Warum gehen die Baupreise nicht runter?

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Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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Y

Yosan

Und da stelle ich mir die Frage, warum ihr solche Punkte nicht bei der Wahl des Wohnorts schon betrachtet habt, sondern erst jetzt. Ich gehe davon aus, dass die mangelnde Infrastruktur bereits bei Bau/Kauf der Immobilie bekannt war. Genauso bekannt war wahrscheinlich auch der Trend zu teurerem Sprit. Zwei im Vorfeld bekannte Risiken. Ihr habt die Risiken aber damals bewusst in Kauf genommen, weil andere Faktoren wichtiger waren. Vielleicht der Preis der Immobilie oder irgendetwas Anderes.

Genauso verhält es sich mit dem Heizungsgesetz: Es ist davon auszugehen, dass Gas/Öl teurer werden. Ist einem Teil der Bevölkerung allerdings egal, sie will trotzdem an diesem Enerieträger festhalten, um dann nach den zu erwartenden Preissteigerungen sagen zu können:

"Ich kann mir mit meiner Rente/Einkommen das Heizen nicht mehr leisten."
Das finde ich immer schade, wenn auf Missstände (fehlender ÖPNV auf dem Land) hingewiesen wird und dann kommt sofort "ja selbst schuld"...wenn alle in den Städten leben sieht es dann da wie aus? Vermutlich nicht mehr lebenswert.
Aber tatsächlich war exakt dieser Ort ursprünglich nicht geplant aber uns sind eine Woche vor dem Notartermin die Verkäufer der eigentlich geplanten Immobilie abgesprungen...die wäre in einem Ort mit Kita, Schule und besserer Anbindung gewesen.
Aber egal...du magst das ja uns konkret vorwerfen können, aber Leute die vor 5-10 Jahren hier gebaut/gekauft haben oder aber einfach nicht hier weg gezogen sind, wenn sie schon hier wohnten, kannst du doch jetzt nicht sagen, dass sie diese Entwicklungen in der Geschwindigkeit doch bitte hätten kommen sehen müssen...wohlgemerkt mit gleichzeitiger Annahme, dass der ÖPNV eben nicht gleichzeitig ausgebaut wird
 
O

Oetti

Das finde ich immer schade, wenn auf Missstände (fehlender ÖPNV auf dem Land) hingewiesen wird und dann kommt sofort "ja selbst schuld"...wenn alle in den Städten leben sieht es dann da wie aus? Vermutlich nicht mehr lebenswert.
Aber tatsächlich war exakt dieser Ort ursprünglich nicht geplant aber uns sind eine Woche vor dem Notartermin die Verkäufer der eigentlich geplanten Immobilie abgesprungen...die wäre in einem Ort mit Kita, Schule und besserer Anbindung gewesen.
Aber egal...du magst das ja uns konkret vorwerfen können, aber Leute die vor 5-10 Jahren hier gebaut/gekauft haben oder aber einfach nicht hier weg gezogen sind, wenn sie schon hier wohnten, kannst du doch jetzt nicht sagen, dass sie diese Entwicklungen in der Geschwindigkeit doch bitte hätten kommen sehen müssen...wohlgemerkt mit gleichzeitiger Annahme, dass der ÖPNV eben nicht gleichzeitig ausgebaut wird
Das war von mir nicht als Vorwurf gedacht. Ich habe ja auch geschrieben, dass es vermutlich gewichtige Gründe für die Wohnortwahl gab. Und das hast du ja gerade bestätigt.

Wir wohnen auch sehr ländlich (Stadt mit 5.500 Einwohnern). Und um uns herum sind quasi nur Dörfer, ohne Kitas, Läden, schlechter Breitband- und Handyempfang und kein ÖPNV. Wir haben uns dort auch Immobilien und Bauplätze angesehen. Da gab es vor fünf Jahren voll erschlossene Bauplätze mit 800 m2 für unter 20.000 Euro. Es war hier von Anfang klar, dass man für die grundlegenden Dinge immer ein Auto benötigen wird, außer es werden Kita, Schule, Läden und ÖPNV gebaut. Dass das alles nicht kommen wird und gleichzeitig Benzin teurer werden wird, war damals schon absolut absehbar.

Da meine Oma in genau so einem Dorf gewohnt hat und weder zum Einkaufen, noch zum Arzt alleine gekommen ist, war für uns von Anfang an klar, dass unser Wohnort über eine gewisse Infrastruktur verfügen muss. Wir waren damals zu allen Immobilien, die wir angesehen haben, mit den Fahrrädern hingefahren und haben uns dann gefragt, ob wir diese Strecke im Sommer und Winter notfalls mit dem Rad zurücklegen möchten, um z. B. einzukaufen oder das Kind zur Kita zu bringen.
 
WilderSueden

WilderSueden

Und uns geht es hier im örtlichen Vergleich ja nichtmal schlecht, sodass ich fürchte, dass viele tatsächlich in wenigen (!) Jahren nicht mehr wissen, wie sie klarkommen sollen, wenn nicht endlich auch auf dem Land die öffentlichen Verlehrsmittel deutlich (!!) ausgebaut werden.
Das Problem ist, für ÖV braucht man viele Menschen. Sonst kommt das raus, was man heute häufig auf dem Land sieht. Die Kleinstadt ist alle 1-2 Stunden an die Kreisstadt angebunden, weitere Anschlüsse sind unkoordiniert. Um zum Bus/Bahn zu kommen, braucht man aus den Dörfern häufig das Auto. Wenn ich aber mal im Auto sitze, steige ich kaum in den Bus, um dann 10km damit zu fahren. Entsprechend schlecht genutzt ist der ÖV und damit dreht sich die ganze Sache im Kreis. ÖV ist unterhalb einer gewissen Bevölkerungsdichte einfach nicht praktikabel, vom Schulbus und eventuell einer Schulbuserweiterung für Pendler mal abgesehen. Um ein Auto abzuschaffen, braucht es ÖV von früh morgens bis spät abends, meist in 15-Minuten-Taktung.

Statt sich weiter in die Sackgasse mit dem teuren ÖV zu manövrieren, wäre es viel wichtiger, dass endlich mal die Radinfrastruktur ausgebaut wird. Kostet wenig im Bau und 9-10 Monate im Jahr braucht es keinen Unterhalt. Bei ordentlichen Radwegen kannst du mit dem E-Bike auf 10km das Auto super ersetzen, dauert kaum länger. Und dann muss die Politik aber auch mal kapieren, dass es für Stadt und Land unterschiedliche Verkehrskonzepte braucht.
 
J

Jurassic135

Dem kann ich nur zustimmen. Wir sind aus der Stadt rausgezogen und hätten noch weiter draußen natürlich viel mehr Haus und Grund fürs Geld bekommen. Wären aber auf zwei Autos angewiesen gewesen. Jetzt sind wir stadtnah und mit einem guten Radweg angebunden. Wir fahren, außer im tiefsten Winter, nur noch mit dem E-Bike zur Arbeit in die Stadt. Viel günstiger, kein Stau, gesünder ist es auch. Gute Fahrradkleidung und ein gutes Rad vorausgesetzt, ist es auch komfortabel. Bei uns sind es jeweils +/- 10 km pro Weg.
In den Dörfern dahinter hilft der beste Radweg nichts, weil die Entfernung zu groß ist. Da dauert die Radfahrt dann im Vergleich zur Autofahrt wieder zu lang. Denn man muss bedenken, dass viele Menschen eben auf dem morgendlichen Weg auch noch Kinder an verschiedenen Orten absetzen müssen. Dafür braucht es dann oft den Fahrradanhänger oder ein Lastenrad. Dafür wiederum müssen Wege und Fahrradparkplätze ausgelegt sein, damit der Verkehr gut läuft und das ganze attraktiv ist.
Von einer ganzheitlichen Verkehrsplanung, die nicht allein das Auto in den Fokus stellt, träume ich auch noch.
 
SumsumBiene

SumsumBiene

Das Problem ist, für ÖV braucht man viele Menschen. Sonst kommt das raus, was man heute häufig auf dem Land sieht. Die Kleinstadt ist alle 1-2 Stunden an die Kreisstadt angebunden, weitere Anschlüsse sind unkoordiniert. Um zum Bus/Bahn zu kommen, braucht man aus den Dörfern häufig das Auto. Wenn ich aber mal im Auto sitze, steige ich kaum in den Bus, um dann 10km damit zu fahren. Entsprechend schlecht genutzt ist der ÖV und damit dreht sich die ganze Sache im Kreis. ÖV ist unterhalb einer gewissen Bevölkerungsdichte einfach nicht praktikabel, vom Schulbus und eventuell einer Schulbuserweiterung für Pendler mal abgesehen. Um ein Auto abzuschaffen, braucht es ÖV von früh morgens bis spät abends, meist in 15-Minuten-Taktung.

Statt sich weiter in die Sackgasse mit dem teuren ÖV zu manövrieren, wäre es viel wichtiger, dass endlich mal die Radinfrastruktur ausgebaut wird. Kostet wenig im Bau und 9-10 Monate im Jahr braucht es keinen Unterhalt. Bei ordentlichen Radwegen kannst du mit dem E-Bike auf 10km das Auto super ersetzen, dauert kaum länger. Und dann muss die Politik aber auch mal kapieren, dass es für Stadt und Land unterschiedliche Verkehrskonzepte braucht.
Im Innenbereich von Großstädten sollten private Autos gar nicht genutzt werden. Bessere Radwege und ab die Post.
Wir wohnen ländlich, aber haben vor Ort eine gute Infrastruktur. Ich arbeite in der nächsten Kleinstadt, 27km einfach. Stündlich fahren Busse. Ja, es wäre möglich, aber ich brauche dann anstatt 35 Min ne gute Stunde. Das ist mir einfach zu viel. Bin auch schon mit Biobike gefahren. Dauert natürlich noch länger, aber dann hat man den Sport schon abgehakt.

Und bzgl unserer Regierung; Es ist jetzt jemand dran der tatsächlich mal Dinge anschiebt und sie nicht solange herauszögert bis die nächste Generation damit zurecht kommen muss. Das ging jetzt über viele Jahre so. Die Menschen überfordert das allerdings offensichtlich im großen Maße und viele haben auch einfach sehr egozentrische Ansichten oder einfach keine Lust. Dazu kommen noch die einschlägigen negativen Berichterstattungen, die gerne auch viel weglassen....., aber wer schaut sich schon die Debatten in Echtzeit an?
 
HausKaufBayern

HausKaufBayern

Ich verstehe, dass die Leute unzufrieden sind. Aber was erhoffen sie sich denn von denen? Die haben doch auch keine Lösungen, die haben bloß lautes Geschrei und Dagegensein. Aber die sind inhaltlich doch komplett leer? Ich wundere mich, dass so viele Leute das nicht durchblicken.
Korrekt, die Bestandsparteien sind aber inhaltlich auch komplett leer und agieren zusätzlich bewusst gegen den Bürgerwillen (Migration) und wirtschaften unser Land mit mehr Bürokratie und Umverteilung komplett runter, anstatt die Ursachen anzugehen.

Da fällt die Entscheidung: Wie es heute läuft will ich nicht dass es weitergeht.

Werde in Bayern vermutlich Freie Wähler oder FDP wählen - SPD, Grüne und CDU sind von Ihren Positionen mmN Totalausfälle.

SPD hat sich von Ihrem Klientel komplett entfernt und macht keine Politik für den eigentlichen Arbeiter mehr, sondern nur noch für Arbeitslose und Migranten.

CDU redet nur und ist komplett Unglaubwürdig

Grüne meinen es gut mit der Energiewende aber haben 0 Verstand von Wirtschaft und den zugrundeliegenden Prinzipien. Sie agieren ohne Konzept und Antworten sondern rein ideologisch und wissenschaftsfeindlivh (Atomkraft verstehe ich nicht weil ich Sozialwissenschaften studiert habe, die Physiker haben das nicht im Griff, Hochgefährlich!!!!!)

Fdp meint es gut und richtig, geht Ursachen an anstatt Symptome, wird aber von der gesamten Bevölkerung abgestraft…
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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