bodenrichtwerte. Aber was, wenn das Grundstück nur mit höherem Gebot zu haben ist. Finanziert die Bank das dann auch, obwohl der Kaufpreis über dem Wert liegt?

An was sollten wir sonst noch denken?

Für jeden Hinweis und Rat schon mal Dankeschön!
 
S

SirSydom

1) Katasterauszug sollte beim Vermessungsamt oder so erhältlich sein, ggf, vom Verkäufer oder Makler
2) Zum Grundstückskauf brauchst du keine Hausbaufirma. Ggf. kann aber eine Beratung und Unterstützung sinnvoll sein, eben um zu klären was gebaut werden darf. Dafür ist aber eine "Hausbaufirma" eher ungeeignet. Ggf. Architekt.
3) Bauamt anrufen, fragen. Kann klappen, oder auch nicht. Verbindlich wäre nur eine Bauvoranfrage
5) Frag bei den Versorgern an: Telekom hat idR Pauschale von 600€, Strom beim örtlichen Netzbetreiber, Wasser beim örtlichen Netzbetreiber, Abwasser meist Gemeinde.
7) Es wird meist dazu geraten. Du kannst aber auch z.B. mal bei den Nachbarn rumgehen und fragen - dann weißt du idR schon, ob extrem teure Gründungen wie Pfahlgründung oder Bodenaustausch erforderlich sind.
8) Bank fragen. Wir haben ca. 50% über Bodenrichtwert gekauft. War kein Problem, die Banken kennen das.

Frag nach Altlasten, früherer Bebauung und Nutzung.
Schau dir die Straße an, frag ggf. bei der Gemeinde an, ob noch Kosten ausstehen für Straßenerneuerung, oder ob eine solche bald geplant ist.
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
Im Forum Bauland / Baurecht / Baugenehmigung / Verträge gibt es 3121 Themen mit insgesamt 42263 Beiträgen

Ähnliche Themen
16.01.2021Grundstückskauf - Risiko eines „verbundenen Geschäfts“? Beiträge: 61
23.10.2018Makler verkauft Haus ohne aktuelle Baugenehmigung. Notarkosten? Beiträge: 25
01.07.2022Bauwartungsland in Hochwald/Hunsrück - Aktuelle Erschließungskosten? Beiträge: 10
28.12.2013Baulandumwandlung Feldgrundstück, Widerspruch/Bauamt, Baugesetze Beiträge: 13
17.06.2016Weiteres Vorgehen bei Ablehnung Bauvoranfrage Beiträge: 35
07.11.2017Welche Fragen an das Bauamt stellen? Beiträge: 19
13.02.2017Bodengutachten vor Grundstückskauf? Beiträge: 20
01.12.2013Welche Vermessung brauche ich? Vermessen vorm Bodengutachten? Beiträge: 12
02.07.2015Erschließungskosten für Gas und Abwasserleitungen Beiträge: 11
10.05.2019Anschluss Werkvertrag vor Grundstückskauf? Beiträge: 30
13.03.2023Bauvoranfrage Grundstückskauf: Was gilt es zu beachten? Beiträge: 24
13.01.2021Makler Betrug oder Steuerhinterziehung ? Beiträge: 63
13.07.2017Braucht man die Bauabnahme vom Bauamt? Beiträge: 15
21.03.2015Grundstück und Makler Beiträge: 16
11.04.2017Bauamt will Ortsbesichtigung. Beiträge: 116
04.05.2021Makler für Eigentümer - Nutzen / Vorteile? Beiträge: 153
02.10.2018Verhandlungsstrategie mit dem Makler und dem VK Beiträge: 40
24.06.2021Makler nimmt zur Finanzierung nicht klar Stellung. Wie verhalten? Beiträge: 42
01.11.2019Immobilie kaufen - Wie vorgehen? Makler, Bank, Eigentümer? Beiträge: 15
04.07.2017Probleme mit Bauamt wegen Anböschen, Stützmauern! Beiträge: 27
28.10.2019Verkauf Eigentumswohnung über WEG oder Makler Beiträge: 55
20.10.2014Vorvertrag mit GU zum Bau eines Hauses nach Grundstückskauf Beiträge: 16
19.02.2015Erschließungskosten §127 Baugesetzbuch Beiträge: 12
27.01.2024Hauskauf über Makler, nun Vertrag gekündigt Beiträge: 18
11.03.2018Hinterbebauung Erschließungskosten? Beiträge: 30
22.02.2017Bauvoranfrage - Was ist relevant? Beiträge: 12
08.06.2018Erschließungskosten - Wie werden die berechnet? Beiträge: 10
13.05.2018Erschließungskosten bei nachträglicher Bebauung Beiträge: 10
29.03.2021150 Euro / qm Erschließungskosten = realistisch oder Wucher? Beiträge: 58

Alle Bilder dieser Forenkategorie anzeigen
Oben