Baugrundgutachten nicht korrekt - und nun?

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C

crazycube81

Hallo zusammen,

Danke für Eure Rückmeldungen. Kurz vorab, wir sind nicht auf Schadenersatz o.ä. aus, für uns gilt es, eine Lösung zu finden, wie man das Problem sauber und schnell lösen kann - allerdings mit der Maßgabe, dass nicht von vornherein alle Verantwortung abgestritten wird. Beim Termin heute hat uns der Geologe die Problematik erläutert (einen Fehler hat er natürlich nicht eingeräumt), und auch mögliche Lösungen wurden mit dem Bauunternehmen besprochen. Theoretisch wäre wahrscheinlich unsere bisherige Lösung mit Sickerschacht möglich, es besteht aber das Risiko bei starken Regenfällen, dass wir dann im Wasser stehen könnten. Die zweite Idee war eine wasserdichte Bodenplatte + verstärkte Kellerwändebeschichtung, Risiko ähnlich und von der Ausführung bei Doppelhaushälfte schwierig. Damit wären wir dann bei einer weissen Wanne + Neuberechnung der Statik. Alle Optionen werden jetzt erst einmal gerechnet und dann wird noch mal ein Termin stattfinden.

Woher das Wasser eigentlich kommt ist noch nicht ganz klar, evtl. durch einen Brunnen auf der anderen Straßenseite oder den alten Kanal, es tritt nur auf einigen QM raus. Hier sind wir am Montag schlauer, dann werden die Kanalarbeiten starten. Evtl. haben wir ja Glück und es findet sich etwas, was sich einfacher lösen lässt.
Aus meiner Sicht werden wir im negativen Fall wohl um die Kosten der weissen Wanne nicht herumkommen, da wir diese, hätte das Gutachten bereits die Empfehlung gegeben, auch hätten zahlen müssen. Kosten, die jetzt zusätzlich noch anfallen (Statik usw.) werden wir aber mit dem Geologen noch klären, inwiefern er hier ein Entgegenkommen zeigt, schließlich wurde die Statik basierend auf seinem Gutachten berechnet und ist jetzt noch mal erforderlich.

So, jetzt erst mal ein kaltes Bier, wünsche einen schönen Abend.

LG
Crazy
 
C

crazycube81

Hallo zusammen,
nachdem nun einige Tage vergangen sind wollte ich für diejenigen, die es interessiert, den Ausgang unseres Problems schildern. Wir waren eigentlich schon auf eine weiße Wanne und den damit verbundenen Zusatzkosten eingestellt, allerdings hat sich dann nach Untersuchungen herausgestellt, dass der Grund für den Wassereintritt eine alte Leitung in der Straße ist, welche wohl schon jahrelang undicht war. Diese wurde zunächst abgedichtet, danach war kein Wassereintritt mehr feststellbar. Ein paar Tage später hat man dann nochmals die Leitung geöffnet und kurze Zeit später wiederum einen Wassereintritt festgestellt. Damit hat sich tatsächlich diese alte Leitung als Ursache herausgestellt, die nun komplett abgedichtet wurde. Für uns natürlich ein Riesenglück, aber diese Tage waren ein auf und ab...

LG
Crazy
 
V

Voki1

UPS ...

Zu schnell geschrieben. Glückwunsch, dass dieses erste Problem nun umschifft ist und der Sachverständige sich nicht geirrt hat. Der hat sicherlich auch gegrübelt und nach den Ursachen der Falscheinschätzung gegoogelt.
 
tomtom79

tomtom79

Ich hoffe es stört nicht wenn ich hier auch kurz was schildere.

Wir haben auch ein Bodengutachten in Auftrag gegeben gehabt. Laut Geologe
sollte alles kein Problem sein.
Am Tag als dann der Erdaushub begonnen hat wurde uns mitgeteilt das Sand gefunden wurde, eine ca 90cm dicke Schicht. Geologe wurde benachrichtigt und vor Ort beschlossen das das Streifenfundament tiefer gelegt werden muss.
Klar ist es jetzt zu spät noch was zu ändern aber hätte der Geologe das sehen müssen?

Was ich auch ziemlich übertrieben fand für 3.75h Gesamtarbeitszeit verlangte er 280 Euro + 2h Anfahrtsweg noch mal 160euro.

Eigentlich hätte dieser Nachbesuch kostenlos sein müssen da er ja in meinen Augen einen Fehler gemacht hat der mich jetzt mehr kostet.

Oder sehe ich das falsch?
 
f-pNo

f-pNo

Wir haben auch ein Bodengutachten in Auftrag gegeben gehabt. Laut Geologe sollte alles kein Problem sein.
Am Tag als dann der Erdaushub begonnen hat wurde uns mitgeteilt das Sand gefunden wurde, eine ca 90cm dicke Schicht. Geologe wurde benachrichtigt und vor Ort beschlossen das das Streifenfundament tiefer gelegt werden muss.
Klar ist es jetzt zu spät noch was zu ändern aber hätte der Geologe das sehen müssen?

Was ich auch ziemlich übertrieben fand für 3.75h Gesamtarbeitszeit verlangte er 280 Euro + 2h Anfahrtsweg noch mal 160euro.

Eigentlich hätte dieser Nachbesuch kostenlos sein müssen da er ja in meinen Augen einen Fehler gemacht hat der mich jetzt mehr kostet.
Naja - ich hatte weiter oben im Thread ja schon geschrieben, dass die Bohrungen nur eine punktuelle Einschätzung geben können.
Verläuft die Sandschicht unter der gesamten Hausgrundfläche oder nur in einem bestimmten Bereich? Wurde in diesem Bereich auch gebohrt?

Wenn dort gebohrt wurde, gebe ich Dir Recht. Dann hätte es der Geologe sehen müssen.
Hat er an anderen Stellen seine Bohrungen gesetzt, ist es einfach dumm gelaufen. Der Geologe ist nun mal kein Hellseher und weiß somit nicht, wie der gesamte Untergrund aussieht. Ich nehme an, es gibt Vorgaben, wie die Bohrungen auf dem Grundstück anzuordnen sind, um die größte "Vorhersagewahrscheinlichkeit" zu erreichen. Nur kann es trotzdem Abweichungen geben.

Wenn der Geologe ehemals die Bohrungen an der Stelle gesetzt hatte, wo dann auch die Sandschicht gefunden wurde, sind meiner Laienmeinung nach die Zusatzkosten nicht auf Dich umzulegen. Wurde der Sand an anderer Stelle gefunden, wäre das in Rechnung stellen legitim.

Allerdings weiß ich nicht, inwiefern es für Geologen auch so was ähnliches wie eine Gewährleistung gibt.
 
Zuletzt aktualisiert 24.04.2024
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