So, jetzt muß ich dann doch mal meinen Kommentar los lassen. Vieles, was ich auch so sehe, wurde schon gesagt - wiederhole ich daher nicht.
Der lange Weg von der Küche zum Esstisch oder auf die Terrasse - naja, hatten wir ja schon öfter, daß sich jemand sein Fitness-Studio mit eingeplant hat. Wer das so will, soll das machen. Wenn man in Zeiten von Corona nicht mehr ins Studio kann, ist das ja durchaus eine Möglichkeit. Ich persönlich hätte keine Lust für jedes Glas Wein am Abend, egal ob ich im Wohnzimmer hocke oder auf der Terrasse, eine kleine Weltreise machen zu müssen. Auch für's Käsebrot wäre mir das zu doof. Aber wie gesagt: muß jeder selber wissen.
Die Aufteilung im Bad kann nicht nur, sondern sollte optimiert werden. Und zwar BEVOR man das Bauen anfängt, denn die Leitungen müssen entsprechend projektiert werden. Ansonsten finde ich Sauna im Bad super, haben wir auch. Über Liegen würde ich mir keine Gedanken machen, nebenan ist das Schlafzimmer, da kann man sich auch ganz prima lang machen. Sauna würde ich mir mit Blick nach außen gönnen, der Ausblick dort soll ja sehr schön sein.
Ich kann auch voll verstehen, daß man den Besuch im persönlichen Bereich OG nicht haben will. ABER - jetzt das wirklich GROSSE ABER:
Wo soll er denn hin, der Besuch? Immerhin 10x Schlafgäste im Jahr. Das ist dann doch fast jeden Monat einmal. Und dann soll der Besuch auf der Schlafcouch im Wohnzimmer schlafen? Nicht dein Ernst???
Das würde ich weder mir noch dem Besuch antun wollen. Klar, in einer kleinen Wohnung wird man kaum eine andere Möglichkeit haben - aber in einem Haus mit >150qm? Das würde ich als Gastgeber nicht wollen, daß ich jeden Tag bei Übernachtungsgästen im Wohnzimmer das Bett aufbauen darf und früh dann wieder abbauen muß. Und der Gast hat nicht einen kleinen persönlichen Bereich, wo er mal die Bux oder den Schlafanzug über einen Stuhl hängen kann. Nein, muß alles weg geräumt werden, denn im Wohnzimmer möchte wohl keiner seine Unterwäsche oder Schlafanzüge präsentieren. DAS IST NICHT DEIN ERNST, ODER?
In den Standardhäusern wird das durch ein Büro im EG gelöst: Büro an allen Tagen, Gästezimmer bei Besuch. Büro braucht ihr nimmer, da solltet ihr eine andere Lösung finden; aber ohne Gästezimmer geht das bei soviel Besuch wirklich nicht.
Die desolate Garderobensituation wurde schon angesprochen und auch, daß der Gatte wohl gerne fernseht, die Gattin aber eher nicht.
Ganz ehrlich: das sind Aussagen, die der Architekt braucht. In dem Fall wäre mein erster Gedanke: entweder ein Garderobenraum abzwicken, in dem ein Schrank für alle Mäntel, Jacken, Mützen, Schals ist, wo man sich ausziehen kann, wenn man rein kommt, evtl. noch ein Schrank mit Putzequipement und den groß genug, daß da noch ein Gästebett rein paßt.
Oder ich zwacke dem großen Wohnraum eine Ecke ab, die normal entweder für den TV-liebenden Gatten ein TV-Zimmerchen darstellt mit bequemer Couch, die auch ein (gutes!) Bett enthält oder der abgewackte Raum wird ein kuscheliges Lese-, Handarbeits- oder-sonst-was-Eck für die nicht TV-affine Gattin, ebenfalls mit besagter guter Schlafcouch. Den Raum mit einer großen Flügeltür oder Schiebetür zum Abtrennen - normal steht die wohl offen, aber bei Besuch kann ich da meinem Gast einen intimen Raum bieten. Oder ich mach die Türe zu, wenn mir das TV-Programm des werten Gatten auf die Nerven geht - auch nicht schlecht!
In beiden Fällen gönne ich aber meinem Gast ein Minimum an Privatbereich und mir als Gastgeber die Freiheit, nicht ständig das Bett auf- und abbauen zu müssen.
Was für euch mehr Sinn macht, entweder die TV-Ecke oder das Lesezimmer, das könnt ihr entscheiden. Oder ob die Lösung mit dem Gäste-/Garderobenzimmer euch mehr zusagt (bei Besuch muß man halt dann wirklich die Haken in dem zu kleinen Eingangsbereich nutzen), egal, aber irgendwo eine Ecke für die doch anscheinend häufigen Gäste muß hier auf jeden Fall noch geschaffen werden!