Kein Baustromkasten, Strom vom Nachbarn nehmen

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K

kubus

In vielen Leistungsbeschreibungen steht auch proforma drin, dass es eine Anschlussmöglichkeit für einen Kran geben muss, obwohl der oft gar nicht benötigt wird. Die Bauleistungsbeschreibung muss halt so ziemlich jede Eventualität abdecken, egal ob man ein Einfamilienhaus auf ein topfebenes, von allen Seiten frei zugängliches Grundstück baut, oder ein mehrstöckiges Mehrfamilienhaus in einer Baulücke im historischen Altstadtbezirk.

Insofern frag dein Bauunternehmen einfach noch mal, ob tatsächlich ein Kran benötigt wird.
 
K

Knöknö

Ja er will einen Kran stellen. Werd mir einfach mal überlegen wie ich es anders machen kann 32 a werden für alles in Spitzenzeiten nicht langen. Wenn halt Bewegungen vom Kran gleichzeitig benützt werden.
 
E

Elektro1

Moin,

ich (E-Meister) sage mal folgendes dazu:

Rein technisch könnte dein Vorhaben machbar sein.
Der Kran wird keine vollen 32A ziehen.
Dennoch ist davon abzuraten.

Da du, wie du ja schreibst, Elektriker bist solltest du auch einiges über die Selektivität wissen.
Soll heißen die Sicherung bei deinem Nachbarn sollte besser eine gL Sicherung 50A sein. 35A würden eventuell aufgrund der Leitungslänge der Zuleitung nicht ausreichen.
Nun ist aber zu prüfen, was für Sicherungen dein Nachbar im Hausanschlusskasten verbaut hat.
Sind die kleiner als deine Vorsicherung....na das muss ich wohl nicht weiter erklären.

Wozu willst du einen FI beim Nachbarn setzen?
Die Leitung wird ja durch gL Sicherungen geschützt, nicht durch den FI und an die Zuleitung direkt hängst du hoffentlich keine Verbraucher.

Denk dran: setzt du selber den Baustromkasten bist du für die tägliche Prüfung verantwortlich (siehe BG-Richtlinien)
D.h jeden Tag Kontrolle ob Sicherungseinrichtungen noch i.O und entsprechendes Protokoll.
Hast du entsprechende Befähigungen dazu?
Nach deiner Fragestellung würde ich dies glatt verneinen (sorry)
Ich weiß, dass sowas kaum auf den Baustellen gemacht wird. Ist aber nicht nach Vorschrift und wir deutschen lieben ja die Vorschriften.

Weiter musst du an die richtige Dimensionierung der Zuleitung und dem Spannungsfall beachten.

U.U muss du auch an einen Zähler bei deinem Nachbarn denken, der will dir den Strom sicherlich nicht schenken.

Also wenn du alle benötigten Komponenten kaufen musst und entsprechende Preise hast,
würde ich erst mal ausrechnen ob sich das überhaupt lohnt.
Die Hauptleitung zum Haus muss eh gemacht werden und da kannste auch deinen eigenen Baustromkasten anhängen....


Zumal: wie gut kennst du deinen Nachbarn?
Kannst du dir sicher sein, dass er dir nicht mal den Stecker zieht, wenn ihm was nicht passt?
Was machst du, wenn es Probleme in seiner E-Verteilung gibt und du keinen Strom mehr hast? Wohlmöglich dann wenn grad ein Balken am Kran hängt und bei ihm niemand zu Hause ist?
Oder du durch einen Fehler (z.b Phase und Null vertauscht) bei Ihm die ganze Installation
aufrauchen lässt?

Nun solltest du selber entscheiden können.

Gruß

EF
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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