Baukosten bei Bau mit Architekten. Was sagt eure Erfahrung?

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K1300S

K1300S

Er kann das natürlich in Teilen delegieren, aber gewiss nicht bis zu dem Punkt, dass ihn der GU selbst der Baustelle verweist - auch wenn das gerüchteweise hier und da mal versucht wird.
 
X

xycrazy

Toppi wo in BW baut ihr denn? Komme auch aus der Gegend und finde euren Grundstückspreis spannend. Gerne auch PN
 
A

Aladelta

Hallo,
ich bin zur Zeit auch in Hausbauplanung. Falls das Bauamt in Waiblingen mal den Antrag bearbeiten möchte/kann/will.

Im letzten Jahr hatte ich mich mit Fertighaus und Massivhaus auseinander gesetzt.
Bauen möchte ich zweigeschossig mit Hochparterre, Einliegerwohnung und ausbaufähigem Dach. Betontreppen.
Gewerbliche Vermietung mit erhöhtem Schallschutz bzw. Ferienwohnungen.

Die Preise lagen über Generalunternehmer für den Edelrohbau geschlossen beim
Holz-Fertigbau zwischen 280.000.-- € und 400.000 € und unterschieden sich in Holzboden oder Betonboden.

Das Massivhaus aus Porenbeton kostet zwischen 260.000.-- € bis 750.000.-- €. Die preiswerte Ausführung als veredelter Rohbau, die teure Ausführung als Sorglos Paket.

Entschieden habe ich mich für die preiswerte massiv Komponente. Das Angebot hat mir mit dem Massenauszug auf VOB Basis am Besten zugesagt. Es handelt sich dabei um einen Betonbaumeister mit einem Planverfasser (Statiker). Damit wird das gesamte Haus einschließlich Garage und Einzelraum Zwangsbelüftung auf ca. 500.000.-- € kommen und ist von mir individuell geplant.

Wirklich raten kann ich meine Vorgehensweise keinem Unerfahrenen. Die Abrechnung der Architekten geht nach der Honorarabrechnung für Ingenieure und Architekten. Kostet im Buchhandel ca. 20 €. Dort steht alles sehr schön aufgelistet. Nun mit dem Architekten die Kategorie verhandeln. Noch aufschreiben, dass darin alles enthalten ist: keine Kopier-; Büro usw -Kosten.

Denkt dran, dass bei fast allen die Fachplaner, der Anschluss, Bauamt, Stadtwerke usw. extra kommen. Das macht dann oftmals nochmals viel Geld aus.

Das Fertighaus hat viele Vorteile, vor allem wenn man es nur als Eigenheim nutzt. Die Kabel und Rohrleitungen lassen sich in der Installationsebene super verlegen. Aber im Ernst. Glaubt ihr den Herstellern, dass die Isolierung nach 20 Jahren noch die Spannkraft hat um überall zu isolieren. zu viele Wassereinbrüche habe ich bei genauerem Betrachten an bestehenden Fertighäusern gesehen.
Ein Massivhaus ist auch auf Grund seiner sehr viel höheren Masse träger im Hitze- und Kälteschutz.

Wenn ich heute nochmals mein erstes Haus bauen würde, dann Schlüsselfertig und zahlbar bei Einzug über ein Sperrkonto. Hausabnahme über einen Sachverständigen.
Garage als Fertiggarage mit Zisterne drunter. Die Zisterne hat den Vorteil, dass man nur ein Schotterbett benötigt. Der Garagenboden spannt den Deckel.

Gruß aus Waiblingen.
 
D

Doc.Schnaggls

Das Fertighaus hat viele Vorteile, vor allem wenn man es nur als Eigenheim nutzt. Die Kabel und Rohrleitungen lassen sich in der Installationsebene super verlegen. Aber im Ernst. Glaubt ihr den Herstellern, dass die Isolierung nach 20 Jahren noch die Spannkraft hat um überall zu isolieren. zu viele Wassereinbrüche habe ich bei genauerem Betrachten an bestehenden Fertighäusern gesehen.
Ein Massivhaus ist auch auf Grund seiner sehr viel höheren Masse träger im Hitze- und Kälteschutz.
Sorry, hast Du eigentlich auch nur ein bisschen Ahnung von dem, über das Du hier schreibst?

Wozu braucht beispielsweise eine Holzfaserdämmung Spannkraft?

Was bitte haben Wassereinbrüche mit der Isolierung zu tun?

Welches Bauprinzip hat bei gleicher Wandstärke die besseren Isolationswerte und somit den besseren Hitze- oder Kälteschutz?

Ich wünsche Dir viel Freude in Deinem Betonbau.
 
A

Aladelta

Die Dämmung von Fertighäusern ist mehrschalig aufgebaut. In drei Fällen entsprach der Wandaufbau des Angebotes nicht dem prospektierten Wandaufbau.
In allen Fällen wurde in den inneren Isolationsschichten mit Mineralwolle gearbeitet. Diese Mineralwolle brachte rechnerisch den höchsten Wärmewiderstand im Wandaufbau.
Meine Frage an die Fertighausbauer war: Wie haltet ihr die Mineralwolle gegen die jahrelange Einwirkung von Schwerkraft fest? Die Antwort war: Ist nicht notwendig.

Wir haben das Problem, dass die Wärmeisolationswirkung trotz guter Sichtung innerhalb von 10 Jahren nennenswert abnimmt. In manchen Fällen sogar halbiert. Das wissen wir aus Aufzeichnungen an Kraftwerken. Persönlich bin ich geschäftsführender Wärmetechnikingenieur mit einem Studium in der Verfahrenstechnik.

Der Vorteil bei Masse (Massivhaus) ist die Hysterese (Phasenverschiebung zwischen Energieeintrag zu -Auswirkung). Da die Erwärmung mit der Masse proportional ist und heute ist der Hitzeschutz eher im Vordergrund. Ist es besser, den wärmsten Punkt in einen Zeitraum zu schieben, an dem eine große Temperaturdifferenz zwischen innen und außen herrscht. Das ist z.B. nachts ab 2...3 Uhr in warmen Nächten möglich. So lange muss das Haus aus seiner Masse leben. Das ist Physik und mit der lässt sich nur schwer verhandeln.

Für alle die nicht wissen, was Hysterese ist, ein ganz einfaches Beispiel: Am 21. Juni haben wir den höchsten Energieeintrag der Sonne auf die Erde und im August wirds richtig heiß. Am 21. Dezember haben wir die wenigste Sonne und im Februar ist es bitter kalt. Damit haben wir auf der Erde eine Hysterese von ca. 2 Monaten. Und genauso ist es in einem Haus. Ich hoffe ich werde jetzt nicht gesteinigt.

In diesem Sinne noch viel Spaß im Forum.
Ich klink mich dann mal wieder aus.
 
D

Doc.Schnaggls

Die Dämmung von Fertighäusern ist mehrschalig aufgebaut. In drei Fällen entsprach der Wandaufbau des Angebotes nicht dem prospektierten Wandaufbau..
Was soll mir diese Aussage sagen?

In allen Fällen wurde in den inneren Isolationsschichten mit Mineralwolle gearbeitet. Diese Mineralwolle brachte rechnerisch den höchsten Wärmewiderstand im Wandaufbau.
Meine Frage an die Fertighausbauer war: Wie haltet ihr die Mineralwolle gegen die jahrelange Einwirkung von Schwerkraft fest? Die Antwort war: Ist nicht notwendig.
Warum auch? Richtig eingebaut passiert da auch nichts. Wenn Mineralwolle so ungeeignet ist wie Du schreibst, frage ich mich, warum sie auch bei den Massivhäusern als Dämmung in den Dachflächen verwendet wird. Sollte es dort keine Schwerkraft geben?

Wir haben das Problem, dass die Wärmeisolationswirkung trotz guter Sichtung innerhalb von 10 Jahren nennenswert abnimmt. In manchen Fällen sogar halbiert. Das wissen wir aus Aufzeichnungen an Kraftwerken. Persönlich bin ich geschäftsführender Wärmetechnikingenieur mit einem Studium in der Verfahrenstechnik.
Wer hat hier was gesichtet?

Der Vorteil bei Masse (Massivhaus) ist die Hysterese (Phasenverschiebung zwischen Energieeintrag zu -Auswirkung). Da die Erwärmung mit der Masse proportional ist und heute ist der Hitzeschutz eher im Vordergrund. Ist es besser, den wärmsten Punkt in einen Zeitraum zu schieben, an dem eine große Temperaturdifferenz zwischen innen und außen herrscht. Das ist z.B. nachts ab 2...3 Uhr in warmen Nächten möglich. So lange muss das Haus aus seiner Masse leben. Das ist Physik und mit der lässt sich nur schwer verhandeln.
Sehr beeindruckend. Sollte das stimmen hat Dein Massivhaus aber genau damit auch einen unbestreitbaren Nachteil: Es dauert auch viel länger, bis ein durch Sonneneinstrahlung aufgeheiztes (überhitztes) Massivhaus im Sommer wieder auf erträgliche Temperaturen abkühlt.

Für alle die nicht wissen, was Hysterese ist, ein ganz einfaches Beispiel: Am 21. Juni haben wir den höchsten Energieeintrag der Sonne auf die Erde und im August wirds richtig heiß. Am 21. Dezember haben wir die wenigste Sonne und im Februar ist es bitter kalt. Damit haben wir auf der Erde eine Hysterese von ca. 2 Monaten. Und genauso ist es in einem Haus. Ich hoffe ich werde jetzt nicht gesteinigt.
Dieser Aussage kann ich ausnahmsweise in Teilen zustimmen. Sie gilt allerdings nur für die Nordhalbkugel und nicht für die ganze Erde, Herr Ingenieur...
 
Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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